# taz.de -- Angriff auf AfDler in Schleswig: Mit dem Messer verletzt
       
       > Ein AfD-Abgeordneter des Kreistages Schleswig-Flensburg ist mit einem
       > Messer verletzt worden. Seine Partei macht daraus einen Mordversuch.
       
 (IMG) Bild: Bei den jüngsten Kommunalwahlen auch mal zweistellig: AfD-Schleswig-Holstein bei einem Parteitag
       
       HAMBURG taz | Der [1][designierte Kreistagsabgeordnete der AfD], Bent Lund,
       ist in Schleswig mit einem Messer verletzt worden. Der Mann kam ins
       Krankenhaus, wurde inzwischen aber entlassen. Gegen den mutmaßlichen Täter
       hat die Staatsanwaltschaft am Freitag Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr
       erlassen. Der [2][AfD-Landesverband] sprach von einem Mordversuch. Die
       Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
       
       [3][Nach Darstellung des AfD-Regionalvorsitzenden Jan Petersen-Brendel]
       haben zwei Männer und eine Frau am Vatertag mit einem SUV versucht, Lund
       auf seinem Motorrad abzudrängen. Vor seiner Haustür hätten sie Lund
       festgehalten und auf ihn eingestochen. Ein Stich habe Lund „im Bereich des
       Schulterblatts“ getroffen und sei acht Zentimeter tief eingedrungen.
       
       Der AfD-Sprecher bringt die Tat in einen Zusammenhang mit einem Vorfall am
       Vortag, an dem eine Gruppe von Personen mit Migrationshintergrund Lund die
       Zufahrt zu seiner Wohnung versperrt und nur widerwillig freigegeben haben
       soll. „In der Folge kam es vor dem Haus zu einem Handgemenge mit
       Verletzungen auf beiden Seiten“, schreibt Petersen-Brendel.
       
       Er ordnet die größere Konfliktpartei einem „Schleswiger Clan“ zu. „Bereits
       in den Wochen vor der Tat sind Personen aus dem Umfeld des Opfers und
       dessen Besucher mehrfach von Mitgliedern aus dem Clan als ‚Nazis‘ verbal
       attackiert worden.“
       
       Die Staatsanwaltschaft hat den Messerangriff bestätigt. Der Beschuldigte
       sei bereits „straftrechtlich in Erscheinung getreten“. Lunds Verletzung sei
       nicht lebensbedrohlich, das Tatmotiv unklar. Die Ermittlungen führe die
       Bezirkskriminalinspektion – die AfD hatte behauptet, der Staatsschutz sei
       „involviert“. Ebenfalls bestätigt hat die Staatsanwaltschaft, dass es am
       Vorabend des Messerstichs eine Auseinandersetzung gab, „die zu einem
       polizeilichen Einsatz geführt hat“.
       
       Das Flensburger Landgericht hat auf Antrag Lunds und dessen Sohnes eine
       einstweilige Anordnung gegen zwei Männer und eine Frau erlassen. Ihnen
       werde es „untersagt, die Nähe der Antragsteller zu suchen“, so ein
       Sprecher.
       
       25 May 2023
       
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