# taz.de -- Umstrittene Kunstaktion vor Bundestag: Kunstaktivisten entschuldigen sich > Das Zentrum für Politische Schönheit reagiert auf die harsche Kritik an > seiner jüngsten Aktion. Die Schoah-Gedenksäule soll verhüllt werden. (IMG) Bild: Der Kern, in dem die Asche zu sehen ist, soll verhüllt werden BERLIN taz | Die [1][neuste Aktion des Zentrums für Politische Schönheit (ZPS)] erzeugte in den letzten Tagen viele Reaktionen. Harsche Kritik aus Politik und Verbänden sowie mehreren Strafanzeigen waren die Folge der Installation der „Widerstandssäule“ vor dem Reichstagsgebäude. Denn angeblich befindet sich in der Säule die Asche von Holocaust-Opfern. Nun sah sich das Künstlerkollektiv offenbar zu einer Entschuldigung gezwungen. In einer Stellungnahme versuchen die Aktivisten die Wogen zu glätten und ziehen erste Konsequenzen. In dem Dokument, das am Mittwoch veröffentlicht wurde heißt es: „Wir bedauern aufrichtig, dass wir den zentralen Wirkungsaspekt unserer Arbeit nicht erkannt haben“. Man habe nie vorgehabt, Gefühle Überlebender und Betroffener zu verletzen und entschuldige sich bei den jüdischen Verbänden, Institutionen und Einzelpersonen. Auch Konsequenzen werden gezogen: Das Kernstück der Säule, in dem die Asche zu sehen ist, soll verhüllt werden. Auf der Homepage sammelten die Aktivisten bis heute Spenden zur Finanzierung der Aktion. Dieses Crowdfunding wird in der Stellungnahme für beendet erklärt. Außerdem wird der für Samstagmittag geplante „Zapfenstreich gegen die AfD“ abgesagt. Auf die Frage, wohin mit der Asche, hat das Zentrum für Politische Schönheit allerdings „keine Antwort“. Mit der Säule sollte im Sinne des ZPS, die CDU gemahnt werden, nicht mit der AfD zu koalieren. Die Aktion solle außerdem darauf hinweisen, dass es für viele Ermordete kein würdiges Gedenken gebe. Mit der Aktion stießen die Aktivisten aber vor allem auf Unverständnis. Der Grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck erstattete Strafanzeige, jüdische Verbände kritisierten die Aktion scharf. Der Zentralrat der Juden sprach von einer „Unvereinbarkeit mit dem jüdischen Religionsgesetz“, während Beck in der Aktion eine strafbare Störung der Totenruhe erkannte. 4 Dec 2019 ## LINKS (DIR) [1] /Gedenkstaette-von-Kunst-Aktivisten/!5641474 ## AUTOREN (DIR) Jonas Julino ## TAGS (DIR) Zentrum für Politische Schönheit (DIR) Holocaust (DIR) Zentralrat der Juden (DIR) Entschuldigung (DIR) Gedenkstätte (DIR) Holocaust (DIR) Zentrum für Politische Schönheit (DIR) Schlagloch (DIR) Zentrum für Politische Schönheit (DIR) Zentrum für Politische Schönheit (DIR) Shoah (DIR) Antifaschisten (DIR) Extinction Rebellion ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Fotoausstellung von KZ-Überlebenden: Triumph des Lebens 75 Jahre nach der Auschwitz-Befreiung: Die Zeche Zollverein in Essen zeigt die Ausstellung „Survivors. Faces of Life after the Holocaust“. (DIR) Aktion gegen Holcocaust-Stele des ZPS: „Im Grunde ist es bescheuert“ Ein Künstlerkomitee hat versucht, die Stele des Zentrums für politische Schönheit abzubauen. Dabei gebe es inhaltlich keine Differenzen, so ein Aktivist. (DIR) Strittige Kunstaktion des ZPS: Grob gepixelt Was Super Mario und das Zentrum für politische Schönheit verbindet: überwiegend männliche Rollenmuster und der Kampf gegen das Böse. (DIR) Zentrum für Politische Schönheit: Von Papens Totenruhe Die Grabplatte von Franz von Papen ist wieder aufgetaucht – vor der CDU-Zentrale in Berlin. Es ist der zweite Akt einer umstrittenen Gedenkaktion. (DIR) Das ZPS und seine Entschuldigung: Moralisch beschränkt Nicht zum ersten Mal soll beim Zentrum für Politische Schönheit der Zweck des Schockeffekts die trüben Mittel heiligen – Zeit, den Laden zu schließen. (DIR) Aktion mit Asche von Opfern der Schoah: Wozu die Lebenden fragen? Mit toten Juden kann man machen, was man für richtig hält, scheint das Zentrum für Politische Schönheit zu glauben. Wie selbstgerecht ist das denn? (DIR) Aberkennung der Gemeinnützigkeit des VVN: Weder Herz noch Hirn Den Verein der Überlebenden des Holocaust als extremistisch einzustufen und ihm die Gemeinnützigkeit abzuerkennen, ist so hirnlos wie fatal. (DIR) Antisemitismus bei Extinction Rebellion: Hallam nun mit Gaskammervergleich Der Extinction-Rebellion-Mitgründer entschuldigt sich für Aussagen zum Holocaust. In einem „Spiegel“-Interview irritiert er aber erneut.