# taz.de -- Mutmaßliche Drohungen auf Telegram: Razzia wegen Kretschmer-Mordplänen
       
       > Gegner:innen der Coronamaßnahmen sollen den Mord an Sachsens
       > Ministerpräsidenten besprochen haben. Jetzt durchsucht die Polizei
       > Wohnungen in Dresden.
       
 (IMG) Bild: Razzia in Dresden: Polizist bei Durchsuchungen im Stadtteil Pieschen
       
       DRESDEN dpa/epd | Nach Drohungen gegen Sachsens Ministerpräsidenten Michael
       Kretschmer (CDU) im Kommunikationsdienst Telegram durchsucht die Polizei in
       Dresden mehrere Objekte. Beteiligt seien auch Spezialkräfte des
       Landeskriminalamts (LKA), da Äußerungen einzelner Mitglieder der
       [1][Telegram-Gruppe] den Verdacht nahe legten, dass diese im Besitz von
       scharfen Waffen und Armbrüsten sein könnten, teilte die Polizei am
       Mittwochmorgen beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Nach Angaben eines
       LKA-Sprechers handelt es sich bei den Objekten hauptsächlich um Wohnungen.
       
       Das ZDF-Magazin „Frontal“ hatte am 7. Dezember über radikale Gegner von
       Corona-Impfungen berichtet, die in einer Chat-Gruppe mit dem Namen „Dresden
       Offlinevernetzung“ [2][im Messengerdienst Telegram die Mordpläne besprochen
       haben sollen.] Einige Teilnehmer der Gruppe tauschen sich den
       ZDF-Recherchen zufolge nicht nur im Chat aus, sondern trafen sich auch in
       Dresdner Parks. Ein Gruppenmitglied soll in einer Audionachricht behauptet
       haben, er habe sich bewaffnet und Munition parat. Die
       Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das LKA Sachsen hatten danach
       Ermittlungen aufgenommen.
       
       Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens der Generalstaatsanwaltschaft wegen
       Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat
       setze die SokoRex des Polizeilichen Terrorismus- und
       Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) Durchsuchungsbeschlüsse um, hieß es am
       Mittwochmorgen.
       
       Das LKA hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, konkret gehe es um eine
       Telegram-Chat-Gruppe mit dem Namen „Dresden Offlinevernetzung“. Es habe „in
       ihrer Kommunikation und in Gesprächen bei heimlich und auch teils offen
       gefilmten Treffen im Großraum Dresden Äußerungen zu Mordplänen“ bezüglich
       Kretschmer und weiteren Vertretern der Landesregierung gegeben.
       
       Die Drohungen hatten bei Politikern für Empörung gesorgt. Kretschmer selbst
       hatte betont: „Wir müssen mit allen juristischen Mitteln gegen solch eine
       Entgrenzung vorgehen. Menschen, die öffentliche Ämter haben, sollen keine
       Angst haben müssen, ihre Meinung zu sagen und ihre Arbeit zu machen.“
       
       15 Dec 2021
       
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