# taz.de -- Energiegeld für Studierende: Der 200-Euro-Zirkus
       
       > Seit September warten Studierende auf die versprochenen 200 Euro
       > Energiepauschale. Doch das Geld steckt fest im Digitalisierungschaos.
       
 (IMG) Bild: Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung
       
       Die Woche hat gut begonnen für Bettina Stark-Watzinger. Mit ihrer
       Überraschungsreise am Montag nach Kyjiw sendet die Bundesbildungsministerin
       ein starkes Signal: Deutschland unterstützt die Ukraine nicht nur mit
       Panzern und Helmen, sondern auch beim Wiederaufbau des Landes. Ihrem
       ukrainischen Amtskollegen konnte sie zusagen, dass Deutschland die
       „fleißigen Hände und klugen Köpfe“ ausbilden werde, die dort später
       dringend benötigt werden.
       
       Im eigenen Land steht die FDP-Politikerin derzeit weniger für gute
       Nachrichten. Vor allem bei den 3,5 Millionen Studierenden und
       Fachschüler:innen, die seit September auf die versprochenen [1][200 Euro
       Energiepauschale] warten. Erst Mitte November fragten Bund und Länder beim
       Digitalministerium von Sachsen-Anhalt an, ob sie sich nicht um eine
       Plattform für die Auszahlung kümmern könnten. Das macht nicht den Eindruck,
       als ob die [2][Nöte der Studierenden] weit oben auf der Prioritätenliste
       stünden. Auch jetzt, im Februar, kann Stark-Watzinger noch nicht sagen,
       wann das Geld endlich ausgezahlt wird. Aus „Anfang 2023“ ist mittlerweile
       „im Winter“ geworden. Das Einzige, was Studierende mittlerweile wissen, ist
       der Name der Plattform: Einmalzahlung200.de.
       
       Für eine Ministerin, die vor Monaten eine „Soforthilfe“ versprochen hat,
       ist das peinlich – auch wenn sie persönlich gar nicht so viel dafür kann.
       Es stimmt, dass die Daten von [3][Studierenden und Fachschüler:innen]
       nicht zentral vorliegen – und dass sich der Bund mit den Ländern abstimmen
       muss. Aber warum für eine Einmalzahlung eine eigene Plattform in Auftrag
       gegeben wurde, erschließt sich nicht. Schließlich haben die
       Studierendenwerke für die Corona-Überbrückungshilfe – damals auf Geheiß von
       Stark-Watzingers Vorgängerin – zu genau diesem Zweck eine funktionierende
       Plattform aufgebaut. Übrigens in sechs Wochen. Damit hätte es wohl
       schneller geklappt. Jetzt ist ein schnelles Ende des 200-Euro-Dramas nicht
       in Sicht. Im März sollen die Studierenden bundesweit Anträge stellen
       können. Bis sie ihr Geld erhalten, wird es wohl Frühling werden.
       
       8 Feb 2023
       
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