# taz.de -- Gruppe D: Argentinien – Island: So stehen die Gauchos
       
       > Argentinien 1, Island 1 und Lionel Messi verschießt einen Elfmeter.
       > Immerhin: Die Debatten um den Videobeweis können beginnen.
       
 (IMG) Bild: Hu! Hannes Halldorsson hält einen Elfmeter von Lionel Messi
       
       Die Voraussetzungen: Mit Island greift jetzt der internationale Pumuckl ins
       WM-Turnier ein. Das Team also, das jeder knuddeln will, weil es bei der EM
       2016 die Großen stolpern ließ und das Bedürfnis nach einem frechen,
       liebenswerten, wackeren Underdog kolossal befriedigt. Schwupps, da ist die
       Feile weg, wer hat die wohl weggesteckt?
       
       Die Gesellschaft zersplittert, auf Island kann man sich einigen. Dieser
       Tage schreibt jeder, das Land habe etwa so viele Einwohner wie Bielefeld;
       [1][zum Wikinger-Hu-Mythos] kommen also noch irgendwie ostwestfälische
       Heimatgefühle. Und wahrscheinlich wird der Bahnhof von Reykjavik nachts
       noch nicht mal abgebaut.
       
       Pumuckl mit Hörnerhelm trifft auf den amtierenden Vize-Weltmeister
       Argentinien, der verdient hätte, mehr zu sein als immer nur Messi, aber
       immer nur Messi ist. Lionel hat seit 2014 eine Justin-Bieberesque Wandlung
       durchgemacht, vom braven Zwerg-Genie zum verruchten Star mit vielen
       Tattoos, wildem Bart und grellen Anzügen. Zwischendurch trat er aus der
       Nationalelf zurück, machte dann den Rücktritt vom Rücktritt. Jetzt will er
       Weltmeister werden. Back again.
       
       Das Ergebnis: 1:1 (1:1)
       
       Das Spiel: Schon in den ersten zehn Minuten mehr Entertainment als in der
       gesamten Vorpartie. Ein wildes Hin und Her. Argentinien fädelt sein
       Kombinationsspiel durch die isländischen Blöcke wie ein flinker Schneider
       mit langem Geduldsfaden, Kun Agüero haut dann brachial zum 1:0 rein. Island
       spielt zunächst besseren Fußball, als man ihnen oft zugesteht. Zur Halbzeit
       ein verdientes 1:1, nach Ausgleich des Augsburgers Finnbogason.
       
       Argentinien mit leichten Vorteilen, aber die -sons nehmen ihnen die Butter
       vom Steak. In der zweiten Hälfte wird es unansehnlicher. Island rührt nur
       noch Beton. Kaum ein Durchkommen für die Argentinier. Messi verschießt
       einen Elfmeter, Wahnsinn. Augsburger und Sandhausener zwingen Barcelona in
       die Knie. So schön und grausam kann Defensivfußball sein.
       
       Die Spieler des Spiels: Die Einwürfe von Gunnarsson sind so lang und weit
       wie zu EM-Zeiten, vielleicht wirft er daheim über Fjorde? 2016er-Nostalgie
       kommt auf. Und ein großer Messi kann Argentinien wieder mal nicht retten.
       Diesmal auch selbstverschuldet.
       
       Die Szene des Spiels: Argentinien wird ein klarer Elfmeter verweigert. Kein
       Video-Schiedsrichter meldet sich. Das ist die erste Diskussion zum
       Videobeweis.
       
       Und nun? [2][Nach Frankreich] steht der nächste Titelkandidat mit dem
       falschen Fuß auf. Und Island schreibt das Vorwort fürs nächste Märchen.
       Titel: Moskau, wild und geheimnisvoll. Wird das eine WM der mauernden
       Kampfzwerge?
       
       16 Jun 2018
       
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