# taz.de -- Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen: Mit Wagenknecht in den Abgrund
       
       > Beim letzten Mal war es noch knapp, diesmal nicht: Die Linkspartei
       > verpasst in NRW deutlich den Einzug in den Düsseldorfer Landtag.
       
 (IMG) Bild: Zweifelhafte Prominenz: Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht
       
       DÜSSELDORF taz | Den Ort für ihre Wahlparty hätte die Linkspartei kaum
       symbolträchtiger wählen können: Von der Jugendherberge auf der anderen
       Rheinseite aus ist der Düsseldorfer Landtag nur aus der Ferne zu sehen. Das
       entspricht ihrem Wahlergebnis. Mit um die 2 Prozent hat sie nach den ersten
       Hochrechnungen den Einzug ins Parlament mehr als deutlich verpasst. Bei den
       paar Dutzend Partygästen herrschte Fassungslosigkeit.
       
       Dass die [1][Linkspartei nach den Wahlkatastrophen im Saarland] und in
       Schleswig-Holstein nun auch in NRW ein Debakel erlebt, ist keine
       Überraschung. Schon bei der Bundestagswahl war sie an Rhein und Ruhr mit
       Sahra Wagenknecht an der Spitze der Landesliste auf 3,7 Prozent abgestürzt.
       Auch im Landtagswahlkampf wollte die Partei nicht auf die zweifelhafte
       Prominenz der Ex-Bundestagsfraktionsvorsitzenden verzichten und ließ sie in
       der Schlussphase in Bochum und Wuppertal auftreten, was innerparteilich
       nicht unumstritten war.
       
       Der Landesverband gilt als letzte Hochburg der Wagenknechtianer:innen
       – und als chronisch zerstritten. Aber er hatte sich vor der Landtagswahl
       zusammengerauft. Die 47-jährige frühere Landtagsabgeordnete Carolin
       Butterwegge und der 31 Jahre alte Linken-Landessprecher Jules El-Khatib
       führten eine von den verfeindeten Flügeln gemeinsam getragene Liste an, auf
       der auch Gewerkschafts-, Mieten- und Klimaaktivist:innen ihren Platz
       fanden. Doch gegen den bundesweiten Negativtrend der Partei konnten sie
       damit nicht ankommen.
       
       In ihrer Geschichte schaffte die Linkspartei nur ein einziges Mal knapp den
       Sprung in den Düsseldorfer Landtag. Das war 2010. Seit zehn Jahren ist sie
       wieder außerparlamentarisch. 2017 fehlten ihr mit 4,9 Prozent nur wenige
       tausend Stimmen. Davon kann sie jetzt nur noch träumen. Ein schlechteres
       Ergebnis erhielt die Linkspartei zuletzt im Jahr 2000. Damals hieß sie noch
       PDS.
       
       15 May 2022
       
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