# taz.de -- Kommentar Gewalt im Gazastreifen: Versöhnung gescheitert
       
       > Während der Ostertage machte der Tod von 17 Menschen in Gaza
       > Schlagzeilen. Ein hoher Preis, um auf die Not der Palästinenser
       > aufmerksam zu machen.
       
 (IMG) Bild: Protest mit Licht: Palästinenser reflektieren im Gazastreifen die Sonne
       
       Ein Ziel haben die Demonstranten im Gazastreifen schon erreicht: Die
       Palästinenser sind international wieder im Gespräch. [1][Der Tod von 17
       Menschen], die erschossen wurden, weil sie sich zu dicht an die
       israelischen Grenzanlagen wagten, machte während der Ostertage
       Schlagzeilen. Es ist ein hoher Preis, den die Palästinenser bezahlen, um
       auf ihre Not aufmerksam zu machen. Die Hamas nahm die zivilen Opfer in
       Kauf. Der feige und skrupellose Missbrauch der Palästinenser im
       Gazastreifen gehört zu ihren Methoden.
       
       Der Rest der Welt solidarisiert sich nun mit den Friedlichen, den Wehrlosen
       und den Opfern. Mehr denn je ist der Gazastreifen auf internationale
       Solidarität und Finanzhilfen aus dem Ausland angewiesen. Die jüngsten
       Nachrichten aus der Grenzregion könnten die Bereitschaft potenzieller
       Geberstaaten vergrößern, jene Lücke im Budget zu füllen, die US-Präsident
       Donald Trump bei der UNRWA hinterlässt, dem Hilfswerk der Vereinten
       Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten.
       
       Die Idee zum „Marsch der Rückkehr“ kam diesmal weder von den Islamisten
       noch von der Fatah. Die Hamas hatte sich den Protest zwar frühzeitig zu
       eigen gemacht, es waren aber die Palästinenser im Gazastreifen, die den
       Streit zwischen den beiden großen Parteien so satt haben wie die Belagerung
       selbst – und die selbst die Initiative ergriffen, weil die Führungsebenen
       weder hier noch dort vorankommen.
       
       Der Prozess der innerpalästinensischen Versöhnung ist gescheitert, der Riss
       zwischen dem Westjordanland und dem Gazastreifen scheint sich nur noch
       weiter zu vertiefen. Die Hamas gibt sich beim „Marsch der Rückkehr“
       versöhnlich, betont die Überparteilichkeit der Kundgebungen und macht im
       Rennen um die Popularität Punkte, während Präsident Mahmud Abbas aus der
       Entfernung zusehen muss, wie seine Durchsetzungsfähigkeit schwindet.
       
       Wenn der Protest in den kommenden Wochen friedlich verläuft, wird die
       internationale Solidarität für den Gazastreifen wachsen. Gewalt hingegen
       hat die Palästinenser ihrem Ziel der Eigenstaatlichkeit nie näher gebracht.
       Damit der Tod der 17 Männer aus dem Gazastreifen nicht umsonst war, gilt
       es für die Demonstranten, am ursprünglichen Ziel der Gewaltlosigkeit
       festzuhalten.
       
       2 Apr 2018
       
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 (DIR) Susanne Knaul
       
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