# taz.de -- Senat will Coronaregeln lockern: 2G-Regel soll fallen
       
       > Der Berliner Senat will heute voraussichtlich Lockerungen im Einzelhandel
       > und für die Kultur beschließen. Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter.
       
 (IMG) Bild: Auf Lockerungskurs: Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne)
       
       BERLIN dpa | Der Berliner Senat muss noch einmal ran an die Coronaregeln.
       Nachdem sich die Mitglieder schon vergangene Woche einig waren, die
       umstrittene [1][2G-Regel für den Einzelhandel] aufzuheben, sollen bei der
       Sitzung am Dienstagvormittag Nägel mit Köpfen gemacht werden: Geplant ist,
       die Berliner Coronaverordnung entsprechend zu ändern. Zuletzt war Einkaufen
       in weiten Teilen des Einzelhandels nur Geimpften und Genesenen erlaubt.
       
       [2][In Brandenburg gilt das längst nicht mehr.] Berlins Regierende
       Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hatte argumentiert, in der
       Hauptstadt solle erst geprüft werden, in welchen Bereichen die 2G-Regel
       außerdem noch verzichtbar sei. Auch darüber soll am Dienstag entschieden
       werden. [3][Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne)] stellte am Montag in
       Aussicht, das solle auch für Museen, Galerien und Gedenkstätten gelten.
       
       Bibliotheken waren schon zuvor im Gespräch. Auch der Zoologische Garten
       einschließlich des Aquariums, der Tierpark und der Botanische Garten sollen
       2G-frei werden. Das gilt auch für touristische Angebote wie
       Ausflugsfahrten, Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge. Stattdessen soll
       dort überall jeweils eine FFP2-Maskenpflicht gelten.
       
       Außerdem plant der Senat, sich mit weiteren Lockerungsschritten für die
       kommenden Wochen und Monate zu beschäftigen. Dafür sollen auch mehrere
       Experten gehört werden, etwa der Berliner Virologe Christian Drosten.
       
       ## Gote: Scheitelpunkt überschritten
       
       Gesundheitssenatorin Gote sah am Montag im Gesundheitsausschuss des
       Abgeordnetenhauses den Höhepunkt der Omikron-Welle in Berlin überschritten:
       „Ich denke, dass wir jetzt schon sehr sicher sagen können, dass wir hier in
       Berlin über den Scheitel der Omikron-Welle hinaus sind“, sagte Gote.
       
       Sie warnte allerdings zugleich vor schnellen weitreichenden Lockerungen der
       Coronamaßnahmen. „Ich bin auch immer noch beim Team Vorsicht, ganz
       ausdrücklich. Was jetzt gesagt wird, [4][wir machen am 19. März alles auf],
       das geht mir ehrlich gesagt zu schnell“ sagte die Grünen-Politikerin. „Wenn
       wir uns anschauen, wie das in den anderen Ländern sich entwickelt, dann
       sind das keine guten Beobachtungen.“ Gote sagte, in Dänemark und Israel
       seien die Infektionszahlen nach den Lockerungen wieder sehr gestiegen, vor
       allem aber auch die Belastung in den Krankenhäusern.
       
       Der Trend bei den Infektionszahlen ist in Berlin indes weiter sinkend: Am
       Dienstagmorgen lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei einem Wert von 1.135,2 und
       damit deutlich unter dem Niveau des Bundesdurchschnitts (1.437,5). Vor
       einer Woche hatte der Wert in der Hauptstadt laut Robert Koch-Institut
       (RKI) noch bei knapp 1.640 gelegen.
       
       Die Zahl der in Kliniken gekommenen Patientinnen und Patienten je 100.000
       Einwohner innerhalb von sieben Tagen lag laut Senat bei durchschnittlich
       26,4. Die entsprechende Ampel des Warnsystems steht weiterhin auf Rot. Bei
       der Belegung der Intensivstationen mit Coronapatienten zeigt die Ampel
       weiterhin ein gelbes Signal an. Die Belegung beträgt derzeit 15,9 Prozent.
       
       Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch mit Bundeskanzler
       Olaf Scholz (SPD) über Lockerungen beraten. Dabei gilt als sicher, dass ein
       Öffnungsplan entworfen wird. Unklar ist, wie schnell Lockerungen kommen und
       ob das bis 19. März befristete Infektionsschutzgesetz als Grundlage der
       Maßnahmen vorsorglich verlängert wird.
       
       15 Feb 2022
       
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