# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Tausende Fans sollen ins EM-Stadion
       
       > Bayern lockert: Bis zu 14.000 Menschen sollen in München die Fußball-EM
       > im Stadion sehen können. Ein Fünftel der Deutschen ist vollständig
       > geimpft.
       
 (IMG) Bild: Bald sind die Ränge wieder gefüllter – 14.000 Fans sind im Stadion für die EM 2021 erlaubt
       
       ## Sicherheitslücke: Datenleck bei Schnelltestanbieter
       
       Durch eine Sicherheitslücke in der Software eines
       Corona-Schnelltestanbieters mit Stationen in München und Berlin konnten
       Unbefugte auf Testergebnisse und andere sensible Daten zugreifen. Entdeckt
       wurde die Schwachstelle durch das Hackerkollektiv „Zerforschung“. Der
       betroffene Anbieter, die MyDerma GmbH mit Sitz in Berlin, teilte am Freitag
       mit, die „mögliche Schwachstelle“ habe einige Tage lang bestanden, sei
       aber, „wie wir sehen können, von niemandem genutzt“ worden.
       
       Nach Angaben des Hackerkollektivs waren rund 17.500 Testergebnisse des
       Berliner Anbieters von der Sicherheitslücke betroffen. Wie viele davon aus
       der Münchner Station kamen, wisse man nicht, hieß es von der Gruppe auf
       Nachfrage. Unter anderem seien aber Namen, Adressen und Telefonnummern „mit
       vertretbarem Aufwand“ zugänglich gewesen. Eine solche Sicherheitslücke habe
       man auch bei drei weiteren Anbietern in Berlin und im Großraum Ravensburg
       gefunden. Der Umgang der Firmen mit Gesundheitsdaten sei „extrem
       verantwortungslos“.
       
       Die MyDerma GmbH betonte dagegen, bis auf die Hackergruppe habe niemand
       Zugang zu den Daten gehabt: „Entsprechend sind auch keine Daten in die
       Hände unbefugter Dritter gelangt.“ Das verwendete System weise nun aber
       „eine nochmals deutlich höhere Sicherheitsstufe“ auf, teilte die Firma mit.
       Details nannte sie dazu nicht. (dpa)
       
       ## Bayern lockert – Fans dürfen ins EM-Stadion
       
       Bayern lockert die Coronarestriktionen ab kommender Woche spürbar. So
       dürften sich künftig wieder mehr Menschen treffen, bei privaten
       Veranstaltungen wie Hochzeiten seien deutlich mehr Gäste erlaubt, sagt
       Ministerpräsident Markus Söder. Bei Sport- oder Kulturveranstaltungen
       dürften im Freien bis zu 500 Menschen teilnehmen. „Es ist an der Zeit, bei
       den sinkenden Inzidenzen und steigenden Impfungen mehr Möglichkeiten zu
       schaffen.“
       
       Die Lockerungen haben auch Einfluss auf die Spiele der
       Fußball-Europameisterschaft der Männer in München. Dort dürfen bis zu
       14.000 Fans ins Stadion in München, wie Söder mitteilte. Das entspreche 20
       Prozent der Kapazität der Allianz-Arena, einer der Spielstätten. „Die
       Fußball-EM ist eine Sondersituation, die wir haben.“ Voraussetzung sei,
       dass alle Zuschauer*innen negativ getestet seien und eine Maske trügen.
       (rtr)
       
       ## Ein Fünftel der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft
       
       In Deutschland ist inzwischen ein Fünftel der Bevölkerung geimpft. Über
       16,7 Millionen Personen haben beide Impfdosen erhalten, wie aus Daten der
       Bundesregierung und des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.
       
       Über 37,4 Millionen Menschen hätten eine Impfdosis erhalten, das entspreche
       45 Prozent der Bevölkerung. Am 3. Juni seien landesweit 614.111 Impfdosen
       verabreicht worden. (rtr)
       
       ## Russland: Ab Juli soll Impftourismus möglich sein
       
       Ausländer sollen sich künftig in Russland gegen Bezahlung mit dem Impfstoff
       Sputnik V gegen Corona impfen lassen können. Das teilt Präsident Wladimir
       Putin während einer Wirtschaftskonferenz in St. Petersburg mit. Er habe die
       Behörden bereits angewiesen, mit den entsprechenden Vorbereitungen zu
       beginnen. Ab Juli soll das Angebot bereitstehen. (rtr/dpa)
       
       ## Berlin: Wahlhelfer wandern nach Impfbescheinigung ab
       
       Wahlhelfer in Berlin haben Anspruch auf eine Corona-Impfung. Einige der
       Freiwilligen sagten nun ab, unmittelbar nach Erhalt der Bescheinigung für
       die Spritze. Das ruft das Wahlamt auf den Plan.
       
       60 Menschen haben im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg nach Angaben des
       Bezirksamtes kurz nach oder im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Erhalt
       einer Impfbescheinigung ihre Bereitschaft als Wahlhelfer zurückgezogen. Das
       Wahlamt prüfe die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitsverfahren, sagte die
       zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur.
       Zunächst hatte der Tagesspiegel darüber berichtet. Wahlhelfer haben
       Anspruch auf eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus, sie gehören zur
       Prioritätsgruppe drei.
       
       Stadträtin Heiß kritisierte das Verhalten: „Eine Absage führt nicht nur zu
       Mehraufwand, sondern gefährdet gegebenenfalls auch die ordnungsgemäße
       Durchführung der Wahl.“ Absagen dürften nur unter bestimmten Gründen
       erfolgen, wie familiäre oder berufliche Verpflichtungen. Reicht die
       Begründung für die Absage nicht aus, ist dies eine Ordnungswidrigkeit, die
       mit einer Geldbuße von bis 500 Euro geahndet werden kann, sagte Heiß.
       
       Auch in anderen Bezirken der Hauptstadt haben sich Wahlhelfer abgemeldet.
       Aus Steglitz-Zehlendorf hieß es, dass bei den bislang 20 Abmeldungen kein
       erkennbarer Zusammenhang mit der Impfbescheinigung bestehe. Nach Angaben
       der Landeswahlleitung handele es sich um ein „Randphänomen“. „Leute, die
       einen Impftermin haben wollen, kann es in Einzelfällen geben“, sagte der
       Leiter der Geschäftsstelle, Geert Baasen. Weil für die anstehenden Wahlen
       sehr viele Wahlhelfer benötigt werden, sei die Suche früh gestartet worden.
       „Deshalb kommt es vor, dass Leute absagen“, sagte Baasen. (dpa)
       
       ## Stiko: Wohl keine generelle Impfempfehlung für Kinder
       
       Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird voraussichtlich keine generelle
       Empfehlung für die Impfung von Kindern aussprechen. Eltern, die unbedingt
       wollten, dass ihre Kinder geimpft werden, könnten das erreichen, sagte
       Stiko-Chef Thomas Mertens im ZDF.
       
       Für eine generelle Empfehlung, alle gesunden Kinder zu impfen, lieferten
       die untersuchten Daten allerdings nicht die nötigen Argumente. Eine
       offizielle Entscheidung stellte Mertens in ein bis zwei Tagen in Aussicht.
       Die Stiko hatte schon nach der EU-Zulassung eines Impfstoffs für Kinder und
       Jugendliche vor rund einer Woche erklärt, allenfalls bei Vorerkrankungen
       die Impfung zu empfehlen. (rtr)
       
       ## Bundesweit: Sieben-Tage-Inzidenz bei 29,7
       
       In Deutschland ist die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit Mitte Oktober
       wieder unter den Wert von 30 gesunken. Sie liegt nun bei 29,7, wie das
       Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Am Vortag belief sie sich
       noch auf 34,1. Einen Wert unter 30 gab es den Statistiken des RKI zufolge
       bundesweit das letzte Mal am 13. Oktober mit 29,6.
       
       Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner
       sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
       Der Wert gilt als Maßstab für Auflagen im Kampf gegen die Pandemie. Am
       Donnerstag war in mehreren Bundesländern anlässlich Fronleichnam ein
       Feiertag, an dem möglicherweise weniger getestet und weniger Fälle gemeldet
       wurden.
       
       Baden-Württemberg verzeichnet laut RKI mit 37,0 die höchste
       Sieben-Tage-Inzidenz, Mecklenburg-Vorpommern mit 11,1 die niedrigste. Neben
       Baden-Württemberg liegen auch noch das Saarland (36,6), Hessen (35,7),
       Nordrhein-Westfalen (34,3), Thüringen (33,2) und Bremen (31,1) über der
       Marke von 30. Auf Landkreis-Ebene reicht das Spektrum von 115,5 im
       thüringischen Hildburghausen über Salzgitter in Niedersachsen, das auf den
       Bundesdurchschnitt von 29,7 kommt, bis hin zu Vorpommern-Rügen mit einer
       Inzidenz von 1,3.
       
       Bundesweit meldete das RKI am Freitag [1][3.165 Neuinfektionen] binnen 24
       Stunden. Das sind 4.215 Fälle weniger als eine Woche zuvor. 86 weitere
       Menschen starben. Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle
       binnen 24 Stunden auf 89.026. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr
       als 3,69 Millionen Coronatests positiv aus. Stand Donnerstag waren knapp
       ein Fünftel der Bevölkerung (19,6 Prozent) [2][vollständig geimpft], 44,6
       Prozent erhielten mindestens eine Impfdosis. (rtr)
       
       ## Impfung bei Kindern ohne Einwilligung der Eltern möglich
       
       Kinder und Jugendliche können sich auch gegen den Willen ihrer Eltern gegen
       das Coronavirus impfen lassen. „Wenn mir ein 14-Jähriger klar erklären
       kann, warum er geimpft werden will und das Thema auch versteht, dann ist
       eine Impfung ohne Einwilligung der Eltern möglich“, sagte Jakob Maske,
       Bundespressesprecher vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, den
       Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge.
       
       Eine Empfehlung an Ärzte, Kinder und Jugendliche ohne Einwilligung der
       Eltern zu impfen, wollte Maske aber nicht aussprechen. Der goldene Weg sei,
       die [3][Eltern mit ins Boot zu holen]. (rtr)
       
       ## Japan will Taiwan mit Impfstoff beschenken
       
       Japan will Taiwan 1,24 Millionen Impfdosen von AstraZeneca kostenlos zur
       Verfügung stellen. Wie der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi
       bestätigte, soll die Lieferung noch heute erfolgen. „Die Beziehung zwischen
       Taiwan und Japan war schon immer sehr eng, und unsere Freundschaft ist fest
       und tief“, sagte Taiwans Außenministerium in einer Erklärung. Taiwan kämpft
       mit einem Anstieg der Infektionen und hat weniger als drei Prozent seiner
       Bevölkerung geimpft. (rtr)
       
       ## Antibiotika-Verschreibungen gingen 2020 zurück
       
       Laut einer Auswertung der Arzneimittelverordnungen der Techniker
       Krankenkasse (TK) sind im vergangenen Jahr offenbar wesentlich weniger
       Antibiotika verschrieben worden als in den Jahren davor.
       
       Die Auswertung, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) laut einem
       Vorabbericht vorliegt, zeigt, dass im Vergleich zu 2019
       Antibiotika-Verschreibungen um fast 24 Prozent zurückgegangen sind.
       Besonders stark waren die Rückgänge zu Beginn der Pandemie im April 2020
       mit einem Minus von knapp 44 Prozent.
       
       „Hier spielt neben der Einhaltung der Hygieneregeln, die für deutlich
       weniger Infektionen insgesamt gesorgt haben, sicher auch eine Rolle, dass
       weniger Versicherte überhaupt zur Ärztin oder zum Arzt gegangen sind und
       zum Beispiel die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung genutzt
       haben“, sagte TK-Arzneimittelexperte Tim Steimle dem RND. Dadurch seien
       auch weniger Arzneimittel verordnet worden. (rtr)
       
       ## USA: Ungenutzter Impfstoff soll an Covax-Programm gehen
       
       Die Vereinigten Staaten werden einen Großteil ihrer nicht genutzten
       Impfstoffe gegen das Coronavirus mit Hilfe des internationalen
       Covax-Programms [4][an arme Länder weitergeben]. Das Weiße Haus teilte am
       Donnerstag mit, drei Viertel der ersten 25 Millionen überzähligen Dosen
       werde Covax verteilen. Ein Viertel werde für Notfälle zurückgehalten oder
       direkt Verbündeten und Partnern zur Verfügung gestellt.
       
       „Solange die Pandemie irgendwo in der Welt noch wütet, werden die
       Amerikaner noch verwundbar sein“, erklärte US-Präsident Joe Biden in einer
       Stellungnahme. „Und die USA verpflichten sich, die gleiche Dringlichkeit in
       die internationalen Impfbemühungen einzubringen, die wir zu Hause gezeigt
       haben.“ Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, bis Ende Juni 80
       Millionen Impfdosen abzugeben.
       
       Von der ersten Tranche von 25 Millionen Dosen sollen dem Weißen Haus
       zufolge 19 Millionen an Covax gehen. Sechs Millionen davon werden nach Süd-
       und Mittelamerika geliefert, sieben Millionen nach Asien und fünf Millionen
       nach Afrika. Die Herausgabe stellt einen deutlichen Fortschritt für Covax
       dar, das bisher insgesamt nur 76 Millionen Dosen verteilen konnte. Covax
       ist eine Initiative für die Verteilung von Impfstoffen und wird von den
       Vereinten Nationen unterstützt.
       
       Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, erklärte, die USA
       behielten die Kontrolle darüber, wo Covax die Impfdosen verteile. Die USA
       verlangten dafür keine Zugeständnisse und stellten auch keine Bedingungen
       auf, wie andere Länder das täten, betonte er. Es handelte sich um Spenden
       mit dem einzigen Zweck, die öffentliche Gesundheit zu verbessern und dabei
       zu helfen, die Pandemie zu beenden.
       
       Die restlichen sechs Millionen Dosen werden vom Weißen Haus an Verbündete
       und Partner weitergegeben, darunter Mexiko, Kanada, Südkorea und Indien,
       aber auch das Westjordanland und der Gazastreifen, Jemen und Irak. Biden
       hat zugesagt, auch alle 60 Millionen in den USA hergestellten Dosen des
       Impfstoffs von AstraZeneca ans Ausland zu liefern. Der Impfstoff ist in den
       USA noch nicht zugelassen.
       
       In den USA haben mehr als 63 Prozent der Erwachsenen bereits mindestens
       eine Dosis erhalten, und die dortige Nachfrage nach Impfungen hat
       nachgelassen. Zahlreiche Länder haben die Vereinigten Staaten um Hilfe bei
       ihrer Impfkampagne gebeten, bisher haben aber nur Mexiko und Kanada
       zusammen 4,5 Millionen Dosen erhalten. (ap)
       
       4 Jun 2021
       
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