# taz.de -- Adoptionen durch Homosexuelle: Gleichstellung scheint wahrscheinlich > In der Verhandlung über Adoptionen durch Homosexuelle haben sich Experten > gegen eine Benachteiligung ausgesprochen. Auch die Richter scheinen > überzeugt. (IMG) Bild: Zwei Papas? Kein Problem. KARLSRUHE dapd/dpa | Das Bundesverfassungsgericht wird voraussichtlich das Recht homosexueller Partner stärken, Kinder zu adoptieren. Das wurde am Dienstag bei einer mündlichen Verhandlung des Ersten Senats in Karlsruhe deutlich. Mehrere Richter deuteten an, dass sie das bisherige Verbot für Homosexuelle, ein Adoptivkind ihres eingetragenen Lebenspartners ebenfalls zu adoptieren, für grundgesetzwidrig halten. In der Verhandlung sprachen sich Experten gegen eine rechtliche Benachteiligung von Lebenspartnern aus. „Es dient dem Wohl des Kindes, wenn eine faktische Beziehung auch rechtlich abgesichert wird“, sagte Nina Dethloff von der wissenschaftlichen Vereinigung für Familienrecht. Psychologen betonten, dass Kinder in „Regenbogenfamilien“ sich genauso gut entwickeln wie in anderen Familienformen. Die Karlsruher Richter prüfen, ob das Verbot der sogenannten Sukzessivadoption mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Nach derzeitiger Rechtslage können Ehegatten das Kind des Anderen auch dann adoptieren, wenn der es vorher selbst adoptiert hatte. Schwule oder lesbische Lebenspartner können das nicht. Der Vorsitzende der Kinderrechtekommission des Deutschen Familiengerichtstags, Michael Coester, betonte, eine doppelte Adoption bringe dem Kind rechtliche Vorteile. So seien zwei Elternteile unterhaltspflichtig. Die Frage einer gleichzeitigen, gemeinsamen Adoption durch ein homosexuelles Paar ist nicht Gegenstand der Verhandlung. Mit einer Entscheidung ist erst im kommenden Jahr zu rechnen. 18 Dec 2012 ## TAGS (DIR) Homosexualität (DIR) Adoption (DIR) Verfassungsgericht (DIR) Adoption (DIR) Homosexualität (DIR) Homosexualität (DIR) Bundesverfassungsgericht (DIR) Frankreich (DIR) Homo-Ehe ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Gleichstellung bei der Adoption: Ungleiche Rechte für Kim und Nils Judith und ihre adoptierte Tochter Kim und Vera und ihr leiblicher Sohn Nils sind eine ganz normale Familie. Nur für den Staat nicht. (DIR) Homosexuelle Adoptiveltern: „Genauso gute Eltern“ Klare Tendenz: Das Adoptionsrecht für Schwule und Lesben muss ausgeweitet werden. Kinder könnten Sicherheit, Unterhalts- und Erbansprüche gewinnen. (DIR) Kommentar Adoptionsrechte: Ein Recht auf beide Elternteile Die Gegner der Gleichstellung von Homosexuellen bei der Adoption argumentieren mit einem „Wirrwarr an Elternrechten“. Doch wichtiger sind die Rechte der Kinder. (DIR) Homo-Rechte vor Verfassungsgericht: Bei Adoption hört Gleichstellung auf Homosexuelle können die adoptierten Kinder ihrer Lebenspartner nicht adoptieren – verheiratete Heteros schon. Jetzt wird entschieden, ob das verfassungswidrig ist. (DIR) Homoehe in Frankreich: Kampf um Gleichberechtigung Nach den Gegnern zeigen sich jetzt die Befürworter der Homoehe auf Frankreichs Straßen. Die gesellschaftliche Mehrheit scheint aber unstrittig. (DIR) CDU und Homoehe: Die Führungsebene bezieht Stellung Im Vorfeld des CDU-Parteitages erklärt Angela Merkel, dass sie gegen die Gleichstellung der Homoehe ist. Sie erwartet dennoch eine „respektvolle Diskussion“