# taz.de -- Angriff auf SPD-Politiker in Dresden: Täter aus dem rechten Spektrum
       
       > Einer der vier Tatverdächtigen des Angriffs auf den SPD-Europapolitiker
       > Matthias Ecke soll dem rechten Spektrum angehören. Das teilte das LKA am
       > Montag mit.
       
 (IMG) Bild: Freiwillige montieren ein Plakat der SPD am Tag des Protests für Demokratie und gegen Gewalt an Matthias Ecke
       
       DRESDEN dpa | [1][Nach dem brutalen Angriff] auf den SPD-Politiker Matthias
       Ecke und einen Wahlhelfer der Grünen in Dresden sind der Polizei nun alle
       vier Tatverdächtigen bekannt. Nachdem sich bereits am Sonntag ein
       17-Jähriger bei der Polizei gemeldet hatte, wurden nun auch die drei
       anderen ermittelt, wie das Landeskriminalamt Sachsen und die
       Staatsanwaltschaft Dresden am Montag mitteilten. Einen davon rechnet das
       LKA dem rechten Spektrum zu. Man gehe davon aus, dass er der „Kategorie
       politisch-motiviert rechts“ zuzuordnen sei, teilte eine Sprecherin des LKA
       am Montag mit. Zuvor hatte Zeit Online berichtet.
       
       Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden Beweismittel sichergestellt, die jetzt
       ausgewertet werden. Die vier jungen Männer sind 17 beziehungsweise 18 Jahre
       alt. Bis zum Abschluss der Ermittlungen werde es noch dauern, hieß es. Die
       Hintergründe der Tat sind bisher unklar.
       
       Der Angriff auf den Dresdner SPD-Europaabgeordneten Ecke beim Aufhängen von
       Wahlplakaten hat deutschlandweit für Entsetzen gesorgt und eine Debatte
       über die Eskalation von Gewalt im Wahlkampf ausgelöst. In Dresden und
       Berlin demonstrierten am Sonntag mehrere tausend Menschen für Demokratie
       und gegen Gewalt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte an
       alle, die politische Auseinandersetzung friedlich und mit Respekt zu
       führen.
       
       [2][Zwei Bündnisse hatten für Sonntagnachmittag zu Demonstrationen in
       Berlin und Dresden aufgerufen] – das Motto: „Gewalt hat keinen Platz in
       unserer Demokratie!“. In der sächsischen Landeshauptstadt kamen nach
       Angaben von Polizei und Veranstaltern rund 3.000 Menschen zusammen,
       darunter etwa Bundestagsvizepräsidentin Katrin-Göring-Eckardt (Grüne) und
       die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken.
       
       In Berlin versammelten sich nach Angaben der Polizei rund 1.000
       Demonstranten am Brandenburger Tor, nach späteren Angaben der Organisatoren
       waren es schließlich rund 3.000 Menschen. Darunter waren die
       Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour, [3][SPD]-Chef Lars
       Klingbeil sowie die Ministerpräsidenten von Sachsen und
       Nordrhein-Westfalen, Michael Kretschmer und Hendrik Wüst (beide CDU).
       
       ## Der Fall soll Konsequenzen haben
       
       Bis Sonntagnachmittag hatten weit mehr als 100 Abgeordnete diverser
       Parlamente die sogenannte Striesener Erklärung unterschrieben, darunter die
       Vorsitzenden von SPD, Grünen und Linken sowie Abgeordnete der Union. Die
       Erklärung wendet sich gegen „die immer weiter eskalierende Gewalt gegen
       politisch engagierte Menschen im öffentlichen Raum“. Der SPD-Politiker
       wurde im Dresdner Stadtteil Striesen angegriffen.
       
       Bund und Länder wollen am Dienstag über mögliche Konsequenzen aus der
       Gewalt beraten. Das kündigte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz,
       Brandenburgs Ressortchef Michael Stübgen (CDU), an: „Ich werde meinen
       Länderkollegen den kommenden Dienstag als Termin für ein informelles
       Treffen auf Ebene der Innenministerkonferenz vorschlagen.“ Der Fall wird
       möglicherweise in Sachsen noch ein parlamentarisches Nachspiel haben.
       
       Ecke befindet sich weiter im Krankenhaus. Er wurde am Sonntag operiert. Der
       41-Jährige habe einen Bruch des Jochbeins und der Augenhöhle sowie Hämatome
       im Gesicht erlitten, sagte Sachsens SPD-Chef Henning Homann. Kurz vor dem
       Angriff auf Ecke hatte laut Polizei mutmaßlich dieselbe Gruppe in der Nähe
       einen Wahlkampfhelfer der Grünen ebenfalls verletzt.
       
       6 May 2024
       
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