# taz.de -- Demonstration in Berlin: Unteilbar gegen die AfD
       
       > Mit einem bunten Forderungskatalog zogen Tausende Menschen auf die
       > Straße. Trotz seiner Diversität fand der Zug eine breite gemeinsame
       > Basis.
       
 (IMG) Bild: Für eine offene und solidarische Gesellschaft, so lautete das Motto der Unteilbar-Demo in Berlin
       
       Es waren zwar nicht so viele Menschen wie beim letzten Mal, die am Samstag
       in der Hauptstadt zur [1][Unteilbar-Demo] zusammengekommen sind – Pandemie
       und [2][Bahnstreik] werden ihren Anteil daran gehabt haben. Aber die
       zentrale Botschaft ist in diesen Zeiten deshalb nicht weniger wichtig
       geworden, im Gegenteil: Der Grundgedanke, dass die demokratische
       Gesellschaft gerade jetzt zusammenhalten muss, sollte nicht nur
       Demonstrationen, sondern auch den Alltag prägen.
       
       Dass zivilgesellschaftliche Initiativen wie Seebrücke über Fridays for
       Future, feministische Gruppen bis hin zu Mieterinitiativen und
       Gewerkschaften sich zusammengetan haben, ist keineswegs ein Ausdruck von
       Beliebigkeit. Es geht gerade nicht darum, politische Unterschiede zu
       negieren, sondern den grundlegenden Konsens in der Gesellschaft
       herauszustellen: die Orientierung an Menschenrechten und demokratischen
       Werten. Es existieren unübersehbare Verbindungslinien zwischen all diesen
       Problemen:
       
       Waffenexporte, [3][Klimakrise], Krieg und [4][Fluchtbewegungen], Rassismus
       oder das Recht auf Wohnen berühren sich. Um das zu sehen, muss man nur mal
       mit etwas Abstand auf sie blicken. Wenn nun Menschen, die sich für
       Seenotrettung stark machen und für das Recht auf Asyl, auf der gleichen
       Demo sind wie die SPD, die mit ihrer Politik auch Abschiebungen nach
       Afghanistan mitzuveranworten hat, dann mag das für manche eine
       Schmerzgrenze sein.
       
       Aber diese Widersprüche für einen Moment auszuhalten und nicht in
       Partikularinteressen zu zerfallen, ist in einem gesellschaftlichen Klima,
       dass von Hass und Hetze geprägt ist, ein Zeichen von Stärke. Die
       Demonstration kann deshalb auch als Ermutigung gesehen werden, zu einer
       neuen Ernsthaftigkeit im Wahlkampf zurückzukehren. Lange wurde darüber
       gestritten, dass Annalena [5][Baerbock plagiiert] und [6][Armin Laschet]
       gelacht hat.
       
       Was dabei fast in Vergessenheit geriet: Die AfD, die sich immer weiter
       radikalisiert, kommt in Umfragen immer noch auf eine zweistellige Zahl.
       
       5 Sep 2021
       
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