# taz.de -- Attacke vor Synagoge in Hamburg: Keine Akzeptanz für Antisemitismus
       
       > Man darf dem Antisemitismus nicht nachgeben. Kinder und Jugendliche
       > dürfen nicht in einer Gesellschaft aufwachsen, die sich damit abfindet.
       
 (IMG) Bild: Die Synagoge in Hamburg: Ein 29-Jähriger wurde hier am Sonntag schwer verletzt
       
       Der [1][Anschlag von Halle während des höchsten jüdischen Feiertags], Jom
       Kippur, bei dem zwei Menschen starben, ist gerade einmal ein Jahr her. Dass
       [2][jetzt in Hamburg an Sukkot] erneut eine jüdische Gemeinde in
       Deutschland einem antisemitischen Terrorakt ausgesetzt ist, macht mich
       traurig und wütend zugleich.
       
       Den Sicherheitskräften vor Ort sind wir dankbar dafür, dass sie schnell
       handelten und den Angreifer von weiterer Gewalt abhalten konnten. Aber man
       muss auch festhalten: Die Sicherheitspräsenz war offensichtlich nicht
       ausreichend, um einen Menschen vor einer schweren Verletzung zu schützen.
       
       Wir müssen uns selbst fragen, und die örtlichen und nationalen
       Sicherheitsbehörden müssen sich der Frage stellen: Warum passiert das immer
       wieder? Warum wächst der Antisemitismus weiter an, warum denken diese
       Leute, dass es für ihren Hass in dieser Gesellschaft Raum gibt?
       
       Man darf beim Antisemitismus keinen Fuß breit nachgeben, [3][Antisemitismus
       darf nicht als Normalität akzeptiert werden], die eben nun mal vorkommt.
       Kinder und Jugendliche dürfen nicht in einer Gesellschaft aufwachsen, die
       sich mit Antisemitismus abgefunden hat. Sie dürfen nicht täglich auf ihren
       sozialen Medien wie beispielsweise Tiktok erleben, dass Antisemitismus
       etwas Denkbares und Sagbares ist.
       
       Die Bundesregierung muss die Federführung dabei übernehmen und die
       Aufklärung verstärken, sodass die nachfolgende Generation versteht, dass
       jegliche Art von Hass nicht akzeptabel ist. Es geht um nichts weniger als
       das langfristige Bestehen jüdischen Lebens in Deutschland.
       
       Es ist auch Aufgabe der Regierungen und Justizbehörden, dafür zu sorgen,
       dass die Einrichtungen der jüdischen Gemeinden, Synagogen, Schulen und
       Begegnungsstätten ausreichend Polizeischutz haben, sodass Juden frei, ohne
       Angst und Belästigung ihren Glauben ausleben und ihre Feiertage begehen
       können. Der Angreifer von Hamburg muss zur Verantwortung gezogen werden,
       wie alle, die Hass und Intoleranz pflegen.
       
       6 Oct 2020
       
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