# taz.de -- Antisemitischer Angriff in der Schweiz: Orthodoxer Jude niedergestochen > Der Angreifer soll „Tod den Juden“ gerufen haben, ein antisemitisches > Tatmotiv liegt laut Polizei nahe. Weltweit nehmen antisemitische > Straftaten zu. (IMG) Bild: Seit dem 7. Oktober ist die Zahl der antisemitischen Angriffe weltweit gestiegen WARSCHAU/BERLIN ap/taz | In Zürich ist am Samstagabend ein orthodoxer Jude niedergestochen und schwer verletzt worden. Die Polizei teilte am Sonntag mit, sie habe einen jugendlichen Verdächtigen festgenommen. Sie vermute Antisemitismus als Motiv für die Tat. Bei der Polizei ging gegen 21.30 Uhr eine Meldung über einen Streit zwischen mehreren Personen ein. Nach ersten Erkenntnissen griff der Täter den 50-Jährigen an und verletzte ihn mit einer Stichwaffe schwer. Die Polizei beschrieb den mutmaßlichen Täter als 15-jährigen Schweizer und konnte ihn noch am Tatort festnehmen. Laut der israelischen Zeitung The Times of Israel soll er „Tode den Juden“ gerufen haben. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund zeigte sich schockiert, dass ein Gemeindemitglied Opfer eines Angriffs wurde. „Physische Übergriffe in der [1][Schweiz] auf jüdische Menschen sind sehr selten“, teilte der Bund mit. „Von derartigen lebensbedrohlichen Attacken wurde die jüdische Gemeinschaft in den letzten zwei Jahrzehnten verschont. Seit dem 7. Oktober musste aber eine deutliche Zunahme solcher physischen [2][Übergriffe] registriert werden.“ Seit Beginn des [3][Krieges zwischen Israel und der Hamas], der von einem Angriff der Hamas auf den Süden Israels mit 1.200 Todesopfern ausgelöst wurde, haben antisemitische Übergriffe weltweit zugenommen. Auch in den USA gab es am Freitag einen möglicherweise antisemitisch motivierten Anschlag: In San Diego wurden zwei Menschen verletzt und einer getötet, als der Angreifer das Feuer auf eine Zahnarztpraxis eröffnete. Laut Medienberichten handelt es sich bei dem Getöteten um einen orthodoxen jüdischen Zahnarzt. Der Schütze wurde festgenommen, laut Polizei soll es sich um einen 29-jährigen Mann arabischer Herkunft handeln. Das Motiv ist noch unklar, die Vermutung eines antisemitisch motivierten „Hate-Crimes“ steht im Raum. 3 Mar 2024 ## LINKS (DIR) [1] /Abstimmung-in-der-Schweiz/!5992295 (DIR) [2] /Podcast-Bundestalk/!5995453 (DIR) [3] /Schwerpunkt-Nahost-Konflikt/!t5007999 ## TAGS (DIR) Israel (DIR) Antisemitismus (DIR) Orthodoxe Juden (DIR) Juden (DIR) Direkte Demokratie (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Schwerpunkt Berlinale (DIR) Israel ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Volksentscheide für Deutschland: Mehr oder weniger Demokratie Die Schweizer Bevölkerung hat gerade per Volksentscheid für eine 13. Monatsrente gestimmt. Auch Deutschland braucht mehr direkte Demokratie. (DIR) Historiker über Israels Zukunft: Einen Ausweg suchen Der israelische Historiker Moshe Zimmermann über Wege aus dem Krieg in Gaza und den falschen Vorwurf, Zionismus sei Kolonialismus. (DIR) Streit um die Berlinale: Detonation in Zeitlupe Die 74. Berlinale endete mit einem Eklat. Nicht als Knall, sondern täglich eskalierend. Wer äußerte sich wie zur politischen Schlagseite der Gala? (DIR) Kontroverse um Israels ESC-Beitrag: Zu politisch für Eurovision Israels ESC-Beitrag „October Rain“ beschreibt vage die Stimmung im Land. Nun wird diskutiert, ob der Song für den Wettbewerb zu politisch ist.