# taz.de -- Verbände fordern Klimageld: Ausgleich für Mehrkosten
       
       > Umweltverbände halten Gründe fürs Aufschieben des Klimageldes für
       > vorgeschoben. Ohne die Gelder schwinde die Akzeptanz für Klimaschutz.
       
 (IMG) Bild: Carla Reemtsma von Fridays for Future: „Klimageld nicht einzuführen, sabotiert jeden Klimaschutz.“
       
       BERLIN taz | 1.000 Personen sollen es bereits bekommen, mehr als 80
       Millionen Bundesbürger:innen müssen weiter warten: Ein Bündnis aus
       Umwelt- und Sozialgruppen fordert von der Bundesregierung die sofortige
       Einführung des Klimageldes. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen,
       [1][sollen 1.000 ausgeloste Personen ab April ein vom Bündnis privat
       finanziertes Klimageld von 139 Euro] beziehen. Diese Summe entspricht den
       Mehrkosten, die Bürger:innen in den vergangenen drei Jahren durch den
       CO2-Preis entstanden sind.
       
       [2][Mit dem Klimageld] wollte die Ampel ursprünglich steigende Kosten
       aufgrund des immer höheren CO2-Preises ausgleichen. Das steht im
       Koalitionsvertrag, wird bislang aber nicht umgesetzt. Pro Tonne CO2 ist
       eine Abgabe von 45 Euro fällig, das sind 15 Euro mehr als 2023. Das führt
       zu höheren Lebenshaltungskosten. In diesem Jahr wäre ein Klimageld von 250
       Euro pro Person angemessen, sagte Helena Steinhaus von der Initiative
       „Sanktionsfrei“, die sich für eine bedingungslose Grundsicherung einsetzt,
       am Donnerstag in Berlin. In den nächsten Jahren wird der CO2-Preis weiter
       steigen, dann müsste auch das Klimageld höher werden. [3][Einnahmen aus dem
       CO2-Preis fließen in den Klima- und Transformationsfonds]. Eigentlich
       sollte das Klimageld daraus finanziert werden. Doch die Einnahmen gingen an
       die Industrie statt an die Menschen, kritisierte Steinhaus.
       
       Das Bündnis aus 14 Organisationen wie Attac, BUND und Oxfam fürchtet, dass
       ohne einen Ausgleich die Akzeptanz für Maßnahmen gegen die Erderhitzung
       schwindet. Das Klimageld allein werde die Klimakrise nicht lösen, sagte
       Carla Reemtsma von Fridays for Future. „Aber das Klimageld nicht
       einzuführen, sabotiert jeden Klimaschutz.“
       
       Finanzminister Christian Lindner (FDP) behauptet, dass er auch wegen
       fehlender Kontonummern derzeit noch keinen Weg hat, das Klimageld
       auszuzahlen. Das hält das Bündnis für vorgeschoben. „Nach unseren
       Informationen ist die erforderliche EDV bereits vorhanden“, sagte Ulrich
       Schneider vom Wohlfahrtsverband Der Paritätische. Die Bürger:innen
       würden der Regierung schon ihre Kontonummer mitteilen, wenn das Geld
       tatsächlich ausgezahlt werde.
       
       21 Mar 2024
       
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 (DIR) [2] /Klimageld-fuer-soziale-Gerechtigkeit/!5959656
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