# taz.de -- Rettungsschiff mit 322 Flüchtlingen: „Geo Barents“ darf anlegen > Das Rettungsschiff mit 322 Geflüchteten kann bald in sizilianischem Hafen > anlanden. Einige von ihnen haben mehr als zwei Wochen an Bord verbracht. (IMG) Bild: Zwei Flüchtlinge warten an Bord der „Geo Barents“ vor Sizilien (Archivbild vom Juni) FRANKFURT A.M. epd | Das [1][Rettungsschiff „Geo Barents“] mit 322 Geflüchteten an Bord darf im sizilianischen Hafen Augusta anlegen. Die Behörden hätten der Besatzung den Hafen für die Anlandung zugewiesen, erklärte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, die das Schiff betreibt, in der Nacht auf Montag. Die Wartezeit von mehreren Tagen auf dem Schiff habe die Geretteten körperlich und psychisch belastet. „Wir sind froh, bald an einem sicheren Ort anlanden zu können.“ [2][Die Besatzung hatte die Menschen in mehreren Einsätzen seit dem 5. August gerettet]. Am Sonntag sagte der Leiter des Such- und Rettungsteams, Iasonas Apostolopoulos, die Situation sei für die Geretteten inzwischen inakzeptabel. An Bord seien 95 Minderjährige, 84 von ihnen ohne Begleitung eines Erwachsenen. Das jüngste Kind sei zwei Wochen alt. Einige Flüchtlinge bräuchten medizinische Hilfe, alle seien erschöpft. Derweil übergab das Beobachtungsschiff „Nadir“ der Organisation Resqship 22 Gerettete der italienischen Küstenwache. Die Crew des Segelschiffs hatte sie am Sonntagabend aus einem Holzboot ohne Treibstoff gerettet, wie die deutsche Organisation am Montag mitteilte. Neun der Geretteten seien Kinder gewesen, darunter ganz kleine. ## Kein Wasser und keine Lebensmittel Die Menschen hätten kein Wasser und keine Lebensmittel gehabt. Außerdem sei die Situation für das kleinste Kind von zwei Monaten und seine Mutter bedrohlich gewesen, weshalb man sich entschieden habe, sie an Bord zu nehmen. Die „Nadir“ ist kein Rettungsschiff, sondern fährt Beobachtungsmissionen im Mittelmeer. Die italienische und maltesische Küstenwache seien alarmiert und um Hilfe gebeten worden. Italien entsandte daraufhin ein Schnellboot von Lampedusa. Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Bislang sind in diesem Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 1.214 Migranten beim Versuch ums Leben gekommen, das Mittelmeer zu überqueren. Doch die Dunkelziffer wird weitaus höher geschätzt. 23 Aug 2021 ## LINKS (DIR) [1] /Seenotrettungsschiff-von-Aerzte-ohne-Grenzen/!5783984 (DIR) [2] /Fluechtlinge-in-Seenot/!5790828 ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Seenotrettung (DIR) Sizilien (DIR) Italien (DIR) Mittelmeer (DIR) Migration (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Matteo Salvini ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Rettungsschiff „Ocean Viking“: Geflüchtete dürfen an Land gehen Die „Ocean Viking“ mit 572 Geretteten darf einen Hafen auf Sizilien anlaufen. Das Rettungsschiff hatte die Menschen Anfang der Woche aufgenommen. (DIR) Sea-Watch Rettungseinsatz im Mittelmeer: Kein Hafen in Sicht Das Rettungsboot Sea-Watch 4 hat bei mehreren Einsätzen 455 Menschen in Seenot gerettet. Das Schiff sucht weiterhin nach einer sicheren Anlegestelle. (DIR) Prozess gegen Italiens Ex-Innenminister Matteo Salvini: Anklage wegen Freiheitsberaubung Als Minister verweigerte er NGO-Schiffen mit Geflüchtete das Anlegen in italienischen Häfen. Jetzt steht Salvini wegen eines Falles in Sizilien vor Gericht.