# taz.de -- Kolumne Press-Schlag: Fehlbare Videoschiedsrichter > Das neue technische Hilfsmittel nimmt nicht die Emotionen aus dem Spiel. > Im Gegenteil, es ruft jede Menge Gefühle hervor. (IMG) Bild: Der neuerliche Ärger um den Videobeweis ist einem Konstruktionsfehler geschuldet Ein Vorwurf, der gegen den eingeführten Videobeweis stets erhoben wird, ist bereits entkräftet worden. Das konnte man am Sonntagabend auch in Dortmund beobachten. Das neue technische Hilfsmittel nimmt nicht die Emotionen aus dem Spiel. Im Gegenteil, es ruft jede Menge Gefühle hervor. „Schlechte Verlierer“ schimpfte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Kölner, die eine Neuansetzung der 0:5 verloren gegangenen Partie beantragen wollen, weil zu ihrem Ärger der Videoassistent zu Unrecht in die Partie eingriffen hatte und somit erst das 0:2 kurz vor der Pause ermöglichte. Nach dem Regelwerk ist der Protest der Kölner verständlich. „Jeder Pfiff unterbricht das Spiel“, heißt es dort. Bei irrtümlichen Pfiff sei das Spiel mit Schiedsrichterball am Tatort fortzusetzen. Und bevor der Ball von Dortmunds Sokratis die Torlinie überschritt, hatte Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie wegen eines vermeintlichen Fouls unterbrochen. Der Dortmunder Vorfall ist nur ein Beispiel für dem vielerorts zu beobachtenden Hang der Videoschiedsrichter, die Autorität des Schiedsrichters auf dem Rasen zu untergraben. Sie schalten sich auch bei Entscheidungen ein, die man unterschiedlich bewerten kann. Die Konsequenz: Es wird nun über die Fehlbarkeit von Videoschiedsrichtern diskutiert. Selbst mit Hilfsmitteln ist keine hundertprozentige Gerechtigkeit herzustellen. Klüger wäre es gewesen, den Fußballteams – und nicht einer übergeordneten, vermeintlich objektiven Instanz – die Verantwortung zu übertragen, wann ein Videobeweis durchgeführt werden soll. So ist es beim Hockey oder Volleyball üblich – natürlich in einem begrenzten Rahmen. 18 Sep 2017 ## AUTOREN (DIR) Johannes Kopp ## TAGS (DIR) Videobeweis (DIR) Schiedsrichter (DIR) Fußball (DIR) Videobeweis (DIR) Deutscher Fußballbund (DFB) (DIR) Videobeweis (DIR) Frauensport (DIR) Videobeweis (DIR) BVB (DIR) Confed Cup ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Videobeweis im Fußball: Verzögerte Ejakulation Der Videobeweis tötet das echte Erleben. Ihn mit dem Argument Gerechtigkeit zu begründen, ist ein Missverständnis. Zeit, ihn abzuschaffen. (DIR) Videobeweis in der Bundesliga: So macht man das! Die taz hat sich die Fehler der bisherigen Handhabung des Videobeweises genau angeschaut – und ein Gegenmodell entworfen. (DIR) Videobeweis im Fußball: Alle Macht geht von Köln aus Der Videobeweis in der Fußballbundesliga gaukelt absolute Wahrheit vor – dabei schwächt er die Transparenz. Schafft ihn endlich ab! (DIR) Kolumne Press-Schlag: Der Platz für Frauen auf dem Platz Die ARD-„Sportschau“ könnte die Leerstellen ihrer Sendung mit der Fußball-Bundesliga der Frauen füllen. Warum tut sie es nicht? (DIR) Kolumne Mittelalter: Was zu beweisen war Mit dem Videobeweis ist der Fußball modern geworden. Als Sinnbild einer Gesellschaft, die das Spiel ernster nimmt als die mörderische Realität. (DIR) Kolumne Press-Schlag: Viva la Ungerechtigkeit! Warum das, was der Videobeweis verspricht, im Fußball nichts zu suchen hat. Und warum wir das im Bezirkspokal lernen können. (DIR) Confed Cup in Russland: Tor! Tor! Der Ball ist im … Videobeweis Mit dem Videobeweis will die Fifa den Fußball gerechter machen, getestet wird beim Confed Cup. Klar ist: Die Spiele verändern sich.