# taz.de -- Kolumne Zwischen Menschen
       
 (DIR) Äußere und innere Ordnung: Einfach nur beschweren
       
       Ordnung ins Leben zu bringen, kann schon damit anfangen, dass man mit
       jemand über die eigene Unordnung spricht.
       
 (DIR) Geruchserlebnisse im Zugabteil: So raumgreifend wie Musik
       
       Wir saßen im behaglichen Sechserabteil und schlummerten. Dann kamen die
       Schäferhunde, danach der starke Raucher. An Schlaf war nicht mehr zu
       denken.
       
 (DIR) Einer der trübsten Orte der Welt: Der Pfandraum
       
       Der Pfandautomaten-Raum im Supermarkt ist ein unangenehmer Ort. Vor allem,
       wenn die Maschine den Geist aufgibt, während man in der Schlange steht.
       
 (DIR) Poesie des Alltags: Das Pflänzchen
       
       Es ist aufschlussreich, hinter den Menschen herzugehen. Manchmal verraten
       sie von hinten mehr von sich, als von vorn. Und machen zauberhafte Dinge.
       
 (DIR) Auf dem Weg zum Holi-Fest: Gefangen im Fahrstuhl
       
       Noch niemals bin ich in einem Fahrstuhl stecken geblieben. Nun ist es mir
       auf einer Reise durch Indien doch passiert.
       
 (DIR) Stromausfall im Nachtzug: Der Mann im Dunklen
       
       Ich setzte mich zu dem mittelalten Mann ins Abteil. Plötzlich hielt der Zug
       und die Lichter gingen aus. Trotz meiner Beklemmung begann ein Gespräch.
       
 (DIR) Verletzliche Momente fremder Personen: Wegschauen oder hinsehen?
       
       Wenn fremden Menschen in der Öffentlichkeit etwas Peinliches passiert,
       fühlt es sich falsch an, dabei zu sein. Man wird zwangsläufig Teil der
       Situation.
       
 (DIR) Christa Pfafferott Zwischen Menschen: Zersprungene Realität
       
       Manchmal bricht Märchenhaftes in das Leben und lässt es besonders klar
       erscheinen. Und manchmal beginnt das mit einem Wolf auf den Gleisen.
       
 (DIR) Eine Begegnung in der U-Bahn: Mein Leben, dein Leben
       
       Unterhaltungen zwischen Fremden haben am Anfang oft etwas Ungelenkes. Schön
       zu beobachten, wenn das Ungelenke langsam einem Lächeln Platz macht.
       
 (DIR) Verlust im Schnee: Das Bärchenportemonnaie
       
       Wenn ich Schnee sehe denke ich daran, wie ich mal mein Portemonnaie im Wald
       verloren haben. Denn das Portemonnaie und sein Schicksal waren besonders.
       
 (DIR) Samstagnachmittag im Café: Eine Stunde Wärme
       
       Der Mann umklammert seinen Kaffee und setzt sich an den Tisch neben uns. Er
       sieht krank aus. Aber er hat keinen anderen Ort, an den er gehen könnte.
       
 (DIR) Portrait eines Paares: Beide für sich und doch verbunden
       
       Das Paar im Zug hatte nicht den gleichen Humor. Aber das machte nichts. Es
       reichte, dass sie lachte und er sie für ihr Lachen liebte.
       
 (DIR) Kundenkontakt in der Apotheke: Heilsame Worte
       
       Die Frau redete auf die Apothekerin ein, um ihren Frust los zu werden. Die
       Apothekerin blieb ruhig und bestimmt. Es war ein erster Schritt zur
       Heilung.
       
 (DIR) Besuch in einem Waffle House: Eingeladen im echten Amerika
       
       Ich war in einem Waffle House in North Carolina, um das Land und die Leute
       vor Ort kennen zu lernen. Ich wurde reich beschenkt.
       
 (DIR) Soziale Kälte in der Großstadt: Kalte Herzen, warme Herzen
       
       Ein Mensch bittet in einer vollen Bahn um ein bisschen Geld, und alle
       schauen weg. Aber es geht auch anders, in einer Kneipe in Hamburg-St.
       Pauli.
       
 (DIR) Bereichernde Stadtbesichtigung: Das polierte Spiegelstück
       
       Ich willigte ein, dem mir kaum bekannten jungen Mann die Stadt zu zeigen.
       Und entdeckte sie durch seine Augen neu.
       
 (DIR) Geruch als eine Form von Gewalt: Der Sprüher
       
       Mit dem Mann nachts in der S-Bahn stimmte etwas nicht. Er lief herum und
       streckte den Leuten seine leeren Hände entgegen. Und dann schrie ein
       Mädchen.
       
 (DIR) Begegnung in den Bergen: Ein Butterbrot braucht Nähe
       
       Es ist schwierig, ein von fremden Leuten geschmiertes Brot anzunehmen –
       vielleicht, weil es so etwas Persönliches ist.
       
 (DIR) Vom Kampf mit dem eigenen Ich: Wir Spiegelfechter
       
       Wenn Krähen in der Brutzeit ihr Spiegelbild sehen, begreifen sie sich als
       Rivalen und hacken auf sich selbst ein. Uns Menschen geht es oft ähnlich.
       
 (DIR) Mit der Bahn gestrandet nachts in Berlin: Der Schrei
       
       Spät nachts komme ich in Berlin an und brauche ein Bett, weil kein
       Anschlusszug mehr geht. Alle Hotels sind voll. Mir hilft, das Gefühl
       rauszulassen.
       
 (DIR) Reden mit Rechten: Gedanken im Nebel
       
       "Ich bin nicht rechts, aber..." sagte der Mann in der Kneipe. Ich habe mit
       ihm geredet, um im Gespräch zu bleiben. Danach fühlte ich mich verraucht.
       
 (DIR) Nachhaltig Leben: Jeder Besitz ist ein Schnitt
       
       Die Zeit ist vorbei, in der sich jede*r sein Stück vom Kuchen zur
       individuellen Verwendung abgeschnitten hat. Wir müssen überdenken, was wir
       tun.
       
 (DIR) Lauschen ist menschlich: Das Ohr zur Welt
       
       Wir alle lauschen in die Welt hinein. Das gehört zum Leben dazu, auch wenn
       wir dadurch Dinge erfahren, die nicht für uns bestimmt sind.
       
 (DIR) Unterwegs im abendlichen Regionalzug: Das Fürsorge-Geschenk
       
       Im Regionalzug traf ich eine Zugbegleiterin, die allein reisenden Frauen
       kostenlos einen Platz in der ersten Klasse anbot. Was für ein netter
       Mensch.
       
 (DIR) „Antihero“ aus allen Boxen: Das Lied des Jungen
       
       Der ukrainische Junge stand in einem Elektronik-Laden und hörte sein Lied
       beim Boxen-Test. Es war der Beginn einer fast wortlosen Begegnung.
       
 (DIR) Politische und moralische Ambivalenz: Wie es sein mag, Soldat zu sein
       
       In Tarn und mit Schild sind die Soldaten beides gleichzeitig – uniformiert
       und individuell. Was denken sie wohl über die aktuelle politische
       Situation?
       
 (DIR) Der Tag, als Putin die Ukraine angriff: Drei Frauen und ein Hund
       
       Ukrainerinnen aus drei Generationen sind zu Beginn des Krieges nach
       Deutschland geflohen. Viele Menschen haben ihnen beim Ankommen geholfen.
       
 (DIR) Übergriffige Ratschläge: Mein Leben, meine Experimente
       
       Ich freute mich auf's Kochen, ging einkaufen und kam zurück mit einem Korb
       voller gut gemeinter Ratschläge. Da kippte die Stimmung.
       
 (DIR) Über die beruhigende Wirkung von Respekt: Der Schwadroneur im Speisewagen
       
       Manche Menschen suchen unaufhörlich nach Austausch. Das kann nerven. Es
       kann aber auch der Beginn einer Verwandlung sein.
       
 (DIR) Rückkehr nach Hamburg: Der fremde Blick auf die Stadt
       
       Nach einer langen, weiten Reise nehme ich meine Stadt anders wahr,
       intensiver. Ich hoffe und fürchte gleichzeitig, dass das wieder aufhört.
       
 (DIR) Der Zauber einer Band: Im ICE mit Tocotronic
       
       Im ICE sind mir plötzlich Bandmitglieder von Tocotronic über den Weg
       gelaufen. Ihre Musik hat mich ein ein halbes Leben lang begleitet.
       
 (DIR) Gedanken über die Zeit zum Denken: Das Geheimnis der Pause
       
       Am schönsten sind Menschen oft in ihren Pausen. Da sind sie in sich
       versunken und tragen ein Geheimnis in sich.
       
 (DIR) Geschichte einer Erschütterung: Der Reporter
       
       Manche Menschen sind nur kurze Wegbegleiter und hinterlassen doch einen
       Eindruck. Mir ging es so mit dem Reporter von der Lokalzeitung.
       
 (DIR) Ein Märchen-Moment im Alltag: Die Haus-Schnecke
       
       Das dreijährige Mädchen wollte eine Schnecke mit Haus als Haustier. In der
       feuchten Wiese fanden wir keine. Aber dann geschah etwas Märchenhaftes.
       
 (DIR) Wie Dinge den Alltag prägen: Lebendige Momente
       
       Die Dinge, die wir im Alltag mit uns herumtragen, wirken sich unmittelbar
       auf unsere Stimmung aus. Vor allem, wenn es sich um besondere Dinge
       handelt.
       
 (DIR) Von der Rückkehr der Nähe: Berührung ist vieles
       
       In den Corona-Jahren haben wir viel über Sicherheitsabstand und Distanz
       gesprochen. Weniger ein Thema ist jedoch, wie wir Nähe jetzt wieder lernen.
       
 (DIR) Christa Pfafferott Zwischen Menschen: Die Zecke
       
       Von einer freundlichen Artzhelferin, die sich unbürokratisch kümmerte. Um
       das Haftungsrisiko hat sie sich nicht geschert.
       
 (DIR) Begegnung mit einem Kind im Park: Die Pfandsammlerin
       
       Erst dachte ich, das zehnjährige Mädchen auf dem Tretroller wäre ein gutes
       Beispiel für Selbstständigkeit. Dann begriff ich ihre Not.
       
 (DIR) Eine Sommerbegegnung mit Trampolin: Energie für alle
       
       Am Rand des Spielplatzes waren zwei Gummiflächen in den Boden eingelassen.
       Erst sprang dort ein kleiner Junge. Dann kam der Mann, der alles änderte.
       
 (DIR) Unterwegs an Orten, die nur uns gehören: Ein Schlupfloch ins Früher
       
       In einem Park an der Elbe entdeckte ich einen Baumstumpf, in dem jemand
       eine Geschichte zurück gelassen hatte. Es gibt viele Orte dieser Art.
       
 (DIR) Glücksmomente im Alltag: Eins mit der Welt
       
       Wenn es um uns herum laut und wüst wird, vergessen wir, auf unsere innere
       Stimme zu hören. Dabei ist sie immer da und ein Weg zum Glück.
       
 (DIR) Kriegsangst und Weltschmerz: Nur Handeln hilft
       
       Wir müssen versuchen, unser Umfeld aktiv und positiv zu gestalten. Das
       scheint mir sicherer, als unsere Angst mit Vorräten zu nähren.
       
 (DIR) Geflüchtete am Hamburger Hauptbahnhof: Frühling im Krieg
       
       Am Bahnhof steigen drei Frauen aus drei Generationen und ein kleiner Hund
       aus dem Zug. Sie müssen für die Nacht eine Unterkunft suchen.
       
 (DIR) 200 Unterschriften für die Liebe: „Unsere Eltern sollen heiraten“
       
       Zwei Mädchen im Grundschulalter wollten meine Unterschrift dafür, dass ihre
       Eltern heiraten. Erst fühlte ich ein Unbehagen. Dann verstand ich.
       
 (DIR) Härte im Alltagsleben: Der Tonfall wird rauer
       
       Es gibt mehr Regeln – und mit den Regeln immer mehr Härte im Alltag. Die
       Freundlichkeit bleibt auf der Strecke. Muss das so sein?
       
 (DIR) Nach der Hochwasserkatastrophe: Das Flut-Licht im Ahrtal
       
       Ein halbes Jahr nach der Flut kämpfen die Betroffenen noch immer mit den
       Folgen – und helfen sich gegenseitig.
       
 (DIR) Nach einer Zeichnung ohne Absender: Brief an die Leserinnen und Leser
       
       Ein anonymer Brief, darin eine Zeichnung. Eine wundervolle Anerkennung.
       Höchste Zeit für ein Dankeschön an die Unsichtbaren.
       
 (DIR) Hamburg als Geschenk: Ankunft mit Hochgefühl
       
       Beim Umstieg in den ICE helfen mir zwei junge Männer aus dem Kosovo. Beim
       Aussteigen in Hamburg auch. Es ist schön, mit ihnen anzukommen.
       
 (DIR) Phänomen der verlorenen Handwärmer: Einsamer Handschuh
       
       Einen Handschuh zu verlieren ist schlimmer, als wenn eine Mütze fehlt. Denn
       es bleibt mit dem anderen etwas zurück, was noch funktionieren könnte.
       
 (DIR) Kolleg:innen und ihr Umgang miteinander: Distanz im Büro
       
       Menschen mit körperlichen Jobs haben einen anderen Umgang miteinander als
       Büromenschen. Was es bei beiden gibt sind die Codes unter Kolleg:innen.