# taz.de -- Diversität in den Medien: „Mehr Vielfalt in die Redaktionen!“
       
       > Eine Konferenz in Hamburg fordert mehr kulturelle Teilhabe und mediale
       > Repräsentation für Migrant:innen und Geflüchtete.
       
 (IMG) Bild: Hat die „Conference on Migration and Media Awareness“ gegründet: Larry Macaulay
       
       taz: Herr Macaulay, ist die Darstellung von Migrant:innen und
       Geflüchteten in den Medien schlicht falsch – oder kommen diese Menschen
       einfach nur zu selten zu Wort? 
       
       Larry Macaulay: Sie ist falsch. Alle Migrant:innen und Geflüchteten
       werden als Vergewaltiger und Terroristen dargestellt. Das ist in den
       letzten Jahren besser geworden, aber es herrschen immer noch viele negative
       und schlichtweg falsche Bilder von uns. Man betrachtet uns, als kämen wir
       aus Ländern ganz ohne Bildung und Technologie. Denken sie mal an die
       Reaktionen vor einigen Jahren, weil Geflüchtete Smartphones besaßen.
       Natürlich haben wir Smartphones! Wir kommen nicht vom Mars.
       
       Wie können wir die mediale Repräsentation verbessern? 
       
       [1][Wir brauchen mehr Vielfalt in den Medien], in Redaktionen. Um
       angemessen über Menschen aus dem queeren Spektrum zu berichten, brauchen
       wir Autor:innen aus dem queeren Spektrum. Bei Gemeinschaften mit
       Migrations- oder Fluchthintergrund ist es genau so. [2][Ich möchte
       Migrant:innen und Geflüchtete zur Teilnahme an journalistischen und
       kulturellen Räumen ermutige]n und sie ihnen ermöglichen.
       
       Sie haben 2017 die „Conference on Migration and Media Awareness“ gegründet,
       die nun in Hamburg in zweiter Ausgabe stattfindet. An welches Publikum
       richtet sich die Veranstaltung? 
       
       Zum Beispiel an Journalist:innen, Aktivist:innen, Politiker:innen,
       Medienschaffende oder auch Lehrkräfte, in deren Klassen Schüler:innen
       mit Migrations- oder Fluchthintergrund sind. Der Eintritt ist frei, alle
       sind herzlich willkommen. Außer vielleicht Kinder, die von der
       Thematisierung und Darstellung von Gewalt auf der Konferenz überfordert
       sein könnten.
       
       Worum geht es auf der Konferenz? 
       
       Wir wollen Leute zusammenbringen. Über drei Tage hinweg haben wir
       Workshops, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Redner:innen, Filme, ein
       Konzert und weitere Projekte zu Themen wie Migration, Flucht und Inklusion
       im Medien- und Kunstsektor. Gemeinsam erarbeiten wir dann ein Statement,
       das wir an Medieninstitutionen und Entscheidungsträger:innen
       herantragen.
       
       Was wollen Sie mit diesem Statement erreichen? 
       
       Wir wollen Veränderung auf gesetzlicher Ebene, und wir wollen an dieser
       Veränderung beteiligt sein. Ich halte zum Beispiel Hate Speech in sozialen
       Medien für sehr gefährlich und wünsche mir dort bessere Regelungen. Die
       Entscheidungsträger:innen wissen eigentlich, was passieren muss. Es
       müssen bloß erst Tragödien geschehen, damit sie es umsetzen. Oder wir
       müssen eine Menge Lärm machen. Wir wollen eine menschenfreundlichere
       Gesellschaft. Damit sind alle Menschen gemeint, ohne Unterschiede.
       
       29 Oct 2021
       
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