# taz.de -- Plan zum Ende der Corona-Maßnahmen: Schritt für Schritt raus
       
       > Die Ministerpräsidentenkonferenz plant, tiefgreifende Corona-Maßnahmen zu
       > beenden. Schon Anfang März könnten Clubs wieder öffnen.
       
 (IMG) Bild: Die Masken fallen zwar vorerst beim Shoppen nicht, aber vieles soll gelockert werden
       
       Wie sie die Coronamaßnahmen lockern können, damit beschäftigt sich die
       Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch. Sie wollen die bisherigen Regeln
       in drei Schritten öffnen, wie es in einer Beschlussvorlage heißt, die der
       taz und weiteren Medien vorliegt. Für das Ende der tiefgreifenden Maßnahmen
       gibt es ein Datum: den 20. März 2022.
       
       Bisher habe Deutschland die Omikron-Welle gut bewältigt, steht in der
       Beschlussvorlage. Ihr Stand ist auf den Sonntagabend datiert. Zwar
       infizierten sich mehr mit der Omikron-Variante als mit den vorherigen, aber
       die Krankheitslast bliebe geringer. Trotzdem stelle Corona ein hohes Risiko
       für jene dar, die über 60 Jahre alt sind oder mit schweren
       Grunderkrankungen leben.
       
       Die Maskenpflicht und Impfungen seien daher weiterhin notwendig. Trotzdem
       stimmten der Bundeskanzler und die Landesregierungen darin überein, „die
       derzeit geltenden Infektionsschutzmaßnahmen nunmehr verantwortungsbewusst
       und in kontrollierten Schritten“ zurückzufahren. Dabei sollen aber stets
       die aktuelle Lage berücksichtigt und die Schritte entsprechend angepasst
       werden.
       
       Laut der Beschlussvorlage sieht der erste Schritt vor, dass sich Geimpfte
       und Genesene wieder mit mehr Menschen privat treffen dürfen. Aktuell sind
       maximal 10 Personen erlaubt – nach der Lockerung sollen es bis zu 20 sein.
       Für Ungeimpfte bleiben die Beschränkungen allerdings bis zum 19. März
       bestehen. Auch im [1][Einzelhandel sollen Kontrollen] verschwinden. Dann
       soll der Zugang „bundesweit für alle Personen“ möglich sein, weiterhin mit
       einer Maske.
       
       ## Aussagekräftige Daten
       
       Der zweite Schritt ist laut Vorlage für den 4. März geplant. Für die
       Gastronomie soll dann wieder die 3G-Regel gelten. Ungeimpfte können also
       mit einem tagesaktuellen Test essen gehen, Geimpfte und Genesene auch ohne.
       In Clubs und Diskotheken ist hingegen 2G-plus geplant. Dort können also nur
       Menschen mit Impfschutz und Genesenenzertifikat tanzen gehen – aber selbst
       sie brauchen einen tagesaktuellen Test.
       
       Ebenso sieht es bei „überregionalen Großveranstaltungen“ aus, nur die
       Anzahl der Besucher*innen soll begrenzt werden: in Innenräumen
       höchstens 4.000 und draußen 25.000 Zuschauer*innen. Je nach Kapazität der
       Veranstaltungsorte können es aber auch weniger sein. Innen ist eine
       Auslastung von 40 Prozent vorgesehen, außen immerhin 60 Prozent.
       
       Der letzte Schritt soll laut Beschlussvorlage am 20. März folgen. Ab dann
       soll es keine tiefgreifenden Schutzmaßnahmen mehr in Deutschland geben –
       allerdings bleiben „niederschwellige Basisschutzmaßnahmen“ bestehen. Im
       öffentlichen Personennahverkehr und Innenräumen „sollen weiterhin Masken
       getragen werden“. Die Länder können eine Maskenpflicht entsprechend der
       Infektionslage anpassen.
       
       Eine [2][Stellungnahme des ExpertInnenrats] der Bundesregierung zu Covid-19
       vom Sonntagabend bildet in großen Teilen die Grundlage für den Beschluss.
       Alle 19 Mitglieder des Rats befürworteten die Stellungnahme. Sie sprechen
       sich für ein „verantwortungsvolles Zurückfahren“ der Maßnahmen aus. Wichtig
       sei dabei aber ein „effizientes Monitoring“ aussagekräftiger Daten.
       
       ## Fünfte Welle bricht
       
       Am Sonntag hatte das Robert Koch-Institut (RKI) zum ersten Mal seit
       Dezember gemeldet, dass die 7-Tage-Inzidenz leicht gesunken war. Damit
       deutet sich an, dass [3][die fünfte Welle bricht], wie es Modelle des RKI
       für Mitte Februar errechnet hatten. Doch die lange relevante
       7-Tage-Inzidenz trete aktuell zurück, heißt es in der Stellungnahme des
       ExpertInnenrats.
       
       Stattdessen sei relevant, wie viele Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus
       oder auf Intensivstationen Pflege benötigen. Hierfür berechnet das RKI
       bisher die Hospitalisierungsrate. Sie gibt an, wie viele Menschen pro
       100.000 Einwohner:innen in den letzten sieben Tagen mit einem positiven
       PCR-Test in Kliniken aufgenommen wurden.
       
       Auch sie sank am Montag den zweiten Tag in Folge auf 5,93. Allerdings steht
       ihre Aussagekraft bisher in Frage, da sie auch Infizierte erfasst, die
       nicht wegen, sondern mit Corona im Krankenhaus sind. In der Stellungnahme
       heißt es außerdem, es müssten tagesaktuelle Daten bereitstehen, um die Lage
       präzise einzuschätzen.
       
       14 Feb 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Coronapolitik-in-Berlin-und-Brandenburg/!5834488
 (DIR) [2] https://www.bundesregierung.de/resource/blob/2000884/2004832/a5251287fd65d67a425ba5aee451dc65/2022-02-13-sechste-stellungnahme-expertenrat-data.pdf?download=1
 (DIR) [3] /Corona-Entwicklung-in-Deutschland/!5834886
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) David Muschenich
       
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