# taz.de -- Trump verschärft Iran-Kurs: USA stuft Einheit als Terrorgruppe ein > Die USA erhöhen ihren Druck auf den Iran: Die Trump-Regierung bewertet > die Revolutionsgarden nun als ausländische Terrororganisation. (IMG) Bild: Uniform im Gleichschritt: Iranische Revolutionsgarde bei einer Militärparade WASHINGTON dpa | Die Regierung von US-Präsident Donald Trump wird die iranischen Revolutionsgarden als ausländische Terrororganisation einstufen. Das kündigte Trump am Montag in einer vom Weißen Haus verbreiteten Mitteilung an. Damit sende man ein klares Signal an die Regierung in Teheran, „dass ihre Unterstützung für Terroristen ernste Konsequenzen hat“. Die Revolutionsgarden (IRGC) sind im Iran die Eliteeinheit der Streitkräfte und weitaus wichtiger als die klassische Armee. Der Schritt dürften zu neuen Spannungen zwischen den beiden Ländern führen. Die Revolutionsgarden hatten im Vorfeld bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht. Trump nannte die Revolutionsgarden „das wichtigste Mittel der iranischen Regierung, um ihre weltweite Terrorkampagne zu lenken und umzusetzen“. Mit dem Schritt [1][verschärft seine Regierung weiter den Kurs gegenüber dem Iran], den sie für ein „Schurkenregime“ hält. Der US-Präsident hatte im vergangenen Jahr den [2][Rückzug der USA aus dem Atomdeal mit Teheran] verkündet. Mit dem Abkommen sollte der Bau einer iranischen Atombombe verhindert werden. Im Gegenzug wurden dem Iran bessere wirtschaftliche Beziehungen in Aussicht gestellt. Die USA stiegen jedoch einseitig aus dem Deal aus und verhängten wieder Wirtschaftssanktionen gegen die Islamische Republik. Es ist das erste Mal, dass die USA eine militärische Einheit eines anderen Staates als Terrororganisation einstufen. Bislang finden sich auf der Liste des Außenministeriums etwa der Islamische Staat (IS), Boko Haram oder die Hamas. ## Es geht um Geld Die Maßnahme zielt darauf ab, finanzielle Hilfe für die Garden zu unterbinden. US-Bürgern und Unternehmen ist es verboten, die Organisation zu unterstützen – etwa in Form von Geld, Waffen oder Training. Mitglieder der Einheit dürfen zudem nicht in die USA einreisen oder können ausgewiesen werden. Schon seit längerem hatte es Spekulationen gegeben, dass Trumps Regierung die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstufen könnte. IRGC-Kommandeur Mohammed Ali Dschafari warnte Washington am Wochenende vor einem solchen Schritt. „Falls die Amerikaner wirklich so eine Dummheit begehen und unsere nationale Sicherheit gefährden sollten, dann werden wir operativ entsprechende Maßnahmen gegen sie einleiten“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Tasnim. Die Revolutionsgarden sind im Iran laut Verfassung die Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte und seit mehr als drei Jahrzehnten weitaus wichtiger als die klassische Armee. Die Revolutionsgarden unterstehen direkt dem obersten Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, der in allen strategischen Belangen das letzte Wort hat. Die „Garde der Wächter der islamischen Revolution“ kontrolliert alle Grenzen im Iran, den Persischen Golf sowie Atomanlagen und Militärstützpunkte. Die Einheit hat auch großen politischen und wirtschaftlichen Einfluss im Land. Die Garden stehen den Hardlinern ideologisch zwar näher, aber auch die Reformer um Präsident Hassan Ruhani respektieren und schätzen sie als Sicherheitsgarant des Landes. Die Einstufung als Terrororganisation nimmt das US-Außenministerium vor. 8 Apr 2019 ## LINKS (DIR) [1] /Iran-Experte-ueber-US-Sanktionen/!5524509 (DIR) [2] /Nach-Trumps-Ausstieg-aus-dem-Atomdeal/!5505055 ## TAGS (DIR) Iran (DIR) Donald Trump (DIR) Präsident Trump (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Israel (DIR) Präsident Trump (DIR) Verhältnis Iran - Israel (DIR) Iran (DIR) Iran ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) US-Sanktionen gegen Iran: Trump verschärft den Kurs Die US-Regierung will ab Mai alle Länder wirtschaftlich bestrafen, die iranisches Öl einführen. Das betrifft China, Indien, Japan, Südkorea und die Türkei. (DIR) Kommentar Trump und Iran: Dem Krieg immer näher US-Präsident hat Irans Revolutionsgarden auf die Terrorliste gesetzt. Damit schadet er am Ende seinen eigenen Truppen in der Region. (DIR) Kommentar 40 Jahre Mullah-Regime: Der Irrtum der iranischen Linken 40 Jahre nach Chomeinis Machtübernahme ist der Lack des islamistischen Regimes ab. Wenn die Generation von 1979 ausstirbt, brechen viele Konflikte auf. (DIR) 40 Jahre taz: Krise im Iran: Iranische Optionen Landesweit regen sich im Iran Proteste gegen das politische System. Revolutionsführer Chamenei und Präsident Rohani sehen keine Probleme. (DIR) Nach Trumps Ausstieg aus dem Atomdeal: Wachsende Sorgen vor Krieg Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran droht eine Eskalation in Nahost. Der IAEA-Chefinspekteur Chefinspektor trat nun zurück.