# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Unverzichtbarer Sommer-Groove
       
       > Die Band Jembaa Groove verbindet Jazz- und Funksounds und spielt mit
       > Highlife-Einflüssen. Ihr neues Album klingt sanft hüpfend und maximal
       > smooth.
       
 (IMG) Bild: Die Band Jembaa Groove
       
       Gleich die ersten Töne in Songs wie „Dabia“ oder „Makoma“ signalisieren,
       dass dieser Band etwas Besonderes gelingt. Da kommen Gitarrenlicks mit
       einem sanft hüpfenden Bass zusammen, repetitive Percussions mit behutsamen
       Bläsern und der wärmenden Stimme von Eric Owusu. Unbeschwert, schwebend,
       unmittelbar einnehmend klingt dieser Sound.
       
       Das Kollektiv, das ihn spielt, heißt Jembaa Groove und ist in Zeiten der
       Pandemie entstanden. Damals begegneten sich der in Accra/Ghana
       aufgewachsene Perkussionist und Sänger Eric Owusu und der Produzent und
       Bassist Yannick Nolting in Berlin und verabredeten sich – da sie Kinder im
       gleichen Alter haben – auf einem Spielplatz. Nicht nur die Kinder, auch die
       Eltern spielten kurz darauf zusammen – mit Musikinstrumenten. [1][Ihre
       Band] nannten sie Jembaa Groove („Jembaa“ = „Leben“), heute hat die Gruppe
       Mitglieder aus Ghana, Benin, Israel, Portugal, Deutschland und Kuba.
       
       Kürzlich ist das zweite Jembaa-Groove-Album „Ye Ankasa | We Ourselves“
       erschienen, in den acht Tracks darauf kommen ghanaischer Highlife, smoother
       Jazz, [2][Funk und Soul] zusammen. Trotz Groove im Sound und im Bandnamen
       schwingt immer auch eine leichte Melancholie mit, was auch daran liegen
       mag, dass das Album sich mitunter mit Kriegs- und Krisenzuständen,
       Obdachlosigkeit, Hunger und Krieg beschäftigt.
       
       Weil Eric Owusu in der ghanaischen Musikszene (im Land und in der Diaspora)
       bestens vernetzt ist, ist Highlife-Legende Gyedu Blay Ambolley Gastmusiker
       im Song „Agya“, auch der umtriebige ghanaische Multiinstrumentalist und
       Produzent Kwame Yeboah hat an der Produktion von „Ye Ankasa | We Ourselves“
       mitgewirkt. Jembaa Groove werden gerade international entdeckt, sind
       bereits in Brasilien getourt und werden in diesem Sommer in Europa
       unterwegs sein. Als Sommer-Soundtrack sollte man dieses Album ohnehin stets
       mit sich führen.
       
       18 May 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.jembaamusic.com/
 (DIR) [2] /Neues-Soloalbum-von-Brittany-Howard/!5992909
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jens Uthoff
       
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