# taz.de -- Milliardeninvestition von Intel: Mega-Chipfabriken bald in Magdeburg
       
       > Dresden hat das Nachsehen: Der US-Konzern Intel will 17 Milliarden Euro
       > in Magdeburg investieren. Der Bau soll im kommenden Jahr beginnen.
       
 (IMG) Bild: Bald werden auch in Magdeburg Chips produziert
       
       BERLIN rtr | Intel baut seine neues milliardenschweres Mega-Chip-Areal in
       Magdeburg. Es würden 17 Milliarden Euro in den Bau zweier Halbleiter-Werke
       investiert, kündigte Intel-Chef Pat Gelsinger am Dienstag an. „Es ist ein
       idealer Platz.“ Damit verhilft nach [1][Tesla] ein weiterer US-Konzern dem
       Osten Deutschlands zu neuer Blüte. Die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt
       setzt sich gegen Dresden durch, wo schon Bosch, Infineon und
       Globalfoundries Chipfabriken haben. „Es wird die größte Investition in der
       Geschichte Sachsen-Anhalts“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).
       „Es wird ein Quantensprung für unser Land.“
       
       Intel befindet sich mitten in der aktuellen Chipkrise auf einem nie
       dagewesenen Expansionskurs. Neben Magdeburg will der US-Konzern ein neues
       Forschungszentrum in Frankreich errichten sowie in Irland investieren, wo
       Intel das bisher einzige Europa-Werk betreibt, außerdem in Italien, Polen
       und Spanien. Vor allem in Irland will Intel laut Gelsinger auch Aufträge
       von anderen Unternehmen bedienen und damit den größten globalen
       Auftragsfertigern TSMC und Samsung mehr Konkurrenz machen. Insgesamt sollen
       in Europa zunächst 33 Milliarden Euro fließen.
       
       Ursprünglich wollte Intel die Standortentscheidungen 2021 bekanntgeben,
       wartete dann aber auf den Startschuss für den „[2][European Chips Act]“
       Anfang Februar, der den Weg für milliardenschwere Subventionen aus
       öffentlicher und privater Hand freimachte.
       
       Deutschland dürfte Intel mit hohen Förderbeträgen gelockt haben. Für
       Magdeburg sprach dann die große Fläche im Industriegebiet Eulenberg im
       Südwesten der Stadt, an der Grenze zur Börde, die Nähe zu Berlin und auch
       die Verfügbarkeit von Fachkräften.
       
       ## „Für die Stadt ein Glückfall“
       
       Sachsen-Anhalts Hauptstadt komme die Ansiedlung zugute in puncto steigender
       Löhne und Steuermehreinnahmen, sagte Ifo-Experte Joachim Ragnitz der
       Nachrichtenagentur Reuters. „Für die Stadt ist das ein Glückfall.“ Der
       Fachmann für Strukturwandel und regionale Entwicklung fügte jedoch hinzu:
       „Ich sehe nicht so riesige Ausstrahleffekte in die Region, die man sich
       immer so erhofft.“
       
       Trotz des Tempos, das alle Seiten vorlegen wollen, dürfte es noch dauern,
       bis erste Intel-Chips in Deutschland entstehen. Der Bau soll allerdings
       schon in der ersten Jahreshälfte 2023 starten. Der Sprecher der
       Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland, Albert Heuberger, versprach
       schon mal Unterstützung in Form von gemeinsamen Forschungsprojekten.
       
       15 Mar 2022
       
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