# taz.de -- Konzerte in Berlin: Die Schlüssel zum Klang > Verfügbare Karten bei den Berliner Philharmonikern, tastende Studien mit > Synthesizern und kratzbürstiger Jazz stehen diese Woche ins Haus. (IMG) Bild: Gerne als Gruppe unterwegs: Das Ensemble Mosaik Kurzes Erstaunen: Ein Konzert der Berliner Philharmoniker, für das einen Tag zuvor noch Karten zur Verfügung standen (87 Stück, Stand 27. 1., 11 Uhr). Am Freitag (28. 1.) spielt das Orchester unter Leitung seines Chefdirigenten Kirill Petrenko in der Philharmonie. Die Ticketpreise sind im Rolling-Stones-Maßstab übrigens durchaus moderat. Vielleicht haben die freien Plätze eher mit der Auswahl zu tun, die sich zu zwei Dritteln aus dem Repertoire des 20. Jahrhunderts speist, sind doch Werke von Bernd Alois Zimmermann, Witold Lutosławski und Johannes Brahms angekündigt. Die sollten aber nicht abschrecken, große Komponisten sind sie alle drei, vorausgesetzt, Dissonanzen tun einem beim Zuhören nicht weh (Herbert-von-Karajan-Str. 1, 20 Uhr, 39-98 €). Wo wir gerade beim Wehtun sind: Nach dem Festival Ultraschall Berlin hat sich noch einmal bestätigt: Wo Enne Poppe auf dem Programm steht, ist ein Besuch angeraten. Das ist bei Konzerten des Ensemble Mosaik umso einfacher zu haben, als Poppe es selbst leitet. Am Mittwoch (2. 2.) spielen die Musiker in der Kulturbrauerei in Partnerschaft mit dem [1][Festival CTM] ein Konzert für „Keys Only“. Diese Schlüssel, die womöglich dazu dienen, neue Räume aufzuschließen, erweisen sich erst einmal als Tasten, Klaviertasten, um genau zu sein. An diesem Abend spielen die Musiker ausschließlich auf Synthesizern, bis zu neun Exemplare werden gleichzeitig im Einsatz sein. Für das Konzert haben die Komponisten Mirela Ivičević und Maximilian Marcoll neue Werke geschrieben, Enno Poppe steuert den dritten Satz seines Werks „Rundfunk“ für neun Synthesizer bei, das mit mikrotonalen Skalen neue Konsonanzen erkundet (Ensemble Mosaik: 2. Februar, Knaackstr. 97, 20 Uhr, 2G+, FFP2-Maske beim Konzert, 9,70–13,96 €, Tickets: [2][eventbrite.de]; Festival-Programm: [3][www.ctm-festival.de]). ## Jazz, schroff bis reibend Am Donnerstag (3. 2.) wäre ein Besuch im [4][B-Flat] zu überlegen. Dort trifft zum einen der entdeckungsfreudige norwegische Pianist Håvard Wiik auf die bewährte Rhythmusgruppe des Bassisten Matthias Bauer und des Schlagzeugers Rudi Fischerlehner. Mindestens genauso abenteuerlustig dürften die „Anthropods“ des US-amerikanischen Schlagzeugers Mark Holub sein, der mit Projekten wie Led Bib gern schroffe Töne anschlägt. Besinnliches wird auch mit der neuen Formation bloß passagenweise zu erwarten sein, allein schon die österreichische Bassklarinettistin Susanna Gartmayer dürfte für Obertonreibungen sorgen (Dircksenstraße 40, 21 Uhr, 2G+, Maske bis zum Sitzplatz, 16/13 €). 28 Jan 2022 ## LINKS (DIR) [1] /Archiv-Suche/!5827873&s=CTM+musik&SuchRahmen=Print/ (DIR) [2] https://www.eventbrite.de/e/keys-only-konzert-mit-dem-ensemble-mosaik-tickets-224664225747 (DIR) [3] https://www.ctm-festival.de/ (DIR) [4] http://www.b-flat-berlin.de/desktop/ ## AUTOREN (DIR) Tim Caspar Boehme ## TAGS (DIR) Klavier (DIR) taz Plan (DIR) Sound der Stadt (DIR) Jazz (DIR) Klassische Musik (DIR) Konzert (DIR) CTM Festival Berlin (DIR) Synthesizer (DIR) taz Plan (DIR) Musikfestival (DIR) taz Plan (DIR) taz Plan ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) Neue Musik aus Berlin: Aus der Fülle des Nichts Die neue Echtzeit-Platte von The International Nothing lässt Klarinetten, Atemtöne und Pusten erklingen und das in einer einzigen langen Komposition. (DIR) Musikfestival Ultraschall Berlin 2022: Flüssiges Metall, farbige Glut Das Festival Ultraschall Berlin spielt dieses Jahr wieder Konzerte vor Publikum. Auf dem Programm steht auch eine „experimentelle Radio-Oper“. (DIR) Konzertempfehlungen für Berlin: Charmant minimal Henning Sedlmeir veröffnetlicht seine „Schallplatte“. Beim Minifestival im P.A.N.D.A. Platforma gibt es Experimentelles. Im Peppi Guggenheim auch. (DIR) Neue Musik aus Berlin: Wenn Klänge sich häuten Es raschelt, knackt und heult: Auf ihrem neuen Album „Moult“ tastet sich Clara Iannotta erneut an die Grenzen von Geräusch und Komposition vor.