# taz.de -- Nahostpolitik im US-Wahlkampf: Danke, Trump! > Donald Trump wirft jüdischen Demokraten vor, Israel zu hassen. Für Joe > Biden kann es nützlich sein, nicht als einziger Israel-Freund dazustehen. (IMG) Bild: Trump im Wahlkampfmodus Achteinhalb Monate vor der Präsidentschaftswahl sind die USA bereits vollständig im Wahlkampfmodus. Die außenpolitischen Debatten zu den beiden großen kriegerischen Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten ordnen sich unter. [1][Die Trump-treuen Republikaner*innen im US-Repräsentantenhaus blockieren seit Monaten weitere Militärhilfe für die Ukraine.] Und der Umgang mit dem israelischen Vorgehen in Gaza wird für Präsident Joe Biden zum innenpolitischen Balanceakt. Zuletzt waren es Wähler*innen in den demokratischen Vorwahlen, die Biden wegen zu starker Unterstützung der Netanjahu-Regierung ihre Unterstützung verweigerten. Seither hat die Biden-Regierung ihre Rhetorik zugunsten eines größeres Schutzes der palästinensischen Zivilbevölkerung noch einmal verschärft und zudem ein [2][Projekt für Hilfslieferungen nach Gaza auf dem Seeweg initiiert]. Von dem Schritt aber, den der progressive Flügel fast unisono fordert, nämlich weitere Hilfe für Israel an einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza zu koppeln, hat Biden abgesehen. Gleichwohl erklärt Herausforderer Donald Trump nunmehr, die Demokrat*innen „hassten“ Israel, und wer als US-amerikanischer Jude für sie stimme, verrate seine Religion. So weit war nicht einmal Sebastian Gorka gegangen, der rechtsextreme Verschwörungsideologe, [3][auf dessen Kanal sich Trump äußerte]. Gorka hatte gefragt, warum Biden die Netanjahu-Regierung hasse, worauf Trump antwortete: „Ich glaube, sie hassen Israel.“ In der Auseinandersetzung mit dem progressiven Flügel könnten Trumps Tiraden für Biden nützlich sein. Denn tatsächlich erinnerte Trump im Gorka-Interview an seine eigene enge Verbindung zu Netanjahu, daran, wie er aus dem Iran-Atomdeal ausstieg und die US-Botschaft nach Jerusalem verlegte. Biden zu verhindern und Trump zu ermöglichen, kann keine progressive Position sein. Danke, Trump! Nur: Eine konstruktive Rolle im Nahen Osten wird für Biden angesichts solch unterirdischer Angriffe noch schwerer. Trump zerstört Politik, auch wenn er nicht regiert. 19 Mar 2024 ## LINKS (DIR) [1] /Abstimmung-zu-US-Ukrainehilfen/!5991257 (DIR) [2] /Humanitaere-Hilfe-in-Gaza/!5994598 (DIR) [3] https://rumble.com/v4k1d50-president-trump-on-whos-really-running-the-biden-white-house..html?mref=7x15j&mc=b4trb ## AUTOREN (DIR) Bernd Pickert ## TAGS (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump (DIR) Donald Trump (DIR) Juden (DIR) Demokratie (DIR) Israel (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Welthandel (DIR) Schwerpunkt US-Präsidentschaftswahl 2024 (DIR) Schwerpunkt US-Präsidentschaftswahl 2024 ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Veto gegen Waffenruhe Russland und China blockieren UN-Resolution. US-Kongress spricht sich gegen UNRWA-Finanzierung aus. Weitere Kämpfe in Krankenhaus in Gaza. (DIR) +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: USA wollen „sofortige Feuerpause“ Ein US-Resolutionsentwurf fordert erstmals eine „sofortige Feuerpause“. Israel soll im Geheimen an einem Plan zur Verteilung von Hilfsgütern arbeiten. (DIR) +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Proteste gegen UNRWA In Jerusalem gibt es Proteste gegen das Palästinenserhilfswerk UNRWA. Die USA wollen Israel Alternativen zur Rafah-Offensive aufzeigen. Kanada stoppt Waffenexporte an Israel. (DIR) Folgen einer zweiten Amtszeit Trumps: „Der Schaden wäre dramatischer“ Donald Trump könnte zum zweiten Mal US-Präsident werden. Das hätte große Folgen für die deutsche und globale Wirtschaft, warnt Ökonom Jürgen Matthes. (DIR) Joe Bidens Umgang mit Geheimdokumenten: Im Feuer von rechts und links Im US-Kongress hagelte es Kritik an Sonderermittler Robert Hur. Der hatte Präsident Biden als alt und vergesslich beschrieben, aber nicht angeklagt. (DIR) Biden gegen Trump im US-Wahlkampf: Ein schrecklich offenes Rennen Im Präsidentschaftswahlkampf müssen Trump und Biden Präsenz zeigen, in den Bundesstaaten und im Netz. Dem Amtsinhaber könnte das zum Verhängnis werden.