# taz.de -- Wahl im Europäischen Parlament: Metsola erneut Präsidentin
       
       > Bei der Europawahl haben rechte Parteien zum Teil deutlich hinzugewonnen.
       > An der Führung des Europaparlaments ändert sich vorerst allerdings
       > nichts.
       
 (IMG) Bild: Die Neue ist die alte: Roberta Metsola erneut zur EU-Parlamentspräsidentin gewählt
       
       BERLIN/STRAßBURG afp/dpa/taz | Die Abgeordneten des Europaparlaments haben
       [1][die Christdemokratin Roberta Metsola] wieder zu ihrer Präsidentin
       gewählt. Die 45-jährige Politikerin aus Malta bekam im ersten Wahlgang in
       Straßburg eine ausreichende Mehrheit für weitere zweieinhalb Jahre in dem
       Amt. Sie gehört dem Mitte-Rechts-Bündnis EVP an, das die Europawahl im Juni
       klar gewonnen hatte. Aus Deutschland gehören CDU und CSU zur EVP.
       
       Metsola bekam 562 von 623 gültigen Stimmen. Ihre Gegenkandidatin Irene
       Montero konnte lediglich 61 Abgeordnete von sich überzeugen. Sie war von
       der Linken-Fraktion ins Rennen geschickt worden.
       
       „Ich möchte dazu beitragen, die verbleibende Lücke zwischen den Erwartungen
       der Menschen an Europa und dem, was wir leisten können, zu schließen“,
       sagte Metsola vor dem Europaparlament. Sie werde sich für ein „starkes
       Parlament“ einsetzen, das „die Gesetze vorantreibt, die unsere Bürger
       wollen und brauchen“.
       
       [2][Metsola] war erstmals am 18. Januar 2022 als Nachfolgerin des im Amt
       [3][gestorbenen Italieners David Sassoli] zur Präsidentin des Europäischen
       Parlaments gewählt worden. Die 45-Jährige ist die dritte Frau in dem
       prestigeträchtigen Amt und hat Europäisches Recht studiert. Sie sitzt seit
       2013 im EU-Parlament.
       
       ## Wahl von 14 Vizepräsidenten steht an
       
       Roberta Metsola ist promovierte Juristin. Sie gilt als erzkonservativ und
       strikte Abtreibungsgegnerin. Gerne prägt sie das Bild einer treusorgenden
       Ehefrau mit vier Kindern. Bei ihrer Wahl 2022 verweigerten Grüne und Linke
       ihr die Stimme. Sie galt damals als Überraschungskandidatin, die EVP-Chef
       Markus Weber aufgestellt hatte.
       
       Das Europaparlament wählt am Dienstag zudem 14 Vizepräsidenten, zur Wahl
       steht unter anderem die SPD-Politikerin Katarina Barley. Auch die
       Rechtsaußen-Fraktionen erheben Anspruch auf mehrere dieser Posten. Weil sie
       für ihre Wahl eine absolute Mehrheit brauchen, könnten die anderen
       Fraktionen dies allerdings verhindern. Das Präsidium entwirft etwa den
       Haushaltsplan des Parlaments und legt die Tagesordnung für die
       Plenarsitzungen fest.
       
       16 Jul 2024
       
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