# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Norwegen liefert acht Leopard 2
       
       > Spanien bildet 55 Ukrainer am Kampfpanzer aus. Verbündete sprechen in
       > Brüssel über Waffenlieferungen. Die russische Armee attackiert an
       > mehreren Orten.
       
 (IMG) Bild: Davon wird Norwegen acht Stück an die Ukraine liefern: Leopard-Panzer, hier ein Modell der Bundeswehr
       
       ## „Wichtiger denn je, Freiheitskampf zu unterstützen“
       
       Norwegen will laut Ministerpräsident Jonas Gahr Störe acht seiner 36
       Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine liefern. „Es ist wichtiger denn je,
       den Freiheitskampf der Ukraine zu unterstützen“, teilt der Regierungschef
       zu der Ankündigung mit. Das Nato-Land werde zudem vier Pionierpanzer wie
       etwa Brückenlegepanzer zur Verfügung stellen. Dabei hänge die genaue
       Auswahl davon ab, was die Ukraine am dringendsten benötige. Auch
       Finanzmittel für Munition und Ersatzteile würden bereitgestellt, so das
       Verteidigungsministerium. (rtr)
       
       ## Scholz appelliert an Staaten, zugesagte Panzer zu liefern
       
       Bundeskanzler Olaf Scholz hat an europäische Staaten appelliert, wie
       zugesagt Kampfpanzer für die Ukraine zur Verfügung zu stellen. „Ich bin
       sehr froh, dass es die Bereitschaft vieler gibt, das zu tun“, sagt Scholz
       bei einem Besuch in Belgien. „Ich hoffe auch, dass das geschieht“, fügt er
       hinzu. Hintergrund ist der laut Verteidigungsminister Boris Pistorius
       schleppende Verlauf bei der Bereitstellung der Leopard-Kampfpanzer. (rtr)
       
       ## Spanien bildet 55 Ukrainer am Leopard aus
       
       Spanien will 55 Besatzungsmitglieder und Techniker aus der Ukraine für
       Leopard-Kampfpanzer ausbilden. Die Ukrainer würden Ende der Woche in
       Spanien eintreffen, sagte Verteidigungsministerin Margarita Robles am
       Dienstag am Rande des Treffens der internationalen Kontaktgruppe für
       Waffenlieferungen an die Ukraine in Brüssel, wie die Nachrichtenagentur
       Europa Press meldete. Ein Leopard hat vier Besatzungsmitglieder. Spanien
       gehört zu den Nato-Ländern, die sich grundsätzlich bereit erklärt haben,
       der Ukraine Leopard zur Verfügung zu stellen. Wie viele Panzer Spanien
       liefern wird, ließ Robles aber weiter offen.
       
       Die Zeitung El País hatte vor zwei Wochen unter Berufung auf
       Regierungskreise in Madrid berichtet, Spanien wolle der Ukraine in einer
       ersten Tranche zunächst vier bis sechs der Panzer liefern. Das spanische
       Verteidigungsministerium wollte den Bericht damals auf Anfrage weder
       dementieren noch bestätigen.
       
       Es handele sich um Panzer des Typs 2A4, von denen insgesamt 53 seit 2012 in
       Saragossa eingemottet sind, schrieb die Zeitung. Die zu liefernden Panzer
       müssten aber zunächst instandgesetzt werden, was etwa zweieinhalb Monate
       dauern werde. (dpa)
       
       ## Pistorius: „Kein kurzfristiges Ende in Sicht“
       
       Verteidigungsminister Boris Pistorius rechnet mit [1][einem länger
       andauernden Krieg] in der Ukraine. „Es wird kein kurzfristiges Ende des
       Kriegs geben“, sagt er vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in
       Brüssel. „Einen kurzfristigen Sieger sehe ich auch nicht“, fügt er hinzu.
       Deshalb sei wichtig, die richtigen Akzente bei den Waffenlieferungen an die
       Ukraine zu setzen, damit sich das Land gegen die russischen Angreifer
       verteidigen könne. Das deutsche „Frühlingspaket“ für die Ukraine sei
       unterwegs. Vorrangig seien die Stärkung der Luftabwehr und
       Munitionslieferungen.
       
       ## Lindner: Ukraine muss gewinnen
       
       Bundesfinanzminister Christian Lindner sagt in Brüssel, die Ukraine müsse
       den Krieg gewinnen. Es müsse alles getan werden, um ihre
       Durchhaltefähigkeit zu stärken. „Die Durchhaltefähigkeit der Ukraine muss
       größer sein als die Bösartigkeit, die von Putins Krieg ausgeht“, so
       Lindner.
       
       ## Behörden: Noch knapp 5.000 Zivilisten in Bachmut
       
       In der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut halten sich laut
       Behördenangaben noch knapp 5.000 Zivilisten auf. „Die Zahl der Leute, die
       sich in Bachmut befinden, muss auf ein Minimum reduziert werden“, sagte der
       Militärgouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, in der Nacht zum
       Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Der 36-Jährige bestätigte dabei, dass
       nur noch in der Stadt gemeldete Zivilisten nach Bachmut gelassen würden.
       Kyrylenko sagte, dass die Versorgung der verbliebenen Menschen trotzdem
       gesichert sei.
       
       Die schweren Kämpfe um die Stadt halten an. Trotz starken
       Artilleriebeschusses seien neue Bodenangriffe der russischen Streitkräfte
       abgewehrt worden, teilt das ukrainische Militär am Dienstag mit. Die
       russische Söldner-Gruppe Wagner, die den Angriff auf das seit Monaten
       umkämpfte Bachmut anführt, habe in den vergangenen Tagen kleine
       Fortschritte in den nördlichen Außenbezirken errungen, erklärt das
       britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Lagebericht.
       (dpa/rtr)
       
       ## Kämpfe auch in Regionen Charkiw und Luhansk
       
       Auch an anderen Orten der Front in der Ostukraine kam es zu neuen Kämpfen.
       In den vergangenen 24 Stunden seien russische Angriffe in einer Siedlung in
       der Region Charkiw und in etwa fünf Siedlungen in der Region Luhansk
       zurückgeschlagen worden, teilte das ukrainischen Militär weiter mit. In der
       Region Donezk seien neben Bachmut auch in fünf anderen Ortschaften Angriffe
       abgewehrt worden. (dpa)
       
       ## Deutschland bestellt neue Panzer-Munition
       
       Deutschland hat für die Ukraine neue Munition für die Flugabwehrpanzer vom
       Typ Gepard bestellt. Die Verträge mit den Herstellern seien unterschrieben,
       kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag am
       Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe für
       Waffenlieferungen an die Ukraine an. „Das heißt, wir werden jetzt
       unverzüglich wieder eigene Produktion aufnehmen bei Rheinmetall für
       Gepard-Munition. Die wird unverzüglich anlaufen.“ Die Verträge wurden von
       Deutschland in Vertretung der Ukraine unterzeichnet.
       
       Deutschland liefert seit Sommer Gepard-Flugabwehrpanzer in die Ukraine. Die
       Munition dafür ist allerdings knapp. Eine neue Fabrik des
       Rüstungsunternehmens Rheinmetall für die Herstellung dieser Munition
       entsteht derzeit in Niedersachsen. (dpa)
       
       Pistorius dämpft Erwartungen an schnelle Panzerlieferung 
       
       Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die Erwartungen an eine
       schnelle Bildung eines Bataillons von modernen Leopard-2-A6-Panzern für die
       Ukraine durch die Europäer gedämpft. Bisher stünden nur die 14 von
       Deutschland zugesagten Panzer und drei von Portugal bereit. Weitere
       Leopard-2-A6-Panzer anderer Nationen seien derzeit nicht im Gespräch, sagt
       er vor dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Bei der von
       Polen organisierten Zusammenstellung eines Bataillons von
       Leopard-2-A4-Panzern sehe es nicht viel besser aus, fügt er hinzu. (rtr)
       
       ## Putschversuch? Russland weist Vorwürfe aus Moldau zurück
       
       [2][Russland] hat Vorwürfe der Republik Moldau zurückgewiesen, eine
       Destabilisierung der Lage in der ehemaligen Sowjetrepublik zu planen.
       „Solche Behauptungen sind völlig unbegründet und unbelegt“, teilt das
       Außenministerium in Moskau in einer Erklärung mit. Die moldauische
       Präsidentin Maia Sandu hatte Russland am Montag vorgeworfen, einen Umsturz
       in ihrem Land herbeiführen zu wollen. Russland wolle dazu ausländische
       Saboteure einsetzen, um die moldawische Führung zu stürzen, den Beitritt
       des Landes zur Europäischen Union (EU) zu verhindern und es im Krieg gegen
       die benachbarte Ukraine einzusetzen. Angesichts des russischen Kriegs in
       der benachbarten Ukraine herrscht in Moldau seit längerem die Sorge vor
       einer Ausweitung des Konflikts um die abtrünnige Region Transnistrien. Dort
       unterstützt die Führung in Moskau prorussische Separatisten. (rtr)
       
       ## Russische Militärflugzeuge über Polen abgefangen
       
       Eine Formation von drei russischen Militärflugzeugen ist nach Angaben des
       niederländischen Verteidigungsministeriums von zwei niederländischen
       F-35-Kampfflugzeugen über Polen abgefangen und aus dem Gebiet eskortiert
       worden. „Die zu dem Zeitpunkt unbekannten Flugzeuge näherten sich dem
       polnischen Nato-Gebiet von Kaliningrad aus“, heißt es in der von Reuters
       übersetzten Erklärung des Ministeriums. „Nach der Identifizierung stellte
       sich heraus, dass es sich um drei Flugzeuge handelte: eine russische IL-20M
       Coot-A, die von zwei Su-27 Flankern begleitet wurde. Die niederländischen
       F-35 übergaben den Geleitschutz an die Nato-Partner.“ Das russische
       Verteidigungsministerium reagiert nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters
       zur Stellungnahme. Kaliningrad ist eine russische Enklave an der
       Ostseeküste, die zwischen den Nato- und EU-Mitgliedern Polen und Litauen
       liegt. (rtr)
       
       ## Baerbock stärkt Nato-Anwärtern den Rücken
       
       Außenministerin Baerbock dringt auf eine schnelle Aufnahme von Finnland und
       Schweden in die Nato. „Beim Nato-Gipfel in Madrid im letzten Sommer haben
       wir gemeinsam die Grundlage für den Beitritt gelegt. Und wir erwarten
       natürlich von allen Nato-Mitgliedern, dass sie diesen Beschluss ohne
       weitere Verzögerung umsetzen“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag in
       Helsinki mit Blick auf die Blockade der Türkei. Auch Ungarn hat noch nicht
       sein Einverständnis gegeben. Der Erweiterung müssen alle derzeit 30
       Nato-Mitglieder zustimmen. (dpa)
       
       ## Baerbock: Kampfjets derzeit keine Debatte
       
       Vor den Beratungen der westlichen Verbündeten über weitere
       Waffenlieferungen in die Ukraine hat Außenministerin Annalena Baerbock
       bekräftigt, dass die Bereitstellung von Kampfjets für die Bundesregierung
       derzeit kein Thema sei. „Das ist keine Debatte, die wir führen“,
       wiederholte die Grünen-Politikerin am Montag bei einem Besuch in der
       finnischen Hauptstadt Helsinki. (dpa)
       
       ## Melnyk: Kampfjets aus Deutschland „Frage der Zeit“
       
       Dagegen geht der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk davon aus,
       dass Deutschland Kampfjets an sein Land liefern wird, und fordert eine
       rasche Entscheidung darüber. „Auch deutsche Experten sagen, Deutschland
       wird die Kampfjets liefern, das ist nur die Frage der Zeit“, sagte er am
       Montagabend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“. Aber je länger die Debatte
       darüber dauere, [3][desto schwieriger werde es für die Ukraine], die von
       Russland besetzten Gebiete zu befreien. (dpa)
       
       14 Feb 2023
       
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