# taz.de -- Pläne der Familienministerin: Mehr Kinderzuschlag für Aufstocker > Soll das Kindergeld angehoben werden oder nicht? Familienministerin > Schwesig findet nicht. Sie will lieber sozial schwache Familien stärker > unterstützen. (IMG) Bild: Mehr Geld für Kreide? Um 20 Euro pro Kind möchte die Ministerin den Kinderzuschlag anheben. MÜNCHEN dpa | Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) will Zeitungsinformationen zufolge auf eine Erhöhung des Kindergeldes verzichten und stattdessen den Kinderzuschlag für Geringverdiener anheben. Die staatliche Leistung für sogenannte Aufstocker solle um 20 Euro auf bis zu 160 Euro angehoben werden, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Ministeriumskreise. Schwesig habe Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Rande der Kabinettsklausur in Meseberg einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Schäubles Ressort ist für das Kindergeld zuständig. Um das verfassungsrechtlich vorgeschriebene Existenzminimum von Kindern sicherzustellen, sollten die Kinderfreibeträge eigentlich bereits Anfang des Jahres um 72 Euro steigen. Union und SPD müssen diesen Schritt rückwirkend nachholen. Bei einer solchen Anhebung müsste das Kindergeld um fast 2 Euro im Monat steigen - damit die Einkommen, bei denen beide Instrumente zu einer gleich hohen Entlastung führen, annähernd unverändert bleiben. Umstritten ist in der Koalition jedoch, ob das Kindergeld tatsächlich angehoben werden soll. Während Schäuble die finanzielle Belastung des Bundeshaushalts vermeiden wolle, hielten die Familienpolitiker in der SPD generell nichts von einer solchen Erhöhung, heißt es in dem Bericht. Sie würden das Geld lieber für mehr Kitaplätze oder einen Ausbau der Betreuung ausgeben. Beide Parteien fürchteten allerdings, dass ein Verzicht auf die Kindergelderhöhung für großen Unmut sorgen würde. Schwesig wolle mit ihrem Vorschlag deshalb eine Alternative aufzeigen, hieß es weiter. Sie plädiere dafür, das Kindergeld nicht zu erhöhen und stattdessen einen Teil des so eingesparten Geldes zu nutzen, um den Kinderzuschlag um 20 Euro je Kind anzuheben. Schwesig sehe dies zusammen mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro als guten Weg, viele Familien aus der Sozialhilfe zu holen. Der Kinderzuschlag kommt nur Familien zugute, die mit ihrem eigenen Einkommen nicht über die Bezüge kommen, die ihnen aus dem Arbeitslosengeld II zur Verfügung stünden, den sogenannten Aufstockern. Ist dies der Fall, können sie zu ihrem Einkommen Wohngeld und Kinderzuschlag beantragen, um im Endeffekt nicht mehr auf Hartz IV angewiesen zu sein. Der Kinderzuschlag beträgt derzeit maximal 140 Euro. 29 Jan 2014 ## TAGS (DIR) Kindergeld (DIR) Manuela Schwesig (DIR) SPD (DIR) Familienministerium (DIR) Familie (DIR) Wolfgang Schäuble (DIR) Hartz IV (DIR) Kinder (DIR) Das Milliardenloch (DIR) Mindestlohn (DIR) Streitfrage (DIR) Mütterrente (DIR) Koalition ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Elterngeld für Berufstätige: Arbeitsteilung soll belohnt werden Ministerin Schwesig will das Elterngeld flexibler gestalten: Stärker subventioniert werden Eltern, die zu gleichen Teilen Teilzeit arbeiten. (DIR) Kommentar ausgeglichener Haushalt: Die Lüge von der Seriosität Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will ohne neue Schulden auskommen. Dafür muss der Mittelstand die Kosten seiner Politik aufbringen. (DIR) Kommentar Kindergeld: Schäuble und seine zwei Euro Die Erhöhung des Kindergeldes soll warten, 2016 soll es dann mehr Geld geben. Die Entscheidung zeigt, wer der Bundesregierung am Herzen liegt. (DIR) Zwei Euro mehr Kindergeld: Später, irgendwann, vielleicht Die Bundesregierung will das Kindergeld nicht wie geplant in diesem Jahr erhöhen, sondern erst 2016. Schuld ist der Ehrgeiz, keine neuen Schulden zu machen. (DIR) Bundeshaushalt 2014: Der ausgeglichene Herr Schäuble Erstmals seit 1969 präsentiert die Regierung einen ausgeglichenen Haushalt. Das sei nur wegen Kürzungen im Sozialen möglich, kritisiert die Opposition. (DIR) Debatte Mindestlohn: Da führt kein Weg dran vorbei Die Lohnuntergrenze von 8,50 Euro muss kommen. Damit werden aber auch ganz neue Grauzonen in der privaten Dienstleistung entstehen. (DIR) Der sonntaz-Streit: 30-Stunden-Woche für Eltern? ArbeitnehmerInnen wollen neue Arbeitszeitmodelle. Eltern sollen weniger arbeiten und mehr Zeit mit den Kindern verbringen. (DIR) Union und SPD verhandeln Finanzfragen: Das Milliarden-Euro-Spiel Was für ein Dilemma: Höhere Steuern lehnte die Union ab. Nun fehlt ihr das Geld für teure Wahlversprechen. Eine AG soll Lösungen finden. (DIR) Schwarz-rote Koalitionsverhandlungen: Biete Herdprämie, suche Frauenquote Die Arbeitsgruppe zur Familienpolitik sucht nach Kompromissen: Mehr Chefinnen, mehr Geld für Familien, mehr Vollzeitjobs für Mütter.