# taz.de -- Gewerkschaft der Polizei über Grenzkontrollen: Lieber Frontex einsetzen > Die Polizeigewerkschaft spricht sich gegen stationäre Grenzkontrollen zur > Eindämmung ungewollter Migration aus. Sie plädiert für Frontex und > „Vorfilterung“. (IMG) Bild: Grenzkontrollen seien eine „dauerhafte Belastung“, sagt die Vizevorsitzende der GdP BERLIN afp | Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich gegen stationäre Grenzkontrollen zur Eindämmung ungewollter Migration an den Grenzen zu Polen und Tschechien ausgesprochen. „Wir sprechen uns als GdP gegen stationäre, feste Grenzkontrollen aus, weil wir das in der polizeilichen Arbeit nicht als effektiv ansehen“, sagte die Vizevorsitzende des GdP-Bezirks Bundespolizei, Erika Krause-Schöne, der „Rheinischen Post“ am Dienstag. Dauerhafte stationäre Grenzkontrollen seien auch eine „dauerhafte Belastung“ und „sehr personalintensiv“, erklärte sie. Die Bundespolizei wolle lieber „agil auf der Grenzlinie“ agieren können. Ein Schlagbaum wie früher würde auch den Waren- und Pendlerverkehr behindern, merkte Krause-Schöne an. Zudem würden Schleuser einfach um die festen Kontrollpunkte herumfahren. Die Gewerkschafterin bezeichnete polizeiliche Kontrollen zudem als „Augenwischerei“, die das Problem im Kern nicht lösen kann. „Wir können dadurch nicht die Zahlen der Migration begrenzen“, betonte sie. Aus ihrer Sicht könne die Migrationspolitik nur auf EU-Ebene vorangebracht werden, unter anderem durch eine Stärkung der [1][europäischen Grenzschutzagentur Frontex] und eine „Vorfilterung“ der Geflüchteten an der EU-Außengrenze. Um dennoch effektiver im Zuge der Schleierfahndung kontrollieren zu können, fordert die GdP bereits seit Ende Juli eine Notifizierung der [2][Grenze zu Polen und Tschechien durch die EU]. Diese würde flexible Kontrollen im Zuge der Schleierfahndung auch „direkt auf dem Grenzstreifen“ ermöglichen, sagte Krause-Schöne weiter. Bislang findet die Schleierfahndung nur in einem Streifen hinter der Grenze statt. Bundesinnenministerin [3][Nancy Faeser (SPD) hatte sich zuvor offen für vorübergehende stationäre Grenzkontrollen gezeigt], um Schleuserkriminalität härter zu bekämpfen. Außerdem müsse die Schleierfahndung in den Grenzgebieten ausgeweitet werden, sagte sie. Bis Mitte der Woche will Faeser mit ihrem polnischen Kollegen über mögliche Grenzkontrollen sprechen. Am Wochenende habe sie dies bereits mit ihrem tschechischen Kollegen getan, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin. 26 Sep 2023 ## LINKS (DIR) [1] /EU-Migrationspolitik/!5961333 (DIR) [2] /Migration-auf-dem-Landweg/!5943101 (DIR) [3] /Innenministerin-gegen-Schleuser/!5959068 ## TAGS (DIR) Polizei (DIR) Frontex (DIR) Migration (DIR) Polen (DIR) Schwerpunkt Flucht (DIR) Grenzkontrollen (DIR) Polizeigewerkschaft (DIR) Nancy Faeser (DIR) Nancy Faeser (DIR) Nancy Faeser (DIR) Ampel-Koalition (DIR) Sachsen ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Illegale Migration: Faeser erfreut über Grenzkontrollen Die Bundesinnenministerin zieht eine positive Bilanz der Kontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz. Die Gewerkschaft der Polizei ist skeptisch. (DIR) Tote nach Unfall mit Schleuserfahrzeug: Katastrophe in Bayern Östlich von München ist ein Schlepperfahrzeug nach Flucht vor der Polizei von der Fahrbahn abgekommen. Unter den Toten ist auch ein Kind. (DIR) Innenministerin gegen Schleuser: Faeser will sie bekämpfen Mit härteren Gesetzen und einer neuen Zentrale für die Bundespolizei soll gegen Schleuser vorgegangen werden. 2023 wurden bereits 1.400 Schleuser festgenommen. (DIR) Unabhängiger Polizeibeauftragter: Wann kommt der Polizeibeauftragte? Der SPD-Abgeordnete Uli Grötsch soll Polizeibeauftragter werden und auch Fällen von Polizeigewalt nachgehen. Doch noch fehlt ein Gesetz. (DIR) Polizei in Sachsen bleibt gerne doitsch: An Diversität nicht interessiert Sachsens Polizei wirbt nicht gezielt um Nachwuchs mit Migrationsgeschichte. Und daran soll sich auch nichts ändern. Dafür bekommt sie viel Kritik.