# taz.de -- Flucht über das Mittelmeer: „Ocean Viking“ rettet 68 Migranten
       
       > Das Schiff der Hilfsorganisation SOS Méditerranée rettet 68 Migranten.
       > Seit Jahresanfang sind mehr als 2.000 Menschen auf dem Mittelmeer
       > gestorben.
       
 (IMG) Bild: Das Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ am 28. August vor Neapel rettet regelmäßig Migrant*innen
       
       MARSEILLE afp | Das [1][Rettungsschiff „Ocean Viking“] der
       Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat am Sonntag 68 Migranten im
       Mittelmeer aus Seenot gerettet. Wie die Hilfsorganisation mitteilte, waren
       die Menschen in der Nacht zuvor in einem behelfsmäßigen zweistöckigen
       Holzboot von der libyschen Stadt Suara aus gestartet. Etliche der
       Geretteten litten demnach an Übelkeit und würden derzeit medizinisch an
       Bord des Schiffes betreut.
       
       Die Organisation veröffentlichte im Onlinedienst X, vormals Twitter, Fotos,
       auf denen mehrere Dutzend Migranten in orangen Rettungswesten eng
       aneinander gedrängt in einem maroden Boot zu sehen sind. Das Rettungsschiff
       soll nun den von [2][den italienischen Behörden] zugewiesenen Hafen in der
       Stadt Ancona an der Adriaküste ansteuern – eine Entscheidung, welche die
       Organisation wegen der Entfernung vom Einsatzgebiet umgehend kritisierte.
       Der mehr als 1.500 Kilometer entfernte Hafen liege vier Tagesreisen weit
       weg vom Rettungsort, erklärte sie. Das Risiko, „Menschenleben zu
       verlieren“, sei „hoch“.
       
       Das Mittelmeer ist nach Angaben der Internationalen Organisation für
       Migration (IOM) die gefährlichste Migrationsroute der Welt. Seit Anfang des
       Jahres sind nach UN-Schätzungen bereits mehr als 2.000 Menschen auf der
       [3][Flucht über das Mittelmeer] gestorben.
       
       Ende August hatte die „Ocean Viking“ bereits rund 440 Migranten in
       internationalen Gewässern vor Libyen und Tunesien aus Seenot gerettet,
       bevor sie das ihr zugewiesene norditalienische Genua ansteuerte. Laut einem
       Dekret müssen die Schiffe nach jedem Einsatz einen ihnen zugewiesenen Hafen
       anlaufen. In der Praxis liegen diese Häfen oft hunderte Kilometer vom Ort
       der Rettung entfernt.
       
       10 Sep 2023
       
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