# taz.de -- US-Allianz „Wächter des Wohlstands“: Mehr Katz und Maus geht nicht
       
       > Eine Miliz aus einem der ärmsten Länder der Welt schafft es, die
       > reichsten Staaten vor sich herzutreiben. Minimaler Einsatz,
       > größtmöglicher Erfolg.
       
 (IMG) Bild: Die Huthi Rebellen verbreiten am 20. November Aufnahmen, die ihren Angriff auf ein Frachtschiff im Roten Meer dokumentieren sollen
       
       Es ist mal wieder so weit: Die USA schmieden eine militärische Koalition,
       diesmal gegen einen nicht allzu potenten militärischen Opponenten. Der
       Gegner: die schiitischen Huthi-Rebellen, auch vom Iran unterstützt, die
       [1][Teile des Jemen beherrschen]. Der Grund: die strategische Meeresenge
       Bab al-Mandab zwischen dem Jemen und dem Horn von Afrika, die in ihrer
       Schusslinie liegt.
       
       Die Huthis haben [2][in den letzten Tagen vermehrt] Fracht- und
       Containerschiffe auf dieser für den Welthandel so wichtigen Route
       beschossen. Und sie wollen so lange weitermachen, wie der Krieg im
       Gazastreifen andauert.
       
       Der Schaden beim Beschuss der Schiffe war gering, aber der Effekt groß.
       Vier der größten Containerschiff-Reedereien und die Ölfirma BP haben
       beschlossen, ihre Schiffe vorläufig nicht mehr auf der Route fahren zu
       lassen. Die Versicherungspolicen sind zu teuer geworden.
       
       US-Kriegsschiffe hatten in den letzten Tagen viele der Huthi-Drohnen
       abgeschossen. Nun stellen die USA eine Koalition zusammen für eine
       Operation, die für die Sicherheit der Schiffe im Roten Meer sorgen soll.
       Unter dem wohlklingenden Namen „Wächter des Wohlstands“ soll der Miliz aus
       einem der ärmsten Länder der Welt etwas entgegengesetzt werden.
       Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen,
       Spanien, Bahrain und die Seychellen wollen sich beteiligen. Deutschland
       prüft noch.
       
       [3][Die Huthis] sind wahre Spezialisten darin, mit minimalen militärischen
       Mitteln maximalen Effekt zu erzielen. Vor vier Jahren hatten sie ebenfalls
       mit Drohnen ein paar strategisch wichtige Ölanlagen in Saudi-Arabien
       angegriffen. Saudi-Arabien, das zehn Prozent des weltweit vermarkteten Öls
       produziert, musste damals seine Produktion wochenlang auf die Hälfte
       zurückschrauben – mit den entsprechenden Folgen auf dem Ölmarkt.
       
       Jetzt tragen Huthis erneut mit äußerst geringem Aufwand den Gaza-Krieg ins
       Rote Meer und damit ins Herz des Welthandels. Dabei binden sie dort auch
       noch die Kräfte einer teuren internationalen Armada. Mehr Katz und Maus
       geht nicht.
       
       19 Dec 2023
       
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 (DIR) Karim El-Gawhary
       
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