# taz.de -- Volksabstimmung in der Schweiz: Ja für Klimaschutzgesetz
       
       > Laut Hochrechnung haben 58 Prozent der Schweizer:innen für ein
       > Klimaschutzgesetz gestimmt. Die Erderwärmung betrifft das Land besonders.
       
 (IMG) Bild: Klimafreundliche Energiegewinnung auf den Alpen
       
       BERN/GENF dpa/afp | Die Schweizer haben in einer Volksabstimmung nach einer
       Hochrechnung die Weichen für ein klimaneutrales Land gestellt. Nach Zahlen
       des Forschungsinstituts gfs.bern sagten in der Abstimmung am Sonntag 58
       Prozent Ja zum Klimaschutzgesetz. Das Ziel von netto null
       Treibhausgasemissionen soll bis 2050 erreicht werden. Den Abschied von Öl-
       und Gasheizungen will die Regierung mit finanziellen Anreizen fördern.
       Unternehmen sollen bei der Umrüstung auf klimafreundliche Technik
       unterstützt werden. Es sollen auch mehr Windräder installiert werden.
       
       Die Gegner des Vorhabens fürchten, dass durch die Umrüstungen für den
       Klimaschutz die Inflation massiv in die Höhe geht und hohe Kosten
       entstehen. Die Schweiz importiert zur Zeit noch rund drei Viertel ihrer
       Energie. Gegen den Widerstand von Landschaftsschützern sind in den Alpen
       große Parks mit Solarpaneln in Planung.
       
       Die Schweiz und ihr alpines Ökosystem sind besonders stark von der
       Erderwärmung betroffen. Die Gletscher in den Schweizer Alpen schmelzen
       rasch und haben zwischen 2001 und 2022 bereits ein Drittel ihres
       Eisvolumens verloren.
       
       Zugleich sprachen sich die Schweizer nach der Hochrechnung mit 79 Prozent
       dafür aus, dass internationale Konzerne vom nächsten Jahr an eine
       Mindeststeuer von 15 Prozent entrichten. Aktuell haben einige Kantone noch
       eine Steuer unter diesem Niveau. Der Schritt betrifft Unternehmen mit
       mindestens 750 Millionen Euro Jahresumsatz – und damit rund ein Prozent der
       in der Schweiz tätigen Unternehmen. Von höheren Steuereinnahmen würden vor
       allem Basel und Zug profitieren, wo große Pharma- und Handelskonzerne
       ansässig sind.
       
       Die Wahllokale hatten um die Mittagszeit geschlossen. Viele Schweizer
       beteiligen sich an den Volksabstimmungen im Vorhinein per Briefwahl.
       
       18 Jun 2023
       
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