# taz.de -- Putins Krieg in der Ukraine: Zwischen Zerstörung und Zukunft
       
       > Russlands Verteidigungsminister vermeldet die Eroberung des Gebietes
       > Luhansk. Indes wirbt der ukrainische Präsident um Geld für den
       > Wiederaufbau.
       
 (IMG) Bild: Der Wiederaufbau der Ukraine sei „gemeinsame Aufgabe der gesamten demokratischen Welt“, so Selenski
       
       BERLIN taz | Russlands Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, dass die
       Truppenkontingente „Ost“ und „West“ ihre „Offensivoperationen“ in der
       Ukraine fortsetzen werden. Diejenigen Einheiten, die die Siege in Richtung
       Luhansk errungen hätten, sollten sich jedoch ausruhen und damit ihre
       Kampffähigkeiten erhöhen, sagte er während eines Treffens mit
       Verteidigungsminister Sergei Schoigu am Montag.
       
       Schoigu hatte am Vortag nach wochenlangen Kämpfen die Eroberung der
       strategisch wichtigen Stadt Lyssytschansk und damit des gesamten Gebietes
       Luhansk vermeldet. Am Montag bestätigte auch der ukrainische Präsident
       Wolodimir Selenski, dass sich die ukrainischen Truppen aus Lyssytschansk
       zurückgezogen hätten. Dies sei vor allem geschehen, um die Verteidiger zu
       schützen. Man werde jedoch zurückkommen, sobald die militärische
       Ausstattung dies erlaube, sagte er.
       
       [1][Der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Haidai, bezeichnete den
       Verlust von Lyssytschank als schmerzhaft, aber nicht kritisch.] Er geht
       davon aus, dass sich die russischen Truppen nunmehr verstärkt auf die
       Region Donezk konzentrieren werden. Dabei könnten vor allem die Städte
       Slowjansk und Bachmut massiv angegriffen werden, sagte er.
       
       Vor allem Slowjansk, das russische Truppen bereits 2014 kurzzeitig besetzt
       hatten, war am Wochenende bereits zum Ziel von Luftangriffen geworden.
       Dabei seien in Slowjansk und Umgebung laut Haidai zehn Menschen getötet
       worden – darunter zwei Kinder.
       
       ## Delegationen aus fast 40 Ländern beraten
       
       Betroffen von den Angriffen war auch ein Team des französischen
       Fernsehsenders France24. Die Journalisten hatten in Slowjansk filmen
       wollen, wie Rettungsdienste die Bewohner*innen mit Wasser versorgen.
       [2][Dabei seien sie mehrmals unter Beschuss russischer Artillerie geraten.]
       Das berichtet das ukrainische Nachrichtenportal focus.ua unter Verweis auf
       ein Video, das auf dem offiziellen Youtube-Kanal von France24 ausgestrahlt
       wurde.
       
       Unterdessen hat Präsident Wolodimir Selenski bei der internationalen
       Gemeinschaft für massive Unterstützung für einen Wiederaufbau seines Landes
       geworben. Es sei die „gemeinsame Aufgabe der gesamten demokratischen Welt“,
       die Ukraine wieder aufzubauen, sagte er am Montag in einer Video-Ansprache
       zum Auftakt einer internationalen Konferenz in Lugano.
       
       Delegationen aus fast 40 Ländern beraten auf der zweitägigen Konferenz im
       schweizerischen Lugano über eine Art Marshall-Plan für die Ukraine. Die
       Kiewer Wirtschaftshochschule KSE schätzt die bisherigen Schaden an Gebäuden
       und Infrastruktur im Staatsgebiet auf fast 104 Milliarden Dollar. Laut
       Ministerpräsident Denys Schmyhal benötigt die Ukraine für ihren
       Wiederaufbau nach einem Ende des Krieges Mittel in Höhe von rund 720
       Milliarden Euro.
       
       4 Jul 2022
       
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 (DIR) Barbara Oertel
       
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