# taz.de -- Extremwetter infolge des Klimawandels: Italien wetterfest machen
       
       > Italien gilt als Hotspot des Klimawandels, die jüngste Flutkatastrophe
       > ist nur ein Vorbote. Die Regierung braucht jetzt schnelle Konzepte.
       
 (IMG) Bild: In Faenza versucht eine Frau, nach Überschwemmungen eine Straße von Schlamm und Wasser zu befreien
       
       Von der Dürre in die Traufe: Dieses Schicksal erlebt jetzt [1][die
       norditalienische Region Emilia-Romagna]. Im letzten Jahr wurde der gesamte
       Norden Italiens, vorneweg die Poebene, von einer beispiellosen Dürre
       heimgesucht, im vergangenen Winter ebenso wie in den ersten
       Frühlingsmonaten dieses Jahres waren die Niederschlagsmengen erneut viel zu
       niedrig. Es drohte eine Wiederholung des Vorjahres mit seinen
       staubtrockenen Feldern und den massiven Ernteausfällen.
       
       Zu Ausfällen bis hin zum Totalverlust der Ernte wird es auch in den
       nächsten Monaten kommen – allerdings aus exakt dem entgegengesetzten Grund:
       Eine wahre Sintflut setzte weite Teile der Region unter Wasser, verursachte
       gigantische Schäden in den Städten, auf den Feldern, an den
       Infrastrukturen.
       
       „Extremwetterlage“: Dieser Begriff gehört auch in Italien mittlerweile zum
       Alltagswortschatz. Ins Alltagswissen hat auch der Grund für die sich
       häufenden meteorologischen Extreme gefunden: der Klimawandel oder besser
       das Klimadesaster. Italien gilt als [2][Hotspot im Klimawandel], als Land,
       das mit überdurchschnittlichen Temperatursteigerungen konfrontiert sein
       wird.
       
       Mit dieser Entwicklung dürfe man sich nicht abfinden, erklären jetzt
       Meteorologen und Physikerinnen auf allen italienischen TV-Kanälen, denn es
       werde nur noch schlimmer kommen als jetzt schon, wenn der Erderwärmung
       nicht Einhalt geboten werde. Für den Moment, so die Expert*innen, müssen
       wir uns auf die potentiell desaströsen Folgen des Klimawandels einrichten:
       die Städte und Infrastrukturen gleichsam wetterfest machen.
       
       Auch auf Italien kommt da ein Milliardenprogramm an den dazu notwendigen
       Investitionen zu. Das ist selbst der Rechtsregierung unter [3][Giorgia
       Meloni] nur zu bewusst, sprach doch ihr Minister für Katastrophenschutz
       Nello Musumeci jetzt von „Milliarden, die wir für die Prävention
       benötigen“. Auch Geld wäre da, dank des Programms NextGenerationEU. Was
       jedoch weiterhin fehlt, sind ausgearbeitete Konzepte. Die werden jetzt
       dringend gebraucht.
       
       18 May 2023
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Michael Braun
       
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