# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Eklat um SS-Veteran in Kanada
       
       > Kanada entschuldigt sich für die Ehrung eines ukrainischen SS-Veterans.
       > Derweil sagt Selenskyj, dass erste Abrams-Panzer in der Ukraine
       > eingetroffen sind.
       
 (IMG) Bild: Ottawa: Jaroslaw Hunka (r) wartet auf die Ankunft des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, 22.9.2023
       
       ## Erste Abrams-Panzer in der Ukraine
       
       Die ersten [1][US-Panzer vom Typ Abrams] sind nach Angaben des ukrainischen
       Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine angekommen. Sie bereiteten
       sich bereits auf den Einsatz vor, schrieb Selenskyj am Montag auf Telegram.
       Insgesamt hatten die Vereinigten Staaten die Übergabe von 31 Kampfpanzern
       des Typs an die Ukraine angekündigt. (dpa)
       
       ## Ukraine meldet Tötung eines russischen Kommandeurs
       
       Bei ihrem [2][Angriff auf die Krim am vergangenen Freitag] hat die
       ukrainische Armee nach eigenen Angaben den Kommandeur der russischen
       Schwarzmeerflotte getötet. Eine unabhängige Bestätigung gibt es dafür
       nicht. „34 Offiziere sind tot, darunter der Kommandeur der russischen
       Schwarzmeerflotte“, erklärten die ukrainischen Spezialeinheiten am Montag
       im Onlinedienst Telegram mit Blick auf den Angriff auf das Hauptquartier
       der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten
       Halbinsel Krim. Die ukrainische Armee hatte den Luftangriff am Freitag für
       sich reklamiert. (afp)
       
       ## Eklat um SS-Veteran beim Selenskyj-Besuch in Kanada
       
       Nach heftigen Protesten hat sich Kanadas Parlamentspräsident Anthony Rota
       für die Ehrung eines ukrainischen SS-Veteranen während des Besuchs von
       Präsident Wolodymyr Selenskyj in Ottawa entschuldigt. „Ich möchte ganz
       besonders mein tiefstes Bedauern gegenüber den jüdischen Gemeinschaften in
       Kanada und rund um die Welt ausdrücken“, sagte Rota laut kanadischen
       Medienberichten vom Wochenende. Er übernehme die volle Verantwortung für
       sein Handeln.
       
       Als Staatsoberhaupt der Ukraine hatte Selenskyj am Freitag Kanada besucht
       und vor dem Parlament in Ottawa gesprochen. Wenig später äußerte sich die
       Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) empört, dass Rota
       dabei den 98-jährigen ukrainischen Immigranten Jaroslaw Hunka als einen
       „ukrainisch-kanadischen Kriegsveteranen“ gewürdigt habe, der für die
       Unabhängigkeit der Ukraine gegen Russland kämpfte. Rota habe verschwiegen,
       dass Hunka während des Zweiten Weltkrieges in einer Einheit der Waffen-SS
       diente. Hunka war in der Kammer anwesend und erhielt laut Mitteilung
       tosenden Applaus. Laut Radio Canada lebt er in Rotas Wahlkreis.
       
       Nach Angaben des FSCW diente Hunka in der 14. Waffen-Grenadier-Division der
       SS, auch bekannt als Waffen-SS-Division Galizien. Die SS, die nach
       Kriegsende bei den Nürnberger Prozessen als verbrecherische Organisation
       eingestuft wurde, hatte in vielen besetzten Ländern nationale Verbände, die
       an Kriegsverbrechen beteiligt waren. Der kanadische Sender CBC News
       berichtete am Sonntagabend (Ortszeit), dass er vergeblich versucht habe,
       Hunka zu erreichen. (dpa)
       
       ## Ukraine meldet erneut russische Angriffe auf Odessa
       
       Russland hat [3][die südukrainische Region Odessa] nach ukrainischen
       Angaben erneut angegriffen. Dabei sei auch „Hafeninfrastruktur“ angegriffen
       worden, erklärte der Regionalgouverneur Oleg Kiper am Montag im
       Onlinedienst Telegram. Eine Zivilistin sei durch eine Druckwelle verletzt
       und in ein Krankenhaus gebracht worden.
       
       Nach Angaben der ukrainischen Armee setzten die russischen Truppen 19
       Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion und 14 Raketen ein. Auch ein
       U-Boot sei mobilisiert worden. Alle Drohnen und elf Kalibr-Raketen seien
       von der Luftabwehr abgeschossen worden. Allerdings sei „Hafeninfrastruktur“
       in Odessa „erheblich beschädigt“ worden.
       
       Nach Russlands Aufkündigung des Getreideabkommens für den Export
       ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer Ende Juli haben die
       russischen [4][Angriffe auf die ukrainische Getreideinfrastruktur
       zugenommen]. Dennoch erreichte am Sonntag ein zweites mit Weizen aus der
       Ukraine beladenes Schiff seit Russlands Ausstieg aus dem Abkommen die
       Türkei.
       
       Unterdessen teilte das russische Verteidigungsministerium mit, die
       Luftabwehr habe vier unbemannte Fluggeräte über dem nordwestlichen
       Schwarzen Meer [5][und der 2014 von Moskau annektierten Krim „zerstört“].
       Jeweils zwei Drohnen seien in den an die Ukraine grenzenden Regionen Kursk
       und Brjansk abgefangen worden. Opfer wurden nicht gemeldet. (afp)
       
       ## EU-Kommissar zeigt Unverständnis für Chinas Haltung
       
       EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis hat während seines China-Besuchs
       Unverständnis für die [6][Haltung der Volksrepublik zum Ukraine-Krieg]
       geäußert. Territoriale Integrität sei für China immer ein Grundprinzip in
       der internationalen Diplomatie gewesen und Russlands Krieg verletze dieses
       Prinzip offensichtlich, sagte der Lette vor Studenten der hoch angesehenen
       Tsinghua Universität in Peking am Montag. „Deshalb ist es so schwer für
       uns, Chinas Haltung zum Krieg Russlands gegen die Ukraine zu verstehen, da
       sie mit Chinas eigenen Grundprinzipien bricht.“
       
       Dombrovskis nannte auch kriegsbedingt verminderte Nahrungsmittelexporte und
       hohe Energiepreise, die auch Auswirkungen auf China hätten.
       Nahrungsmittelsicherheit stehe für China „weit oben auf der Agenda“.
       „Deshalb ist es schwierig zu erkennen, wie Russlands Sabotage von
       Getreide-Exporten aus der Ukraine in Chinas Interesse sein kann“, sagte er.
       Zudem sah der EU-Politiker ein Risiko für Chinas internationales Ansehen.
       Die Haltung zum Krieg wirke sich auf das Bild des Landes bei europäischen
       Konsumenten und Unternehmen aus. Ein Drittel der EU-Unternehmen gab laut
       Dombrovskis an, dass China wegen seiner Position in dem Konflikt weniger
       attraktiv für Investitionen sei. (dpa)
       
       ## Angriff auf Krementschuk: Zahl der Verletzten steigt
       
       Nach dem russischen Luftangriff in der zentralukrainischen Stadt
       Krementschuk ist die Zahl der Verletzten offiziellen Angaben zufolge auf
       mehr als 50 gestiegen. Unter den Verletzten seien auch sechs Kinder sowie
       eine schwangere Frau, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa,
       Dmytro Lunin, am Sonntag auf Telegram mit. Neunzehn Menschen seien im
       Krankenhaus. Bei dem Angriff am Freitag war mindestens ein Mensch getötet
       worden.
       
       Lunin zufolge hatten die Russen mehrere Raketen auf das südöstlich von Kiew
       gelegene Krementschuk abgefeuert. Eines der Geschosse habe von der
       Luftverteidigung abgewehrt werden können, ein anderes habe ein ziviles
       Gebäude getroffen. (dpa)
       
       25 Sep 2023
       
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