# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: „Rakete über der Stadt explodiert“
       
       > In Sewastopol auf der annektierten Krim sind bei einem Raketenangriff
       > nach mindestens drei Menschen getötet worden. Dutzende Menschen wurden
       > verletzt.
       
 (IMG) Bild: Die von Russland annektierte Hafenstadt auf einer Aufnahme aus dem Februar 2024
       
       ## Tote und Dutzende Verletzte in Sewastopol
       
       In der Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel
       Krim sind bei einem Raketenangriff nach offiziellen Angaben mindestens drei
       Menschen getötet worden, darunter zwei Kinder. „Die Zahl der Verletzten ist
       auf fast 100 angewachsen“, teilte Sewastopols Gouverneur Michail
       Raswosschajew am Sonntag auf seinem Telegramkanal mit. Laut dem
       Verteidigungsministerium in Moskau hat die Ukraine fünf Raketen des Typs
       ATACMS abgefeuert. Vier davon seien abgefangen worden. „Eine weitere Rakete
       ist beeinflusst von den Aktionen der Flugabwehr von ihrem Kurs abgekommen
       und ist über dem Gebiet der Stadt explodiert.“
       
       Viele der Opfer sollen sich am Stadtstrand Utschkujewka im Norden von
       Sewastopol gesonnt haben, als die Raketentrümmer heruntergingen. Zudem gibt
       es Bilder von einem brennenden Privathaus in dem Stadtteil. Alle
       medizinischen Einrichtungen seien mobilisiert worden, um die Verletzten zu
       versorgen, schrieb Raswosschajew.
       
       Sewastopol ist der Haupthafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zudem
       befindet sich im Stadtgebiet der Militärflugplatz Belbek. Sowohl Flotte als
       auch den Flughafen nutzt Russland intensiv bei seiner Kriegsführung gegen
       die Ukraine. Daher greift die Ukraine regelmäßig beide Objekte an. (dpa)
       
       ## Russland: Ukraine hat Krim mit ATACMS-Raketen angegriffen
       
       Das ukrainische Militär hat nach Angaben des russischen
       Verteidigungsministeriums Sewastopol auf der Halbinsel Krim mit fünf
       Raketen vom Typ ATACMS angegriffen. Vier der Raketen seien von der
       Luftabwehrsystemen abgefangen worden, teilt das Ministerium in Moskau mit.
       Der Sprengkopf der fünften Rakete sei in der Luft explodiert. Die ATACMS
       ist eine ballistische Kurzstreckenrakete aus US-Produktion. Die Krim wurde
       bereits 2014 von Russland annektiert. In Sewastopol hat die russische
       Schwarzmeerflotte seit jeher ihren Hauptstützpunkt. (rtr)
       
       ## Zwei Verletzte durch russische Angriffe im Raum Kiew
       
       Im Großraum Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge bei russischen Angriffen
       in der Nacht zwei Menschen verletzt worden. Sie seien durch herabfallende
       Trümmer verletzt worden, hätten zur Behandlung aber nicht in ein
       Krankenhaus gemusst, teilt der Leiter der staatlichen Verwaltung der
       Region, Ruslan Krawtschenko, auf Telegram mit. Zahlreiche Gebäude, darunter
       Wohnhäuser, seien beschädigt worden. [1][Russland habe drei Raketen
       abgeschossen,] von denen zwei durch die Flugabwehr zerstört worden seien,
       schreibt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk,
       ebenfalls auf Telegram. Zur dritten Rakete äußert er sich nicht. (rtr)
       
       ## Ein Toter bei ukrainischem Angriff auf Belgorod
       
       Bei einem ukrainischen Angriff auf die russische Oblast Belgorod ist nach
       Angaben des dortigen Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow ein Mensch getötet
       worden. Zudem seien drei Personen bei dem Drohnenangriff auf die Stadt
       Graiworon verletzt worden, schreibt Gladkow auf dem Kurzmitteilungsdienst
       Telegram. (rtr)
       
       ## Russland: Ukraine greift russisches Territorium an
       
       Ukrainische Drohnen haben nach Angaben russischer Beamter mehrere russische
       Regionen angegriffen. Mindestens dreiundzwanzig Drohnen seien über der
       westrussischen Region Brjansk, die an die Ukraine grenzt, zerstört worden,
       schreibt der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, über die
       Nachrichten-App Telegram.
       
       Russische Luftabwehrsysteme hätten ebenfalls Drohnen über der Region
       Smolensk abgefangen, erklärt der Gouverneur der westrussischen Region,
       Wassili Anochin, ebenfalls auf Telegram. Nach vorläufigen Angaben gibt es
       in beiden Regionen weder Opfer noch Zerstörungen, teilen die Gouverneure
       mit. Für die Region Lipezk, einige hundert Kilometer südlich von Moskau,
       wurde Luftalarm ausgerufen, schreibt der Gouverneur der Region auf
       Telegram. (rtr)
       
       ## Russland startet Luftangriff auf Kiew und Umgebung
       
       Russland hat einen Luftangriff auf Kiew und die umliegende Region
       gestartet. Die Angriffe wurden durch den Einsatz von Luftabwehrsystemen
       abgewehrt, schreiben der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt und die
       Verwaltung der Region Kiew über die Nachrichten-App Telegram. (rtr)
       
       ## Dobrindt (CSU) droht arbeitslosen Ukrainern mit Ausweisung
       
       Die CSU verschärft ihren Kurs in der Migrationspolitik und droht
       Ukraine-Flüchtlingen ohne Arbeit mit Ausweisung in ihr Heimatland. „Es muss
       jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten:
       Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der
       West-Ukraine“, sagte [2][CSU-Landesgruppenchef Dobrindt] der „Bild am
       Sonntag“ laut Vorabbericht.
       
       Dobrindt forderte, wie schon zuvor andere Unions-Politiker, Änderungen bei
       den staatlichen Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine. Das Bürgergeld
       halte zu viele Menschen aus der Ukraine in der Sozialhilfe fest,
       kritisierte der CSU-Mann. „Wir brauchen stärkere Mitwirkungspflichten für
       Asylbewerber, wenn es um die Arbeitsaufnahme geht. Es muss ein Angebot auf
       Arbeit geben und dieses muss Teil einer Integrationsleistung sein“, so
       Dobrindt. Scharfe Kritik an Dobrindts Vorstoß kommt von der SPD. „Putin
       bombardiert immer wieder Ziele in der gesamten Ukraine. Hierhin will
       Dobrindt jetzt auch Frauen und Kinder zurückschicken, die möglicherweise
       ihren Vater bereits an der Front verloren haben“, sagte Fraktionsvize Dirk
       Wiese der Zeitung.
       
       Grünen-Chef Omid Nouripour lehnte die Vorschläge aus der Union ab.
       „Natürlich müssen wir die Ukrainer noch schneller in Arbeit bringen. Aber
       neue rechtliche Hürden, wie sie die CDU will, helfen da doch nicht, sie
       schaden.“ Martin Rosemann, Arbeitsmarkt-Experte der SPD-Fraktion, verwies
       darauf, dass viele der Ukraine-Flüchtlinge alleinerziehende Mütter seien:
       „Die Hürden für ukrainische Geflüchtete beim Start ins Arbeitsleben liegen
       bei der fehlenden Kinderbetreuung, mangelnden Sprachkenntnissen und der
       langwierigen Anerkennung von Berufsabschlüssen.“ Den Vorschlag, sie aus dem
       Bürgergeld ins Asylverfahren zu packen, nannte er „populistischen Unsinn“.
       (rtr)
       
       ## Zwölf ukrainische Drohnen abgeschossen
       
       Russische Luftabwehrsysteme haben laut Regierungsangaben zwölf ukrainische
       Drohnen abgeschossen. Das Ziel sei die Region Brjansk gewesen. Das teilt
       Alexander Bogomas, der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region,
       über die Nachrichten-App Telegram mit. Nach vorläufigen Informationen gibt
       es keine Opfer und keinen Schaden durch den Angriff, so Bogomas. (rtr)
       
       ## Drei Tote bei russischem Bombenangriff auf Charkiw
       
       Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Wohngebäude in der [3][Stadt
       Charkiw] sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen getötet
       und dutzende weitere verletzt worden. Nach Angaben der ukrainischen
       Behörden wurde die nahe der Grenze zu Russland gelegene Stadt am Samstag
       von vier Lenkbomben getroffen.
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte im
       Onlinedienst Telegram Aufnahmen von einem mehrstöckigen Wohnhaus mit
       aufgerissener Fassade und einem davor klaffenden Krater. Der Angriff sei
       mit Lenkbomben erfolgt, schrieb Selenskyj. Mindestens 52 Menschen wurden
       nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei dem Angriff verletzt, darunter drei
       Jugendliche. Allein seit Anfang des Monats habe Russland mehr als 2.400
       Lenkbomben gegen die Ukraine eingesetzt, rund 700 davon in der Region
       Charkiw, erklärte Selenskyj. „Das ist berechnender Terror“.
       
       Die russische Zeitung Rossijskaja Gaseta hatte kürzlich berichtet, dass
       Moskau in der Ukraine Lenkbomben einsetzt. Demnach können diese sowohl vom
       Boden als auch aus der Luft abgefeuert werden, es sei daher „fast
       unmöglich“ einen Angriff vorherzusehen.
       
       Die zweitgrößte Stadt der Ukraine ist seit Beginn des russischen
       Angriffskrieges regelmäßig russischem Beschuss ausgesetzt. Anfang Mai
       startete die russische Armee in der Region Charkiw zudem eine
       Bodenoffensive, bei der sie größere Geländegewinne erzielen konnte. Seither
       haben auch die Angriffe auf die Stadt Charkiw zugenommen. (afp)
       
       23 Jun 2024
       
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