# taz.de -- Urteil in Hamburg: Haft für Holocaust-Leugnerin
       
       > Die 95-jährige Ursula Haverbeck leugnet, dass in Auschwitz massenhaft
       > Menschen ermordet wurden. Nun droht ihr dafür erneut das Gefängnis.
       
 (IMG) Bild: hamburg, 26. Juni: Ursula Haverbeck wartet im Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts auf das Urteil im Berufungsverfahren
       
       HAMBURG dpa | Das Landgericht Hamburg hat die notorische
       Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck am Mittwoch wegen Volksverhetzung zu
       einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt.
       Miteinbezogen werde dabei ein Berliner Urteil [1][von 2022 in einem anderen
       Prozess], sagte die Vorsitzende Richterin in dem Berufungsverfahren. Vier
       Monate werden als bereits vollstreckt angesehen, weil es zu mehrjährigen
       Verfahrensverzögerungen gekommen war. Das Urteil ist noch nicht
       rechtskräftig.
       
       Die Staatsanwaltschaft hatte der inzwischen 95-Jährigen Volksverhetzung in
       zwei Fällen vorgeworfen. Die in Nordrhein-Westfalen wohnende Haverbeck
       hatte am 21. April 2015 am Rande des [2][Lüneburger Prozesses gegen den
       früheren SS-Mann Oskar Gröning] vor Journalisten gesagt, Auschwitz sei kein
       Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem Fernsehinterview
       des NDR-Magazins „Panorama“ verneinte sie zudem, dass es dort eine
       Massenvernichtung von Menschen gab. Nach Schätzungen von Historikern
       ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1
       Millionen Menschen.
       
       Die in rechtsextremen Kreisen populäre Haverbeck war 2015 vom Amtsgericht
       in Hamburg zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden.
       Dagegen hatte sie Berufung eingelegt. Zu dem Prozess kam es aber erst neun
       Jahre später.
       
       Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit Aussagen von
       Haverbeck befassen. 2004 wurde die Seniorin erstmals verurteilt. Sie
       erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Strafen ohne Bewährung. Haverbeck
       saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits mehr als zwei Jahre im Gefängnis.
       2022 wurde sie erneut wegen Volksverhetzung von einem Berliner Gericht zu
       einem Jahr Gefängnisstrafe ohne Bewährung verurteilt. Die Haft trat sie
       bislang nicht an.
       
       26 Jun 2024
       
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