# taz.de -- Podcastkritik „schon gehört?“: Let's talk money > Dauernd gibt es neue Podcasts. Schwer, da den Überblick zu behalten. > Deshalb stellen wir in „schon gehört?“ unsere Entdeckungen vor. Diesmal > geht's um Geld. (IMG) Bild: Beim Podcast „Reden ist Geld“ geht es um Persönliches statt um Anlagetipps Wenn Banken auf popkulturelle Trends aufspringen, kann es schnell peinlich werden. Jetzt aber präsentiert die Sparkasse einen neuen Podcast, der tatsächlich gut geworden ist. „Reden ist Geld“ wird allerdings auch nur von ihnen präsentiert, Redaktion und Produktion übernimmt detektor.fm. Deswegen geht es in „Reden ist Geld“ auch nicht, wie man vielleicht erwarten würde, um die besten Anlagetipps oder Wirtschaftsnews. Stattdessen trifft Moderatorin Nina Sonnenberg alle zwei Wochen auf einen Gast und spricht mit ihm über dessen persönliches Verhältnis zu Geld. Das Besondere an dem Podcast ist die Auswahl der Gesprächspartner*innen – es sind keine Firmenchef*innen oder Aufsichtsrät*innen. Es sind Prominente, die einen besonderen Bezug zum Thema haben. Den Anfang machte der Musiker und nun ehemaliger HSV-Stadionsprecher Lotto King Karl. Er redete über seinen sagenumwobenen Lottogewinn, seine Zeit als Radiomoderator und seinen Rauswurf beim HSV. In der zweiten Folge war dann Arno Funke aka der Kaufhauserpresser Dagobert dran, der über seine Depressionen sprach und erklärte, warum das Erpresserdasein ein Vollzeitjob ist. Nina Sonnenberg wirkt, als hätte sie richtig Lust auf das Thema und ihre Gesprächspartner*innen. Sie ist gut vorbereitet und stellt Fragen, die man als Zuschauer*in auch auf der Zunge hat. So entwickelt sich ein entspanntes Gespräch, und sie kitzelt witzige Anekdoten aus den Gästen heraus. Doch leider gibt sie sich zeitweise mit ausweichenden Antworten zufrieden. Für die kommenden Folgen wurden das Kunstfälscherpaar Wolfgang und Helene Beltracchi und Sahra Wagenknecht angekündigt. Vor allem bei Letzterer wird es spannend, ob das Gespräch auf eine persönliche Ebene bleiben kann und wie Sonnenberg darauf reagiert, wenn es diese Ebene verlässt. „Reden ist Geld“ ist kein knallharter Journalismus, keine soziokulturelle oder politische Auseinandersetzung mit dem Thema Geld. Das muss es auch nicht. Es ist ein kurzweiliges Gespräch mit sympathischer Moderatorin und interessanten Gästen. 22 Aug 2019 ## AUTOREN (DIR) Laila Oudray ## TAGS (DIR) Finanzen (DIR) Banken (DIR) Geld (DIR) Podcast-Guide (DIR) Podcast-Guide (DIR) Podcast-Guide (DIR) Podcast-Guide (DIR) Podcast-Guide (DIR) Geflüchtete Frauen (DIR) Podcast-Guide (DIR) Podcast-Guide ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Podcast „Hinter den Zeilen“: Der Nachwuchs spricht Zwei Nachwuchsjournalisten thematisieren in ihrem Podcast Probleme, die in der Branche nicht besprochen werden: Zweifel, Unsicherheit, Geld. (DIR) Podcastkritik „schon gehört?: Ordentlich Gravitas Die „Frankfurter Allgemeine“ podcastet jetzt auch. Ihrer täglichen News-Sendung fehlt jedoch leider die „FAZ“-typische Streitbarkeit. (DIR) Podcastkritik „schon gehört?“: Die Hochkultur der Unterschicht Sibylle Berg erzählt im Podcast „Was ist Rap für dich?“, warum sie HipHop-Fan geworden ist, obwohl sie Musik eigentlich gar nicht mag. (DIR) Podcastkritik „schon gehört?“: Instagram zum Anhören Promipodcasts sind oft so wie die Podcasts von früher, vor dem Hype: im Prinzip belanglos. So auch „Ja, ja, nee nee“ von Stuckrad-Barre und Bauer. (DIR) Podcasterinnen über „Hart Unfair“: „Unser Ansatz ist aktivistisch“ Ari Christmann, Anna Dushime und Yelda Türkmen sprechen in ihrem Podcast über Beyoncé, Duschen und Politik. Auch aus nicht weißer Perspektive. (DIR) Podcast „Paardiologie“: Charlotte Roche wird intim Gewalt, Eifersucht und alltägliche Freuden. Autorin Charlotte Roche seziert künftig mit ihrem Ehemann Martin Keß in einem Podcast ihre Ehe. (DIR) Kolumne Ohrenrausch: Mund halten, Podcasts hören! Eine Hommage an den Podcast und wie wir plötzlich mehr Expertise erlangen können – und zwar vom Bett aus, statt in der Uni.