# taz.de -- AfD im Brandenburger Parlament: Rechtsaußen fällt durch
       
       > Der AfD-Mann Christoph Berndt sollte zum Vorsitzenden des
       > Kulturausschusses des Landtags gewählt werden. Nach Protesten wird daraus
       > wohl nichts.
       
 (IMG) Bild: Chrsitoph Berndt, Vorsitzender des Vereins „Zukunft Heimat“
       
       BERLIN taz | Die Proteste waren nicht zu überhören. Nicht nur der Direktor
       der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, hatte sich gegen
       den AfD-Kandidaten Christoph Berndt ausgesprochen, sondern auch der
       KZ-Überlebende und Präsident des Internationalen Sachsenhausen Komitees,
       Bernt Lund. In einem gemeinsamen Appell, der auch von Frank Bösch und
       Martin Sabrow, den Direktoren des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische
       Forschung Potsdam, und von Christoph Martin Vogtherr, dem Generaldirektor
       der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, unterschrieben wurde, warnten
       sie davor, der AfD den Vorsitz des Kulturausschusses im Brandenburger
       Landtag zu überlassen.
       
       „Mit großer Sorge beobachten wir in den vergangenen Jahren Äußerungen von
       Parteien und Gruppierungen, die darauf abzielen, die Massenverbrechen des
       Nationalsozialismus zu verharmlosen und damit das gesamte
       gesellschaftspolitische Klima negativ zu verändern“, heißt es in dem
       Schreiben, das am Dienstag in Oranienburg verbreitet wurde.
       
       Umso wichtiger sei, gerade den Vorsitz des Kulturausschusses „so zu
       besetzen, dass kritische Aufarbeitung, Vielfalt, Respekt und Toleranz
       gesichert bleiben“, heißt es weiter in dem Appell. Die Ankündigung, dass
       für den Vorsitz des Kulturausschusses der AfD-Abgeordnete Christoph Berndt
       vorgesehen sei, sei Anlass zu „großer Sorge“. Jeder Form von Fremdenhass
       und Ausgrenzung von Minderheiten entschieden entgegenzutreten, „halten wir
       für eine selbstverständliche Aufgabe auch des Kulturausschusses des
       Landtages“.
       
       ## Tief im rechten Sumpf Brandenburgs
       
       Christoph Berndt war nach Andreas Kalbitz, Flügelmann und
       [1][Höcke-Vertrauter,] bei der Wahl Anfang September auf Platz [2][zwei der
       AfD-Landesliste] in den Brandenburger Landtag eingezogen. Bekannt geworden
       war er als Vorsitzender des rechtsgerichteten Vereins „Zukunft Heimat“ und
       Organisator fremdenfeindlicher Demonstrationen in Cottbus.
       
       Nach den Protesten haben sowohl SPD als auch CDU, Grüne und Linke
       angekündigt, Berndt bei der konstituierenden Sitzung des Kulturausschusses
       im Brandenburger Landtag am Mittwoch um 13 Uhr nicht zu wählen, obwohl der
       AfD laut Geschäftsverteilung der Vorsitz zusteht. „Für die Grünen sind aber
       auch die beiden anderen AfD-Vertreter im Ausschuss nicht wählbar“, sagte
       die grüne Kulturpolitikerin Sahra Damus der taz. Neben Berndt sitzen
       Spitzenkandidat Kalbitz und Felix Teichner aus der Uckermark für die AfD im
       Kulturausschuss.
       
       4 Dec 2019
       
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