# taz.de -- Pegida, Hooligans, Pro NRW und Co.: Rechtes Bündnis marschiert in Köln
       
       > Die rechte Szene aus NRW nutzt die Übergriffe vom Kölner Hauptbahnhof, um
       > gemeinsam zu demonstrieren. Gegenprotest wird es auch geben.
       
 (IMG) Bild: Präsenz zeigen vorm Bahnhof: „Köln gegen Rechts“ hat eine Gegendemonstration angemeldet.
       
       BERLIN taz | Die gesamte rechte Szene instrumentalisiert die Übergriffe in
       Köln, um erneut über die vermeintliche aggressive Maskulinität der
       „Ausländer und Asylsuchenden“ zu hetzen. In der Domstadt will am Samstag
       der nordrhein-westfälische Ableger von Pegida aufmarschieren. An die 1.000
       Rechte erwartet die Polizei.
       
       Die Kundgebung wird von den Gruppen „Die Rechte“, „Pro NRW“, „Pro
       Deutschland/ Pro Köln“ und aus der rechten Hooliganszene unterstützt,
       obwohl diese teils stark zerstritten sind. „Jetzt gilt es für alle
       Patrioten“, schreibt der Pro-Köln-Vorsitzende Michael Gabel, „gemeinsam ein
       kraftvolles Zeichen gegen die widerwärtigen Übergriffe arabischer bzw.
       nordafrikanischer Sexbanden“ zu setzen. „Rapefugees – not welcome“ prangt
       auf ihrer Website.
       
       Seit Dienstag wirbt Michael Diendorf, einer der Organisatoren von Pegida
       Nordrhein-Westfalen, für die Kundgebung. Gegen 14 Uhr soll sie am
       Hintereingang des Kölner Hauptbahnhofs beginnen. „Die von Merkel
       herbeigerufenen ‚Bereicherer‘ “ hätten seine „Lieblingsstadt Köln“, in
       einen Bürgerkriegsschauplatz verwandelt und dort „massiv die Frauen und
       Mädchen belästigt, vergewaltigt und bestohlen“, schreibt er auf Facebook.
       
       Auch die NPD unterstützt den Aufruf. Ihr Landesvorsitzender Claus Cremer
       sagt, die Ereignisse in Köln seien die Folgen der Masseneinwanderung, vor
       der sie gewarnt hätten.
       
       Gegenprotest wird es auch geben. Sonja Ziegler, Sprecherin von Köln gegen
       Rechts, sagt: „Die gewalttätigen, sexuellen Übergriffe an Silvester sind
       durch nichts zu entschuldigen.“ Die geheuchelte Empörung von Pegida und
       Co., die weitgehend selbst sexistischen und gewalttätigen Milieus
       entstammen, hätte aber nur eine Intention: „Die verständliche Empörung zu
       nutzen, um eine rassistische, gewalttätige Stimmung gegen alle MigrantInnen
       und Flüchtlinge zu schüren.“
       
       9 Jan 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
       
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