# taz.de -- Friedensnobelpreis an Menschenrechtler: Arzt und Aktivistin ausgezeichnet
       
       > Der kongolesische Arzt Denis Mukwege und die Jesidin Nadia Murad erhalten
       > den Friedensnobelpreis. Sie setzen sich für Opfer von Krieg und sexueller
       > Gewalt ein.
       
 (IMG) Bild: Die jessidische Aktivistin Nadia Murad und der kongolesische Arzt Denis Mukwege
       
       OSLO dpa/ap | Der Friedensnobelpreis wird in diesem Jahr an zwei Kämpfer
       gegen sexuelle Gewalt in bewaffneten Konflikten verliehen. Die Auszeichnung
       gehe an den kongolesischen Gynäkologen Denis Mukwege und die jesidische
       Aktivistin Nadia Murad, verkündete die Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit
       Reiss-Andersen, am Freitag in Oslo.
       
       Mukwege erhalte den Preis für seinen [1][Einsatz für Mädchen und Frauen],
       die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. Der Chirurg hat in der
       ostkongolesischen Provinzhauptstadt Bukavu zehntausenden Opfern sexueller
       Kriegsverbrechen das Leben gerettet. 2014 bekam er vom Europaparlament den
       [2][Sacharow-Preis] für Menschenrechte.
       
       [3][Die Jesidin Murad], die selbst Opfer von Kriegsverbrechen wurde, wird
       für ihren Mut ausgezeichnet, sich für andere Opfer einzusetzen. Die heute
       25-jährige Murad überlebte eine dreimonatige IS-Gefangenschaft und war
       danach, auf Initiative des baden-württembergischen Ministerpräsidenten
       Winfried Kretschmann (Grüne), nach Deutschland gekommen. Als
       Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen macht sie auf die Qualen der
       IS-Opfer aufmerksam.
       
       ## Es gab 331 Anwärter
       
       Die Jury hatte sich in diesem Jahr unter 331 Anwärtern entscheiden müssen –
       216 Personen und 115 Organisationen waren für den Preis vorgeschlagen.
       [4][Im vergangenen Jahr hatte das Nobelkomitee die internationale Kampagne
       zur atomaren Abrüstung (Ican)] ausgezeichnet. Die Organisation erhielt den
       Nobelpreis für ihre „bahnbrechenden Bemühungen“ um ein vertragliches Verbot
       von Atomwaffen. Damit forderte die Jury zugleich alle Atommächte auf, ihre
       Verpflichtungen zum Verzicht auf diese Waffen einzuhalten.
       
       Der mit umgerechnet etwa 860.000 Euro (neun Millionen schwedischen Kronen)
       dotierte Friedensnobelpreis wird am 10. Dezember, dem Todestag des
       Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel, on Oslo verliehen.
       
       Mit dem Friedensnobelpreis soll laut Statut ausgezeichnet werden, wer „am
       meisten oder besten für die Verbrüderung der Völker gewirkt hat, für die
       Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie für die Bildung und
       Verbreitung von Friedenskongressen“. Seit 1960 werden auch der Einsatz für
       Menschenrechte und seit 2004 das Wirken für die Umwelt geehrt.
       
       5 Oct 2018
       
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