# taz.de -- Linke Parteien in Europa: Vorwärts immer, rückwärts nimmer?
       
       > Ob in Deutschland, Spanien oder Griechenland – die Linke steckt in der
       > Krise. Die Europawahlen im Juni sind entscheidend für ihre Zukunft.
       
       Ob sich das „[1][Bündnis Sahra Wagenknecht]“ (BSW) nach der Europawahl der
       Linksfraktion in Straßburg anschließen will? Fabio De Masi, der designierte
       Spitzenkandidat, winkt ab. Die neue Partei verstehe sich nicht als links,
       auch wenn er selbst aus einer politischen Traditionslinie komme, „die im
       weitesten Sinne links ist“, sagt der frühere Linken-Europa- und
       Bundestagsabgeordnete. Außerdem sei er sich „nicht einmal sicher“, ob es
       die Linksfraktion in der kommenden Legislaturperiode überhaupt noch geben
       werde, spöttelt er.
       
       Auch auf der europäischen Ebene wollen Wagenknecht und ihre Getreuen mit
       den einstigen Genoss:innen offensichtlich nicht mehr viel zu tun haben.
       „Aber vielleicht findet sich ja auch etwas Neues“, orakelt De Masi bei der
       Präsentation des BSW am Montag vergangener Woche in Berlin.
       
       Schon jetzt ist die Linke mit 38 Abgeordneten aus 13 Ländern die kleinste
       Fraktion im Europaparlament (EP). Dass sie nicht mal das mehr nach der Wahl
       im Juli schafft, ist allerdings unwahrscheinlich. Eine Fraktion muss
       mindestens 23 Abgeordnete aus mindestens sieben Mitgliedstaaten umfassen.
       Dafür dürfte es weiterhin reichen. Aber dass sich die Parteien links der
       Sozialdemokratie in einer schweren Krise befinden, lässt sich nicht
       bestreiten. Und zwar ausgerechnet dort, wo sie einst ihre Hochburgen
       hatten.
       
       In Deutschland kämpft die Linkspartei ums Überleben. Mit Parteichef
       [2][Martin Schirdewan] und der 35-jährigen parteilosen Klimaaktivistin und
       Seenotretterin Carola Rackete an der Spitze hofft sie, dass die EU-Wahl die
       Trendwende bringt. Denkbar ist aber auch der Absturz ins Bodenlose. Mit 5
       Abgeordneten wird sie jedenfalls wohl nicht mehr ins Parlament einziehen.
       
       Noch dramatischer werden dürfte es für Podemos in Spanien. Denn die Linke
       in Spanien ist in einem heftigen Umbruchprozess. Zuerst hat sich Podemos
       gespalten, dann ist das Bündnis mit der Izquierda Unida, der Vereinigten
       Linken, zerbrochen. Bei den spanischen Parlamentswahlen durfte Podemos zwar
       noch beim Wahlbündnis Sumar dabei sein. Die EP-Wahl könnte jedoch das Ende
       für die einstige linkspopulistische Hoffnungsträgerin nicht nur auf der
       EU-Ebene bedeuten. Aber zumindest wird es weiter Spanier:innen in der
       Linkenfraktion geben.
       
       Sicher ist, dass die griechische Syriza nicht mehr mit 6 Abgeordneten im EP
       vertreten sein wird. Wobei noch nicht ausgemacht ist, ob ihre Reste sich
       dann überhaupt noch wieder der Linksfraktion anschließen werden. Unter
       Parteichef Alexis Tsipras war Syriza bei der Wahl 2019 mit 23,8 Prozent die
       mit Abstand erfolgreichste Linkspartei in der EU. Doch inzwischen kann sie
       froh sein, wenn sie noch die Hälfte davon erhält und nicht hinter der
       poststalinistischen Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) landet – was
       nicht ausgemacht ist.
       
       Denn der mit der Urwahl des 35-jährigen griechisch-amerikanischen
       Geschäftsmanns Stefanos Kasselakis zum neuen Vorsitzenden verbundene
       radikale politische Kurswechsel von Syriza ins diffus Liberale hat zu einer
       Spaltung der Partei geführt – auch in der EP-Fraktion, wo 4 der 6
       Abgeordneten inzwischen Syriza verlassen haben, darunter Dimitrios
       Papadimoulis, einer der Vizepräsidenten des EP. Ob es den
       Bewahrer:innen der linken Tradition um Ex-Arbeitsministerin Effie
       Achtsioglou und Ex-Finanzminister Euklid Tsakalotos gelingen wird, mit
       einer neuen Linkspartei erfolgreich zu sein, ist völlig offen. Und die KKE?
       Die ist und bleibt seit ihrem Austritt aus der Linksfraktion 2014 eine
       autonome Einheit, ohne jegliche Anschlussfähigkeit zu irgendwem.
       
       „Natürlich sind solche Spaltungsprozesse, wie sie sich in Griechenland oder
       auch in Spanien vollzogen haben, absolut fatal“, sagt der deutsche
       Linken-Chef Martin Schirdewan, der auch gemeinsam mit der Französin Manon
       Aubry der EP-Linksfraktion vorsteht. „Gerade in Zeiten des Rechtsrucks
       braucht es eine starke gesellschaftliche Gegenwehr, da sind solche
       Spaltungen alles andere als hilfreich.“ Trotzdem blickt er nicht allzu
       pessimistisch auf die EU-Wahl.
       
       In den skandinavischen Ländern hofft er auf Zuwächse, auch in Belgien, vor
       allem aber bei [3][Sinn Féin, der mittlerweile stärksten Partei in Irland].
       „Wir stehen alle vor ähnlichen Herausforderungen“, so Schirdewan zur taz.
       Es gehe darum, Politik im Sinne der Menschen zu gestalten. „Das gelingt im
       Moment in manchen europäischen Ländern der Linken besser als in anderen.“
       Pascal Beucker
       
       ## Belgien
       
       Für die Parti du Travail de Belgique, beziehungsweise Partij van de Arbeid
       (nicht zu verwechseln mit den niederländischen Sozialdemokrat*innen) wird
       2024 ein entscheidendes Jahr: im [4][mehrsprachigen Königreich] werden am
       9. Juni nämlich auch neue föderale und regionale Parlamente gewählt. Die
       einzige Partei des Landes, die im niederländischsprachigen Norden wie im
       frankofonen Süden aktiv ist, kann dort ihren Aufwärtstrend der letzten
       Jahre fortsetzen.
       
       Bislang stellen die Sozialist*innen – Schlagwort: „erst die Menschen,
       nicht die Gewinne“ – 12 von 150 Abgeordneten. Die monatlichen Umfragen, wie
       in Belgien üblich getrennt nach den Regionen Wallonien, Flandern und
       Brüssel, geben ein gemischtes Bild: zwar fällt man im traditionell links
       dominierten Wallonien auf 14 Prozent, ist aber in der Hauptstadt mit gut 19
       aber erstmals virtuell stärkste Partei und springt im rechts geprägten
       Flandern von gut 5 auf fast 10 Prozent.
       
       Damit hat sich die PTB/PVDA, die sich stärker als alle anderen Parteien zur
       Einheit des Landes bekennt, in ganz Belgien als Hoffnung auf eine soziale
       und (verteilungs-)gerechte Politik etabliert. Dass sie diesen Ansatz selbst
       praktiziert, zeigt das seit 50 Jahren existierende Praxis-Netzwerk „Medizin
       für das Volk“, das auf ihre Initiative entstand. Zudem beschränken sich
       Abgeordnete von PVDA/PTB auf ein durchschnittliches Angestellten-Gehalt und
       treten den Rest ihrer Saläre ab- für die „Kampf-Kasse“, aus der Kampagnen
       und Proteste gegen „unsoziale Regierungs-Maßnahmen“ finanziert werden.
       
       Im komplexen belgischen Parteiengefüge bieten die Post-Maoist*innen ein
       Gegenmodell zur aktuellen uninspirierten Großen Koalition unter liberaler
       Leitung ebenso wie zum sezessionistischen Nationalismus des rechtsextremen
       Vlaams Belang, der in Flandern die stärkste Kraft zu werden droht. Tobias
       Müller
       
       ## Italien
       
       Waren es 100.000 Menschen oder 200.000? Wie jedes Jahr im September oder
       Oktober hatte die Partei Rifondazione Comunista (PRC) nach Rom gerufen, zu
       einem großen Marsch, für den es keinen besonderen Anlass brauchte außer dem
       Willen der Parteiführung, einfach mal Flagge zu zeigen von linksaußen,
       unter einem Meer von roten Fahnen. Doch das ist lange her – die letzte
       Massendemonstration fand im Jahr 2007 statt.
       
       Immerhin konnte Rifondazione damals von sich behaupten, eine der stabilsten
       kommunistischen Partei in Westeuropa zu sein. Kein Wunder, im Jahr 1976
       hatte die KPI bei den Parlamentswahlen stolze 34 Prozent geholt. Gewiss,
       damit war 1991 Schluss, als das Gros der Partei beschloss, vom Kommunismus
       Abschied zu nehmen und als sozialdemokratisch angehauchte „Demokratische
       Linke“ weiterzumachen. Links von ihr war jedoch Platz für die radikalen
       Linken, die den Schwenk nicht mittrugen, und bei jeder Wahl bis 2006
       reichte es für 5 bis 6 Prozent.
       
       Der Höhepunkt war in den Jahren 2006 bis 2008 erreicht: Da stellte
       Rifondazione nicht nur den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, sondern auch
       den Minister für gesellschaftliche Solidarität im Kabinett Romano Prodis,
       dessen Mitt-Links-Koalition die PRC mittrug.
       
       Doch diese Koalition war der Anfang vom Ende. Zerrissen zwischen den
       gegenüber den eher gemäßigten Mitte-Links-Kräften Kompromissbereiten und
       den unbeugsamen radikal Linken spaltete sich Rifondazione. Die, die heute
       noch unter diesem Etikett segeln, sind auf klägliche 1,5 Prozent
       abgesunken. Im öffentlichen Diskurs, in den Medien kommt die PRC nicht mehr
       vor. Ein wenig besser geht es jener Kraft, die unter wechselnden Namen –
       von „Linke, Ökologie, Freiheit“ bis zu „Italienische Linke“ heute – in der
       breiten Mitte-Links-Allianz verharrte.
       
       Doch mehr als 3 Prozent sind auch für sie nicht mehr drin. Statt einem
       Platz hat sie nur noch ein Plätzchen in Italiens Politikbetrieb. Zu
       verdanken hat sie ihre Malaise vor allem dem Erfolg der Fünf Sterne. Die
       waren 2013 erstmals bei nationalen Wahlen angetreten mit dem Versprechen,
       sie seien „weder rechts noch links“, doch mit ihrem rüden
       Anti-System-Gestus wurden sie auch für Millionen Wähler*innen von
       linksaußen attraktiv. Michael Braun, Rom
       
       ## Österreich
       
       Für Linksparteien ist Österreich traditionell ein hartes Pflaster. Daran
       änderten auch die Skandale der Ära [5][Sebastian Kurz] nichts. Auch durch
       die jüngsten Krisen – Korruption, Corona, Teuerung – kam die schwarz-grüne
       Regierung mehr schlecht als recht. Diese Themenlage müsste eigentlich
       linken Parteien entgegenkommen. Tatsächlich profitiert bisher nur die
       rechtsnationale FPÖ, die alle Umfragen anführt.
       
       Spätestens im Herbst finden Nationalratswahlen statt. Die Grünen sind
       derzeit die linkste Partei im österreichischen Parlament, wenngleich keine
       klassische Linkspartei. Als Juniorpartner in der Regierung kamen sie zudem
       immer wieder unter die Räder der ÖVP. Kaum besser die Lage der
       Sozialdemokraten, die seit Jahren schwächeln. Auch der [6][Linkskurs des
       neuen Vorsitzenden Andreas Babler] brachte bisher keine Verbesserung.
       
       Spannend wird die weitere Entwicklung der Kommunisten. Bei der Landtagswahl
       im nicht eben linken Kernland Salzburg kam die KPÖ auf knapp 12 Prozent.
       Seit Ende 2022 ist außerdem mit Elke Kahr eine Kommunistin Bürgermeisterin
       von Graz – und weiterhin ungebrochen beliebt. Bundesweit käme die Partei
       derzeit auf 3 bis 4 Prozent, ein Einzug in den Nationalrat scheint damit in
       Reichweite.
       
       Ein Hauptgrund für die KPÖ-Erfolge waren die Spitzenkandidaten und ihre
       nicht nur behauptete Bürgernähe: [7][Elke Kahr] in Graz und Kay-Michael
       Dankl in Salzburg engagierten sich jahrelang in der Zivilgesellschaft, etwa
       bei Mietervereinen. Bis heute spenden beide einen Großteil ihrer Bezüge für
       Menschen in Notlagen. So wurden sie auch für viele, die ansonsten nicht am
       Kommunismus anstreifen wollen, zur Anlaufstelle – und am Ende zur
       Wahloption.
       
       Chancen könnte auch die linke Bierpartei haben, die 2019 den Einzug ins
       Parlament noch deutlich verpasste. Bei der Bundespräsidentschaftswahl 2022
       kam Parteigründer und Spitzenkandidat Dominik Wlazny immerhin auf 8
       Prozent. Man versteht sich nur halb als Spaßpartei, zu den Themen zählen
       neben „Bierbrunnen“ auch Kinderrechte, Umweltschutz und soziale
       Gerechtigkeit. Florian Bayer, Wien
       
       ## Griechenland
       
       Ein Rückblick: Brechend voll ist der Saal an einem kalten Sonnabend im
       Dezember 2014 in Heraklion auf Kreta, als der Hauptredner ans Pult tritt.
       Alle wollen ihn sehen, ihn hören, ihn bejubeln. [8][Alexis Tsipras],
       Bubi-Gesicht, Koteletten, hellblaues Hemd, wie immer ohne Schlips, wirkt
       eher wie ein Rockstar auf der Bühne. Doch dann fängt er an zu reden. Er
       spricht den Satz ins Mikrofon, der Geschichte hätte schreiben können:„Wir
       werden die Musik spielen und die Märkte werden nach unserem Tempo tanzen.“
       Brandender Applaus.
       
       Doch es kam alles anders. Das lange ein Mauerblümchendasein fristende
       „Bündnis der radikalen Linken“ („Syriza“), das unter Tsipras in den Wirren
       der desaströsen Griechenlandkrise im Eiltempo den hellenischen Polit-Olymp
       erklomm und Anfang 2015 – international viel beachtet – zur
       Regierungspartei avancierte, beugte sich im Juli 2015 dem Druck von Hellas'
       öffentlichen Gläubigern. Flugs setzte Syriza, wenn auch zähneknirschend,
       den rigiden Sparkurs in Athen fort.
       
       Die Gegenwart: Dem kometenhaften Aufstieg in den Zehnerjahren folgte bei
       den Doppelwahlen im Frühjahr 2023 der jähe Absturz. Hatte Syriza auf dem
       Zenit seiner Popularität als unangefochten stärkste „echt“ linke Partei in
       Europa 36 Prozent der Stimmen auf sich vereint, brachen die Radikallinken
       beim jüngsten Urnengang am 25. Juni auf 17,83 Prozent ein, sagenhafte 23
       Prozentpunkte hinter der weiter alleine regierenden konservativen Nea
       Dimokratia. Das Vorbild Syriza für die europäische Linke kollabierte.
       
       Die Tendenz: weiter fallend – trotz neuem Parteichef. Der Elan, den der
       vermeintliche Heilsbringer [9][Stefanos Kasselakis] versprach, verpuffte
       schnell. Aus Protest gegen Kasselakis' Kurs, der Syriza weiter in die Mitte
       rücken will, haben elf Abgeordnete die Partei verlassen. In ihrer
       neugegründeten „Nea Aristera“ („Neue Linke“) ist nun ein weiterer
       Konkurrent für Syriza im – zu Füßen der Akropolis ohnehin sehr
       zersplitterten – linken Parteienspektrum erwachsen. In jüngsten Umfragen
       dümpelt Syriza bei rund zwölf Prozent. Pikanterweise hat die schon
       totgesagte Pasok Syriza überholt.
       
       Der Ausblick: Schafft Syriza bei den Europawahlen nicht die Kehrtwende,
       könnte für Kasselakis die Luft an der Parteispitze rasch sehr dünn werden.
       Hartnäckigen Gerüchten in Athen zufolge lauert Ex-Premier Tsipras, der am
       28. Juli erst 50 wird, auf ein spektakuläres Comeback an die
       Syriza-Parteispitze. Die Rückkehr an die Macht ist für Syriza indes in
       weite Ferne gerückt. Das liegt am verstärkten Verhältniswahlrecht, das
       hierzulande auch beim nächsten Urnengang spätestens im Frühjahr 2027 gilt.
       Denn der Wahlsieger streicht einen Mandatebonus ein. Das kann sich Syriza
       wohl abschminken. Ferry Batzoglou, Athen
       
       ## Polen
       
       „Zum ersten Mal seit 18 Jahren sind wir wieder an einer Regierung
       beteiligt“, freute sich der Linke [10][Wlodzimierz Czarszasty] nach den
       Parlamentswahlen Mitte Oktober. „Wisst ihr, was das bedeutet?!“, fragte er
       noch auf der Wahlparty und gab gleich selbst die Antwort: „Unsere
       Forderungen bleiben keine Träume mehr, sondern werden umgesetzt und
       schaffen eine neue Lebenswelt.“ Dafür notwendig sei eine Partei, im Falle
       Polens ein Bündnis von gleich drei linken Parteien. „Ohne uns kommt keine
       demokratische Regierung zustande“, so Czarszasty, der dem Bündnis der Neuen
       Linken vorsteht.
       
       Die stärkste Position im Bündnis ist die postkommunistische Linke von
       Czarszasty, dann folgt der 2019 gegründete Frühling (Wiosna) von Robert
       Biedron, dem ersten Politiker Polens, der sich offen zu seinem Schwulsein
       bekannte und sich auch für die Rechte anderer Minderheiten einsetzte.
       Wiosna fusionierte 2021 mit der Linken zur Neuen Linken, der sich aus
       wahlstrategischen Gründen auch die 2015 gegründete Partei [11][Razem]
       (Gemeinsam) anschloss. Noch 2015 hatte Razem unter ihrem Vorsitzenden
       Adrian Zandberg für eine noch nie dagewesene Wahlkatastrophe der Linken in
       Polen gesorgt: statt die wenigen Kräfte zu bündeln, startete ein kleines
       Linken-Zweierbündnis und sehr stolz Razem als unabhängige Linke und
       Einzelpartei. Am Ende zog keine einzige linke Partei ins Parlament ein, da
       alle unter der 5-Prozent- beziehungsweise 8-Pozent-Hürde für Bündnisse
       blieben.
       
       Diesen Fehler wiederholte Razem bei den Wahlen 2019 und 2023 nicht mehr,
       doch an der gerade von zwölf Millionen Bürgern gewählten
       Mitte-Links-Regierung ist Razem – anders als die Nowa Lewica – nicht
       beteiligt. Sie schieden bei den Koalitionsgesprächen aus, als klar wurde,
       dass die konservativen Parteien in der neuen Regierung sich schwertun
       würden bei der Wiederherstellung der Frauenrechte, die die
       nationalpopulistische Vorgängerregierung unter der Recht und Gerechtigkeit
       (PiS) stark beschnitten hatte. Razem ist also auf der Liste einer der
       heutigen Regierungsparteien ins Parlament gekommen, teilt sich nun als mit
       gerade mal sieben Abgeordneten die Oppositionsbank mit 194
       Nationalpopulisten und der rechtsextremen Konföderation (18 Sitze). Doch
       alle linken Parteien in Poles Parlament scheinen mit ihrer aktuellen
       Situation mehr als zufrieden zu sein. Gabriele Lesser, Warschau
       
       ## Spanien
       
       Alles begann 2014 mit dem überraschenden Gewinn von fünf Europaabgeordneten
       – und alles könnte jetzt zehn Jahre später bei erneuten Wahlen für
       Straßburg enden. Hinter der spanische Partei Podemos – Wir können – lieg
       ein kometenhafter Aufstieg und ein rasanter Fall. Im Januar 2014 von einer
       Gruppe rund um den Politikprofessor und Talkshowstar Pablo Iglesias
       gegründet erreichte die Protestpartei fast alles. Sie war 2015 kurz davor
       die Sozialisten zu übertreffen, regierte ab 2019 mit ihnen als
       Juniorpartner.
       
       Der Zusammenschluss mit der postkommunistischen Vereinigten Linken zu
       Unidas Podemos (UP) – Gemeinsam können wir – hätte rein rechnerisch dazu
       gereicht, die sozialistische PSOE des heutigen Ministerpräsidenten Pedro
       Sánchez 2016 zu überrunden. Doch eben nur rein rechnerisch. Nach dem
       Bündnis erzielten beide zusammen eine Million Stimmen weniger, als zuvor
       getrennt.
       
       Wo linke Politik als „gesunder Menschenverstand“ verkauft wurde, fand sie
       breite Zustimmung in Spaniens krisengebeutelter Bevölkerung. Doch als die
       gleiche Politik als „echtes linkes Programm“ in Abgrenzung zu den
       „zaghaften Sozialisten“, angepriesen wurde, war das nicht mehr so, auch
       wenn UP ab 2019 als Juniorpartner in einer Linkskoalition mitregierte.
       
       Hinzu kam eine [12][Pressekampagne, wie sie nie zuvor eine Partei erdulden
       musste]. Korruption, illegale Finanzierung, persönliche Fehltritte, alles
       wurde behauptet, führte zu Anzeigen und Ermittlungen. Nichts ist geblieben.
       Alle Verfahren wurden eingestellt. Der Schaden allerdings war angerichtet.
       
       Der Zusammenschluss zu UP führte zu einer internen Spaltung in die, die
       rund um Iglesias den neuen Linkskurs verfolgten und denen, die weiter eine
       transversale Politik im Stile der lateinamerikanischen Linkspopulisten
       anstrebten. Es kam zu Spaltung und Säuberung. Während sich Iglesias mit
       Politkern aus einer der zahlreichen Fraktionen der Kommunistischen Partei
       umgab und Wahl für Wahl Stimmen verlor und letztendlich in vielen Regionen
       und Städten aus Parlament und Räten flog, ist das Vorzeigemodell der
       transversalen Politik, Más Madrid – Mehr Madrid, heute in Hauptstadt- und
       Hauptstadtregion stärkste Oppositionskraft.
       
       Letzte strategische Fehlentscheidung vollzog Podemos, die mittlerweile von
       einem neuen Team rund um Ione Belarra und die Ex-Partnerin von Iglesias,
       Irene Montero, geleitet wird, Anfang Dezember. Zuerst schlugen sie einen
       Ministerposten aus, da der nicht für eine der beiden Frauen gewesen wäre,
       und dann verabschiedeten sich die fünf Podemos-Abgeordneten aus der
       Fraktion des Linksbündnisses Sumar rund um Arbeitsministerin [13][Yolanda
       Díaz].
       
       Iglesias selbst hatte Díaz als seine Nachfolgerin an Spitze einer linken
       Liste bestimmt. Doch als Díaz zu eigenständig wurde und die Linke auf ihre
       Art vereinte – Ex-Podemos-Politiker und Más Madrid inklusive – kam es zu
       immer mehr Streitigkeiten.
       
       Podemos preist sich nun als einzige nicht systemkonforme Linke an. Bei den
       Europawahlen wird sich zeigen müssen, ob dies bei den WählerInnen zieht.
       Alles unter den 8 Prozent von 2014 wäre wohl der Todesstoß für Podemos, die
       eigentlich längst nicht mehr Podemos ist. Reiner Wandler, Madrid
       
       ## Dänemark
       
       Wer in Dänemark rot sieht, denkt nicht an die Regierung. Die Koalition
       unter der Sozialdemokratin Mette Frederiksen ist in Sachen
       [14][Migrationspolitik auf Rechtskurs]. Dafür fallen einem zwei andere
       Akteure ein: Die Rot-Grüne Allianz (RGA, Enhedslisten) und die Socialistik
       Folkeparti (auf Englisch: Green Left). Doch wie rot sind diese Parteien?
       Seit Dekaden im Parlament, haben sie erstaunliche Wandlungen durchgemacht.
       Die Socialistik Folkeparti, die sich 1959 von der kommunistischen Partei
       abspaltete, propagiert ein demokratisch-sozialistisches Dänemark.
       
       Sie setzt sich für Feminismus, Menschen- und Minderheitenrechte ein. Zur
       Kapitalismuskritik gesellte sich ein ausgeprägter Euro-Skeptizismus – bis
       in die Nullerjahre. 2006 sprachen sich dann 66 Prozent der Mitglieder für
       eine Teilnahme an der „Ja-Kampagne“ im Rahmen eines Referendums über eine
       Europäische Verfassung aus. 2022 gehörte die Socialistik Folkeparti einer
       breiten Koalition an, die Dänemarks Sonderweg im Bereich einer gemeinsamen
       EU-Verteidigungspolitik beendete. Die Partei hat alle Rollen durchprobiert:
       Opposition, Unterstützer einer Minderheitsregierung (etwa 2019 bis 2022
       unter Frederiksen, schon damals mit rechten Anwandlungen) sowie Mitglied in
       der Regierung (2011 bis 2014). Bei der Wahl 2022 kam sie auf 8,3 Prozent
       und ist größte Oppositionspartei. Im Europaparlament ist sie Teil der
       grünen Fraktion.
       
       Die RGA, aus marxistischen Gruppen hervorgegangen, tritt für eine
       sozialistische Transformation Dänemarks ein – notfalls mittels Revolution.
       Zu den Forderungen gehören Kampf gegen Ungleichheit, Ausweitung des
       Wohlfahrtsstaates sowie Diversität. Die RGA wirbt für den Nato-Austritt,
       aber nicht mehr dafür, die EU zu verlassen. Ab 2019 stützte auch sie
       Frederiksen teilweise – wohl ein Grund für das maue Ergebnis bei der Wahl
       2022. Zwar wurde die RGA in Kopenhagen mit 24,6 Prozent stärkste Kraft, kam
       aber landesweit nur auf 5,1 Prozent. Laut Rosa-Luxemburg-Stiftung habe die
       Allianz eine Chance, wieder auf die Beine zu kommen, indem sie die rechte
       Regierung bekämpft, ihre radikale Vision neu entdeckt und eine glaubwürdige
       Alternative anbietet. Barbara Oertel
       
       ## Portugal
       
       Mariana Mortágua soll es richten. Die 36-jährige
       Wirtschaftswissenschaftlerin, die den Portugiesen vor allem durch ihre
       Teilnahme an TV-Debatten bekannt ist, steht seit Frühjahr dem „Block der
       Linken – Bloco de Esquerda – vor. Die Partei die einst 1999 aus linken
       Kleinorganisationen, wie der Albanien treuen Demokratischen Volksunion oder
       der trotzkistischen Revolutionäre Sozialistischen Partei entstand, steckt
       mal wieder in der Krise. Nach einem sensationell guten Abschneiden 2015 –
       drittstärkste Kraft mit 10,2 Prozent – verlor der Bloco – wie die Partei
       kurz und bündig genannt wird – 2022 14 seiner 19 Parlamentssitze.
       
       Pragmatische Politik scheint in Portugal ein Problem für die Linke jenseits
       der regierenden Sozialisten des vor wenigen Wochen zurückgetretenen António
       Costa zu sein. 2015 unterstützte die Linkspartei Costa und verhalf ihm so
       zu einer Minderheitsregierung. 2022 dann – nach der Weigerung den Haushalt
       der sozialistischen Minderheitsregierung mitzutragen – sackte die Partei in
       der Wählergunst ab, wie nie zuvor. Jetzt werden die Wahlen zum
       Europaparlament zum Testlauf für die neue Führung des Bloco unter Mortágua.
       
       Trotz seiner alles anderen als unorthodoxen Vergangenheit schottete sich
       der Bloco nach seiner Gründun nicht ab. Er stand Neuzugängen offen,
       modernisierte sich und und verstand es so zur Alternative für junge,
       urbanen WählerInnen zu werden. Neben sozialen Themen, steht der Bloco für
       Umweltpolitik, die Forderung nach Rechten für sexuelle und soziale
       Minderheiten.
       
       Mortágua will jetzt auch bei linken Kernthemen die zu den Sozialisten
       abgewanderten Stimmen zurückholen. „Dafür arbeiten, dass alle Menschen ein
       gutes Leben haben“, verspricht sie. Als Visitenkarte dient ihr das
       sogenannte Mortágua-Steuer. Die 2016 eingeführte Abgaben für
       Immobilienbesitz von mehr als 500.000 Euro, ging auf ihre Initiative
       zurück. Sie saß damals gerade einmal 3 Jahre im Parlament. Der Bloco
       unterstützte die Minderheitsregierung Costa und verlangte im Gegenzug
       soziale Maßnahmen.
       
       Die Kommunistische Partei Portugals (PCP) hingegen ist unter den letzten
       ihrer Art in Westeuropa. Die über 100 Jahre alte Partei zieht Wahl für Wahl
       erneut ins portugiesische Parlament ein. Orthodox, wie sonst nirgends in
       Europa, versuchen sich Portugals Kommunisten zumindest am Wahlsonntag einen
       modernen Anstich zu geben. Neben Hammer und Sichel sowie PC in Rot ziert
       das letzte P in grün das Parteilogo. Bei den Wahlen treten sie unter dem
       „Namen Einheitliche Demokratische Koalition“ (CDU) zusammen mit einer
       kleinen grünen Formation an.
       
       Die große Zeit der Kommunisten waren die Jahre nach der Nelkenrevolution,
       die Portugal von der Diktatur in die Demokratie führte. 18,8 Prozent
       wählten 1979 die PCP unter deren historischen Führer Álvaro Barreirinhas
       Cunhal. Die PCP war die Partei des antifaschistischen Widerstandes in den
       langen Jahrzehnten der Diktatur und die bestimmende Kraft in der größten
       Gewerkschaft des Landes, der CGT.
       
       Trotz sinkender Tendenz, zuletzt nur noch 4,3 Prozent der Stimmen, war sie
       in den letzten Jahren sogar entscheidend für eine Parlamentsmehrheit der
       Sozialisten. Doch genau diese Annäherung an den mittlerweile abgetretenen
       Ministerpräsidenten António Costa ließ die PCP oder besser die CDU an den
       Urnen einbrechen. Der Wählerschaft war dies wohl zu viel der Öffnung andere
       liefen aus Pragmatismus nach Jahren der harten Austeritätspolitik zu den
       Sozialisten über.
       
       Die kommenden Europawahlen sind die ersten einer neuen Ära. 2022 legte der
       langjährige Generalsekretär und Nachfolger von Barreirinhas Cunhal, der
       Metallarbeiter Jerónimo de Sousa, sein Amt nieder. Der 30 Jahre jüngere
       Paulo Raimundo trat mit 18 der Partei bei und sitzt seit seinem 20.
       Lebensjahr im Zentralkomitee. Er und seine kollektive Führung versuchen der
       Partei ein Image der Erneuerung zu verpassen und wieder auf deutliche
       Distanz zu den Sozialisten zu gehen. Zieht diese Linie bei den WählerInnen
       nicht, sind die Europawahlen wohl der Anfang eines langsamen aber sicheren
       Ende der portugiesischen Ausnahme. Reiner Wandler
       
       ## Niederlande
       
       Als vor einem Monat die Mitglieder des neu gewählten Parlaments in Den Haag
       vereidigt wurden, entfielen auf die Socialistische Partij gerade fünf der
       150 Sitze. Der scheinbar unaufhaltsame Absturz der Partei mit dem Logo der
       knallroten Tomate hatte sich auch bei den Wahlen Ende November fortgesetzt.
       War die SP 2006 noch mit 25 Abgeordneten drittstärkste Partei, verlor sie
       nun vier ihrer zuvor neun Sitze- ein Tiefpunkt in der 51 jährigen
       Geschichte der Ex-Maoist*innen.
       
       Ihr Niedergang geht einher mit dem stetigen Schrumpfen des linken Spektrums
       in den Niederlanden. Letzteres konzentriert sich heute auf die
       sozialdemokratisch-linksgrüne Kooperation. Die SP setzt sich davon ab durch
       einen energischeren Kurs gegen den harten Neoliberalismus der letzten
       Jahrzehnte, den Arbeitspartei und GroenLinks teils mittrugen. Letztere
       wiederum gehen auf Distanz zur SP, die kulturell deutlich konservativer
       ist, mehr Vorbehalte gegen Zuwanderung hat und schon in den 1980ern auf
       Integrationsprobleme von Gastarbeiter*innen hinwies.
       
       Eigentlich passt das Profil der Socialistische Partij – nah an Menschen mit
       sozio-ökonomischen Problemen, aktivistisch und in ihrem demonstrativen
       Abstand zu „Den Haag“ oder „Brüssel“ nicht zuletzt auch populistisch –
       durchaus zu jenen Themen und Perspektiven, die für niederländische
       Wähler*innen derzeit entscheidend sind. Dass sie dennoch gerade nun
       derart abgestraft wird, unterstreicht, dass diese die Antworten auf die
       soziale Malaise zunehmend auf der Rechten suchen.
       
       Als Reaktion auf den Absturz trat im Dezember die langjährige
       Fraktionsvorsitzende Lilian Marijnissen zurück, obwohl sie intern wie auch
       im Parlament hohes Ansehen genießt. Nachfolger Jimmy Dijk will Den Haag
       wieder zu einem Ort machen, an dem „hart arbeitende Menschen sich
       repräsentiert fühlen“. Tobias Müller, Amsterdam
       
       12 Jan 2024
       
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