# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Das Tacheles kommt schwedisch daher
       
       > Lauter Kunst und Demonstrationen. Eigentlich alles wie immer in Berlin.
       > Warum wollen dann alles aufs Land ziehen? Auch darauf gibt es eine
       > Antwort.
       
 (IMG) Bild: “Water Lilies“ von Ai Weiwei in der Galerie neugerriemschneider wird zur Berlin Art Week gezeigt
       
       BERLIN taz | Das wird eine bewegte Woche voller Kunst und Kundgebungen: Zum
       Auftakt wird es feierlich, denn am Montag um 11.30 Uhr ehrt die Hauptstadt
       einen großen Mann: Im Festsaal des Abgeordnetenhauses wird das
       Ehrenbürgerporträt von [1][Daniel Barenboim] enthüllt, der damit für sein
       künstlerisches Lebenswerk und sein gesellschaftliches Engagement geehrt
       wird.
       
       Nicht so förmlich dürfte es am Dienstag in der taz Kantine zugehen. Ab 10
       Uhr werden die [2][Ergebnisse der Studie „Neu im Dorf“] vorgestellt. Das
       Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und die Wüstenrot Stiftung
       haben dafür das Wanderungsgeschehen der Jahre 2008 bis 2021 von Menschen in
       Deutschland von der Stadt aufs Land untersucht. Seit einigen Jahren ziehen
       Menschen in Deutschland wieder häufiger ins Grüne. Überfüllte Großstädte,
       steigende Mieten und der Trend zum Homeoffice machen den Umzug in den
       Speckgürtel für viele attraktiv – vor allem für junge Familien. Die taz
       wird berichten.
       
       Die Woche geht kulturell in die Vollen. Von Mittwoch bis Sonntag findet die
       [3][Berlin Art Week] statt. 2012 ins Leben gerufen, wollte die Hauptstadt
       mit dieser Kunstwoche ein Pendant zu den großen Kunstmessen etwa in London,
       Paris und New York schaffen. Das gelingt mal mehr, mal weniger. Wie das bei
       Kunst und überhaupt so ist: Am besten macht man sich ein eigenes Bild.
       
       ## Kunst hoch drei
       
       Einen Tag später, am Donnerstag, geht die 10. Kunstmesse „[4][Postions
       Berlin Art Fair“] an den Start, sie läuft ebenfalls bis Sonntag – und ist
       eine Art Konkurrenzveranstaltung, aber viel kleiner. Und während man für
       die Art Week durch die ganze City stromern muss, macht es einem die
       Positions Berlin leichter: Sie residiert im Flughafen Tempelhof Hangar 5–6.
       
       Aller guten (Kunst-)Dinge sind bekanntlich drei: Am Donnerstag eröffnet mit
       der Ausstellung „Ussyphilia“ der US-Künstlerin Juliana Huxtable das
       schwedische [5][Museum Fotografiska] seine Dependance in Berlin. Das sollte
       man sich ansehen, auch weil das Stockholmer Museum für Fotografie in ein
       wohlbekanntes historisches Gebäude im Herzen Berlins zieht: in das
       ehemalige Kunsthaus Tacheles in der Oranienburger Straße. Hat das ein
       Geschmäckle? Ach, sehen Sie selbst!
       
       Die Woche geht ganz berlintypisch mit Demonstrationen zu Ende. Am Freitag
       rechnet Fridays For Future mit rund 10.000 Teilnehmenden beim globalen
       Klimastreik. Es soll an diesem Tag in Hunderten Städten in ganz Deutschland
       und auch international Aktionen geben. Und am Samstag marschieren – wie
       alle Jahre wieder – Abtreibungsgegner durch Berlin. Aber, auch wie
       immer: Dem „Marsch für das Leben“ stellen sich Gegendemonstrant:innen
       entgegen – davon werden wir ebenfalls berichten.
       
       11 Sep 2023
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Hergeth
       
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