# taz.de -- Ermittlungen wegen Cum-Ex-Betrug: Erneut Razzia bei der Commerzbank
       
       > Ermittler haben die Büros und Wohnungen von fünf verdächtigen Bankern
       > durchsucht. Sie sollen bei der Steuer um 40 Millionen Euro betrogen
       > haben.
       
 (IMG) Bild: Rendite auf Staatskosten: Verantwortliche der Commerzbank sind im Visier der Ermittler
       
       FRANKFURT rtr | Die Commerzbank ist erneut wegen umstrittener
       Cum-Ex-Geschäfte mit Dividenden-Steuererstattungen ins Visier der Justiz
       geraten. Am Dienstag durchsuchten Ermittler Büros der Bank und Wohnungen
       von Beschuldigten in Frankfurt und Hanau. Eine Sprecherin der Commerzbank
       betonte am Freitag, vollumfänglich mit der Staatsanwaltschaft zu
       kooperieren.
       
       Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt erklärte, durch falsche
       Steuerbescheinigungen für die Jahre 2006 bis 2010 sei mutmaßlich ein
       Steuerschaden von rund 40 Millionen Euro entstanden. Über die Razzia hatte
       zuerst der Branchendienst Juve berichtet.
       
       Im Visier der Ermittler sind insgesamt fünf – zum Teil ehemalige –
       Verantwortliche des Kreditinstituts im Alter zwischen 51 und 63 Jahren,
       außerdem weitere, bislang unbekannte Personen, die für die Planung und
       Umsetzung der Cum-Ex-Geschäfte in den Jahren 2006 bis 2010
       mitverantwortlich gewesen sein sollen.
       
       Gegenstand der Ermittlungen sei der Vorwurf der schweren
       Steuerhinterziehung. Die Namen des betroffenen Instituts und der
       Beschuldigten nannte die Staatsanwaltschaft wie üblich nicht.
       
       Bei den Cum-Ex-Geschäften verschoben die Beteiligten um den
       Dividendenstichtag herum untereinander Aktien mit (lateinisch: „cum“) und
       ohne („ex“) Dividendenanspruch. Dadurch entstand der Eindruck, die Papiere
       hätten zum gleichen Zeitpunkt mehrere Besitzer. Die Beteiligten beantragten
       dann mehrfach die Erstattung der vom Emittenten der Aktien vorab
       einbehaltenen Kapitalertragsteuer.
       
       Der Schaden für den Fiskus wird auf bis zu zwölf Milliarden Euro geschätzt.
       In Deutschland laufen zahlreiche Gerichtsverfahren gegen Beteiligte.
       
       10 Nov 2017
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Cum-Ex-Geschäfte
 (DIR) Commerzbank
 (DIR) Steuerbetrug
 (DIR) Cum-Ex-Geschäfte
 (DIR) Cum-Ex-Geschäfte
 (DIR) Lesestück Recherche und Reportage
 (DIR) Cum-Ex-Geschäfte
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Cum-Ex-Steuerbetrug von Banken: Geschätzter Schaden verfünffacht sich
       
       Der Schaden durch Cum-Ex-Geschäfte ist höher als bisher gedacht. Die
       Behörden ermitteln in mehr als 400 Fällen. Dem Staat sollen 5,3 Milliarden
       Euro entgangen sein.
       
 (DIR) Kommentar zur Cum-Ex-Anklage: Die politische Aufarbeitung fehlt
       
       Rund 16 Milliarden Euro kosteten die Cum-Ex-Geschäfte den deutschen Staat.
       Jetzt wurde Anklage erhoben – doch politische Konsequenzen fehlen.
       
 (DIR) Ausschuss zu Cum-Ex-Steuerhinterziehung: Die Koalition schützt ihre Minister
       
       Ein Ausschuss sollte die Hinterziehung von Milliarden in der Cum-Ex-Affäre
       aufarbeiten. Das wäre nicht nötig gewesen, findet die Regierung.
       
 (DIR) Kommentar zu Cum-Ex-Geschäften: Ein riesiger Wirtschaftsskandal
       
       Die Rendite der Banken ging auf Kosten aller Steuerzahler. Diese Erkenntnis
       aus dem Cum-Ex-Skandal darf nicht mit der Legislaturperiode enden.