# taz.de -- Nach umstrittenen Beleidigungs-Urteil: Künast legt Beschwerde ein
       
       > Ein Berliner Gericht hatte Anfang September heftige Beleidigungen gegen
       > die Grünen-Politikerin für hinnehmbar erklärt. Künast will sich jetzt
       > wehren.
       
 (IMG) Bild: Gegen das Gericht: Renate Künast (r.) und Anna-Lena von Hodenberg, Chefin von HateAid
       
       BERLIN afp | Die Grünen-Politikerin Renate Künast geht gegen das
       [1][umstrittene Urteil des Landgerichts Berlin zu Hasskommentaren] gegen
       sich vor. Künast werde zusammen mit der Organisation HateAid am Mittwoch
       Beschwerde einlegen, teilte HateAid mit. Dann muss sich das Berliner
       Kammergericht mit dem Fall befassen.
       
       „Im Unterschied zum Landgericht halte ich die getätigten Äußerungen über
       mich keineswegs für hinnehmbar“, erklärte die ehemalige Bundesministerin.
       Sie wolle sich mit allen Mitteln des Rechtsstaats wehren – „auch
       stellvertretend für viele andere“.
       
       Das Urteil vom 9. September hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Die
       Berliner Richter ließen Kommentare bei Facebook wie „Drecks Fotze“, „Stück
       Scheiße“, „Schlampe“ oder „Geisteskranke“ zu. Künast erklärte, „als
       demokratische Gesellschaft dürfen wir einen solchen Umgangston nicht
       akzeptieren.“
       
       Laut HateAid-Geschäftsführerin Anna-Lena von Hodenberg führte der Beschluss
       zu großer Verunsicherung unter [2][Betroffenen von Hasskommentaren]. In der
       Beratung würden viele Menschen jetzt fragen, ob es überhaupt Sinn ergebe,
       sich rechtlich gegen Hass im Netz zu wehren.
       
       2 Oct 2019
       
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