# taz.de -- UN-Wassergipfel in New York: Wasser soll für alle fließen
       
       > Weltweit fehlt jeder vierten Person der Zugang zu sauberem Wasser. Auf
       > dem UN-Wassergipfel sollen Regierungen, NGOs und der Privatsektor
       > Lösungen vorlegen.
       
 (IMG) Bild: Denan in Äthiopien: dank einer Hilfsorganisation endlich Hände waschen in einem Waschbecken
       
       BERLIN taz | Die Weltgemeinschaft will „den Wandel beschleunigen“, wenn es
       um Zugang zu sauberem Wasser geht. Unter diesem Motto findet ab Mittwoch,
       dem Weltwassertag, in New York die dreitägige UN-Wasserkonferenz statt.
       
       „Wir haben den Wasserkreislauf kaputtgemacht. Wir verbrauchen zu viel
       [1][Grundwasser]. Und wir verschmutzen das Wasser, das wir noch haben“,
       sagt Henk Ovink, Sonderbeauftragter der Niederlande und Ko-Gastgeber der
       Konferenz. In der Agenda 2030, den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung,
       hatten sich die Vereinten Nationen vorgenommen, bis zum Ende des Jahrzehnts
       [2][sauberes Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen auf der Welt]
       zu gewährleisten.
       
       Derzeit haben weltweit zwei Milliarden Menschen, also jede vierte Person,
       kein sauberes Wasser. 3,6 Milliarden haben [3][keine Toilette] und 2,3
       Milliarden haben kein Wasser zum Händewaschen. [4][Dürren am Horn von
       Afrika] oder die [5][Fluten in Pakistan] bedrohen die Versorgungslage
       zusätzlich. 5,4 Millionen Menschen verloren allein in Pakistan durch die
       Überschwemmungen im vergangenen Jahr den Zugang zu Trinkwasser. Doch die
       Grundversorgung ist vielerorts auch ohne Krisen nicht gesichert. Eine
       Beschleunigung der Maßnahmen und Vorhaben, um Wasser für alle zu erreichen,
       ist daher sichtlich nötig.
       
       ## Fian kritisiert Freiwilligkeit
       
       Auf dem UN-Wassergipfel sollen Regierungen, NGOs und der Privatsektor
       Lösungen vorlegen. UNO-Generalsekretär António Guterres will ein
       ehrgeiziges Programm mit konkreten Handlungsvorschlägen erarbeiten.
       
       Ob das mit Freiwilligkeit zu erreichen ist, erscheint Gertrud Falk von der
       Menschenrechtsorganisation Fian fraglich. Sie problematisiert, dass im
       Entwurf des Abschlusspapiers der Konferenz „nur von Freiwilligkeit die Rede
       ist und nicht von der Verbindlichkeit, die die Menschenrechte fordern“.
       
       Gerade bei der Förderung von Industrien müssten Geldgeber noch stärker auf
       Menschenrechte achten. Als Beispiel nennt Falk die Förderung der
       Bundesregierung von der ING Diba Bank für den [6][Ausbau einer Bauxitmine
       in Guinea] durch eine ungebundene Finanzkredit-Garantie. Das heißt, zahlt
       das Bergbauunternehmen den Kredit an ING Diba nicht zurück, kommt die
       Bundesregierung dafür auf. Fian kritisiert, der Ausbau der Mine habe die
       Versorgung mit Wasser von 13 Dörfern gefährdet, obwohl eine Risikoanalyse
       der Weltbank die negativen Folgen bereits geschätzt hatte. Doch auch die
       Weltbank beteiligte sich an der Finanzierung.
       
       „Das Bergbauunternehmen baggert Agrarland ab und nimmt dadurch den Menschen
       auch ihren Zugang zu Wasser. Es bedeutet, dass Flüsse verschmutzt wurden,
       die die Gemeinden vorher genutzt haben, und Quellen versiegen, weil
       unterirdische Wasserläufe unterbrochen werden“, so Falk. Zwar seien zum
       Teil neue Wasserpumpen durch das Unternehmen angelegt worden, doch könnten
       die Menschen das Wasser daraus nicht trinken, da es zu eisenhaltig sei,
       sagte Falk der taz. (mit afp)
       
       22 Mar 2023
       
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 (DIR) Leila van Rinsum
       
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