# taz.de -- Schadensbilanz der Versicherungsbranche: Klimakrise ist richtig teuer
       
       > Naturereignisse haben laut Rückversicherer Munich Re 2021 weltweit Kosten
       > von 280 Milliarden Dollar verursacht. Das ist auch Folge des Klimas.
       
 (IMG) Bild: Das vom Sturm zerstörte Dawson Springs in Kentucky am 15. Dezember
       
       BERLIN taz | Hochwasser, Stürme und weitere Naturkatastrophen haben im
       vergangenen Jahr weltweit Schäden in Höhe von 280 Milliarden US-Dollar (246
       Milliarden Euro) verursacht – etliche davon als Folge [1][der Klimakrise].
       Weniger als die Hälfte der Schäden waren versichert. Zu diesem Ergebnis
       kommt der Rückversicherer Munich Re in seiner [2][Schadenbilanz für 2021].
       Im Vorjahr hatte der weltweite Schaden durch Naturkatastrophen bei 210
       Milliarden Dollar gelegen, 2019 waren es 166 Milliarden.
       
       Konzerne wie Munich Re versichern Unternehmen wie die Allianz oder Axa, die
       Policen an Unternehmen oder Privatleute verkaufen, damit die auch extrem
       hohe Belastungen stemmen können. Deshalb bündeln sich Schäden bei
       Rückversicherern, so dass sie einen guten Überblick haben. „Die
       Katastrophen-Statistik 2021 ist auffällig“, sagte Ernst Rauch,
       Chef-Klimatologe der Munich Re. „Denn etliche der extremen
       Unwetterereignisse gehören zu jenen, die durch den Klimawandel häufiger
       oder schwerer werden.“
       
       Dazu gehören nach seinen Angaben schwere Gewitterfronten in den USA auch im
       Winterhalbjahr sowie der [3][Starkregen mit Hochwasser in Europa] im
       vergangenen Sommer. Bei Hurrikanen sei davon auszugehen, dass der Anteil
       der starken Stürme mit extremen Niederschlägen durch den Klimawandel
       zunimmt. „Auch wenn Ereignisse nicht einfach dem Klimawandel zugeordnet
       werden können, so liefert die Analyse der Veränderungen über Jahrzehnte
       hinweg plausible Indizien für einen Zusammenhang mit der Erwärmung der
       Atmosphäre und Ozeane“, sagte Rauch.
       
       Für Europa war die Überflutung, bei der im deutschen Ahrtal mehr als 130
       Menschen starben und hunderte verletzt wurden, die bislang teuerste
       Naturkatastrophe der Geschichte. Starkregen und Überschwemmung haben dort
       Werte in Höhe von 46 Milliarden Euro zerstört, davon 33 Milliarden in
       Deutschland.
       
       Dominiert wird die globale Schadensstatistik für 2021 aber nicht von diesem
       Ereignis, sondern von ungewöhnlich starken Naturkatastrophen in den USA.
       Tornados, Hurrikans und eine Kältewelle haben dort zu Schäden von
       umgerechnet rund 128 Milliarden Euro geführt.
       
       11 Jan 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Schaeden-durch-Extremwetter/!5817636
 (DIR) [2] https://www.munichre.com/de/unternehmen/media-relations/medieninformationen-und-unternehmensnachrichten/medieninformationen/2022/bilanz-naturkatastrophen-2021.html
 (DIR) [3] /Studie-zur-Flutkatastrophe-im-Juli/!5791167
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
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