# taz.de -- ++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Auch Slowenien erkennt Palästina an
       
       > Die Regierung in Lubljana sieht in der Anerkennung Palästinas als Staat
       > ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens und plädiert für die
       > Zweistaatenlösung.
       
 (IMG) Bild: Als 147. Land weltweit erkennt Slowenien Palästina als Staat an
       
       ## Auch Slowenien erkennt Palästina als Staat an
       
       Wenige Tage [1][nach Spanien, Irland und Norwegen] hat mit Slowenien ein
       weiteres europäisches Land Palästina als Staat anerkannt. „Liebes
       palästinensisches Volk, die heutige endgültige Entscheidung ist eine
       Botschaft der Hoffnung und des Friedens. Wir glauben, dass nur eine
       Zweistaatenlösung zu einem dauerhaften Frieden im Nahen Osten führen kann“,
       zitierte das slowenische Außenministerium die Chefdiplomatin Tanja Fajon in
       der Nacht auf Mittwoch auf der Nachrichtenplattform X. „Slowenien wird
       weiter unermüdlich an der Sicherheit für beide Nationen arbeiten,
       Palästinenser und Israelis.“ Slowenien ist nach eigenen Angaben das 147.
       Land weltweit, das Palästina als souveränen Staat anerkennt. Israels
       Regierung hatte die Anerkennung des Staates Palästinas durch immer mehr
       Länder zuletzt als „Belohnung für Terrorismus“ verurteilt. (dpa)
       
       ## Human Rights Watch: Israel griff Libanon mit Phosphor an
       
       Die [2][Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW)] hat Israel
       vorgeworfen, Wohngebäude im Süden des Libanons mit Brandgranaten mit weißem
       Phosphor angegriffen zu haben. Dabei seien womöglich Zivilisten verletzt
       und es sei gegen das Völkerrecht verstoßen worden, hieß es in einem
       HRW-Bericht vom Mittwoch. Betroffen gewesen seien mindestens fünf Städte
       und Dörfer. Es gebe keine Beweise für Verbrennungsverletzungen durch weißen
       Phosphor im Libanon, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Forscher
       hätten allerdings „Schilderungen gehört, die auf eine mögliche Schädigung
       der Atemwege hindeuten“. In dem Bericht waren Interviews mit acht Bewohnern
       des Südens des Libanons enthalten. HRW teilte mit, die Organisation habe
       Bilder verifiziert, die zeigten, wie Granaten mit weißem Phosphor auf
       Wohngebäuden in fünf Orten landeten.
       
       Israel setzt weißen Phosphor nach eigenen Angaben nur zur Vernebelung ein,
       nicht, um Zivilisten anzugreifen. Die Munition kann Gebäude in Brand setzen
       und einen menschlichen Körper bis auf die Knochen verbrennen. Selbst bei
       kleinen Verbrennungen droht Überlebenden die Gefahr von Infektionen und
       Versagen von Organen oder der Atemwege. Nach Angaben des libanesischen
       Gesundheitsministeriums mussten mindestens 173 Menschen medizinisch
       behandelt werden, weil sie weißem Phosphor ausgesetzt waren. Im Libanon
       sind seit Beginn der Kämpfe mehr als 400 Menschen getötet worden, die
       meisten davon Kämpfer. Unter den Toten sollen auch mehr als 70 an den
       Kämpfen unbeteiligte Zivilisten sein. In Israel sollen seit Oktober 15
       Soldaten und zehn Zivilisten im Zuge der Gefechte ums Leben gekommen sein.
       (ap)
       
       Israel: Neun Soldaten bei Munitionsexplosion verletzt 
       
       Bei einer Munitionsexplosion auf einem Militärstützpunkt sind im Süden
       Israels neun Soldaten verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Der Vorfall
       vom Dienstag werde untersucht, erklärte die israelische Armee am Mittwoch.
       Die Soldaten seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Israelischen
       Medienberichten zufolge ereignete sich der Vorfall auf einem Stützpunkt in
       der Negev-Wüste, die im Nordwesten an den Gazastreifen grenzt. Die Armee
       äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht zu Details zur
       Art des Sprengstoffs. (afp)
       
       ## Friedensplan: EU drängt Israel und Hamas
       
       Nachdem US-Präsident Joe Biden einen möglichen Weg zu einem dauerhaften
       Waffenstillstand im Gazakrieg aufgezeigt hat, wächst der internationale
       Druck auf Israel und die islamistische Hamas. Die Konfliktparteien sollten
       den vorgelegten Fahrplan akzeptieren, forderte der EU-Außenbeauftragte
       Josep Borrell am späten Dienstagabend. Man unterstütze den Plan
       uneingeschränkt. Dieser könne zu einem dauerhaften Waffenstillstand, zur
       Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und zu mehr
       humanitärer Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten
       Küstengebiet führen. Allerdings haben sich nach Angaben des
       Vermittlerstaats Katar bislang weder die israelische Regierung noch die
       Hamas-Führung zu dem Vorschlag geäußert.
       
       Medienberichten zufolge reisten der Leiter des US-Auslandsgeheimdienstes
       CIA, William Burns, und der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett
       McGurk, erneut in die Region, um für das Abkommen zur Beendigung des
       Gazakriegs zu werben. Sie würden Gespräche in Katar und Ägypten führen und
       möglicherweise auch Israel besuchen, berichtete die Times of Israel unter
       Berufung auf US-Beamte. (dpa)
       
       ## US-Repräsentantenhaus für Sanktionen gegen IStGH
       
       Das US-Repräsentantenhaus hat für einen weitgehend symbolischen
       Gesetzentwurf gestimmt, der Sanktionen gegen Mitglieder des Internationalen
       Strafgerichtshofs (IStGH) angesichts des Antrags auf einen Haftbefehl gegen
       den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vorsieht. Der
       Vorsitzende der von den oppositionellen Republikanern dominierten
       Kongresskammer, Mike Johnson, sagte am Dienstag, die Abstimmung zeige, dass
       die USA entschlossen an der Seite Israels stünden. Sie zeige zudem, dass
       die Vereinigten Staaten es ablehnen würden, dass „internationale Bürokraten
       grundlos“ Haftbefehle gegen ranghohe israelische Politiker „wegen falscher
       Verbrechen“ ausstellten. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Text vom
       von den Demokraten dominierten Senat angenommen wird.
       
       IStGH-Ankläger Karim Khan hatte am 20. Mai wegen mutmaßlicher Verbrechen
       gegen die Menschlichkeit und mutmaßlicher Kriegsverbrechen Haftbefehle
       gegen Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Yoav Gallant sowie gegen
       die Anführer der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas
       beantragt. Die USA kritisierten das Vorgehen des IStGH-Chefanklägers gegen
       Netanjahu und Gallant, Präsident Biden bezeichnete den Antrag auf
       Haftbefehle als „empörend“. (afp)
       
       ## Neue Operation gegen Hamas im Zentrum des Gazastreifens
       
       Die israelische Armee hat nach Medienberichten einen neuen Einsatz im
       Flüchtlingsviertel al-Bureidsch im zentralen Abschnitt des Gazastreifens
       begonnen. Beteiligt sind demnach neben der Luftwaffe auch Bodentruppen. Das
       Militär sei bereits zu Jahresbeginn in dem Gebiet gewesen, habe sich aber
       wieder zurückgezogen, berichtete die Jerusalem Post am Dienstag. Die Hamas
       sei in dem dicht besiedelten Gebiet immer noch stark. Die Armee hatte
       mitgeteilt, in der Nacht zum Dienstag sei in al-Bureidsch eine Anlage der
       Hamas in einer Schule des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA mit einer Drohne
       attackiert worden. Die Islamisten hätten von dort aus zahlreiche Angriffe
       gegen israelische Zivilisten und Soldaten geplant. Die Angaben ließen sich
       nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
       
       ## Entsalzungsanlagen im Gazastreifen abgeschaltet
       
       Im Gazastreifen sind nach UN-Angaben wegen fehlenden Treibstoffs für
       Stromgeneratoren lebenswichtige Anlagen zur Entsalzung von Meereswasser
       abgeschaltet worden. „Die Menschen haben nicht genug Wasser“, warnte das
       UN-Palästinenserhilfswerk auf X. „Das Überleben ist ein Kampf.“ Familien
       und Kinder müssten in der Hitze lange Entfernungen zurücklegen, um sich mit
       Wasser zu versorgen. Die Organisation forderte die israelischen Behörden
       auf, diesen Missstand sofort zu beheben. Israel hatte im April mitgeteilt,
       eine zentrale Wasserleitung von Israel in den Gazastreifen sei repariert
       worden, nachdem sie im Krieg gegen die Hamas beschädigt worden war. (dpa)
       
       ## Israel kauft in den USA 25 F-35-Kampfjets
       
       Israel hat mit den USA den Kauf von 25 weiteren Kampfflugzeugen des Typs
       F-35 (Adir) vereinbart. Es handele sich um das dritte Geschwader von
       Kampfjets dieses Typs, das in die israelischen Streitkräfte integriert
       werden soll, teilte das Verteidigungsministerium mit. Damit werde die
       israelische Luftwaffe über 75 dieser Tarnkappenjets des US-Herstellers
       Lockheed Martin verfügen. Die Lieferung an Israel solle im Jahr 2028
       beginnen, mit einer Lieferrate von drei bis fünf Kampfjets im Jahr. Die
       Kosten beliefen sich auf umgerechnet rund 2,8 Milliarden Euro. (dpa)
       
       5 Jun 2024
       
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