# taz.de -- Weltweite Anzahl von E-Autos: Immer mehr Autos fahren mit Strom
       
       > 2023 gab es auf der ganzen Welt rund 42 Millionen Pkw mit E-Antrieb – 50
       > Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Staat sticht dabei besonders heraus.
       
 (IMG) Bild: Elektroautos warten im Hafen des chinesischen Suzhou auf die Ausfuhr nach Nordkorea
       
       BERLIN taz/dpa | Es gibt immer mehr Autos mit Elektroantrieb: Ende des
       letzten Jahres waren es weltweit rund 42 Millionen. Das hat das Zentrum für
       Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) erhoben. Damit stieg die
       Zahl der E-Autos im Vergleich zu 2022 um gut 50 Prozent. Allerdings
       berücksichtigten die Forscher:innen nicht nur die Fahrzeuge mit reinem
       Batteriebetrieb, sondern auch Plug-in-Hybride und E-Autos mit einem
       Reichweitenverlängerer, der meistens aus einem kleinen zusätzlichen
       Verbrennungsmotor besteht.
       
       23,4 Millionen dieser Autos, also mehr als die Hälfte der globalen Flotte,
       war [1][laut ZSW] im Jahr 2023 in China zugelassen. Allein dort wuchs der
       Bestand der Pkws mit E-Antrieb seit Ende 2022 um 60 Prozent. Die
       zweitmeisten Elektroautos – 4,8 Millionen – fuhren Ende des vergangenen
       Jahres [2][in den USA]. Auf Platz drei rangierte Deutschland mit 2,3
       Millionen, Frankreich folgte mit 1,6 Millionen.
       
       Größte Hersteller von reinen Stromern und Plug-in-Hybriden waren 2023 die
       chinesische Marke BYD mit gut 3 Millionen Neuzulassungen, Tesla mit 1,8
       Millionen und VW mit einer Million. BMW schaffte es mit knapp 570.000
       Fahrzeugen auf Rang sechs, Mercedes mit gut 400.000 auf den 10. Platz.
       Dennoch verkündete BMW zuletzt im Juni, noch nach 2035 Verbrenner bauen zu
       wollen. Mercedes-Chef Ola Källenius sagte Anfang Juli, sein Konzern setze
       zwar auf E-Autos, wolle aber auch noch bis weit in die 2030er Jahre hinein
       Diesel und Benziner produzieren.
       
       In Deutschland [3][stockten die E-Auto-Verkäufe in den ersten Monaten]
       dieses Jahres, unter anderem, weil die Bundesregierung im Dezember 2023 die
       Kaufprämie für Elektro-Pkws gestrichen hatte. Doch auch hier vermeldete das
       Kraftfahrtbundesamt im Juni Erholung, Autokäufer:innen entschieden
       sich wieder häufiger für einen batteriebetriebenen Neuwagen.
       
       ## Deutschland will 15 Millionen E-Autos bis 2030
       
       Die Ampelkoalition hat sich das Ziel gesetzt, die Zahl der in Deutschland
       zugelassenen E-Autos bis 2030 auf 15 Millionen zu steigern. Um diese Ziele
       zu erreichen, müsse der deutsche E-Auto-Markt angeschoben werden, sagte
       Andreas Püttner vom ZSW. „Es wird dringend ein attraktives Angebot in den
       unteren und mittleren Fahrzeugsegmenten benötigt, sodass eine größere
       Käuferschicht erreicht werden kann“, betonte der Forscher. In die Förderung
       der E-Mobilität könne mehr Geld fließen, schlug Püttner vor, wenn
       [4][klimaschädliche Subventionen für fossil betriebene Fahrzeuge]
       abgeschafft werden – zum Beispiel der Steuervorteil für Diesel- oder
       Verbrenner-Dienstwagen.
       
       Weltweit hat sich das E-Auto-Wachstum [5][der Internationalen
       Energieagentur (IEA) zufolge] auch 2024 weiter fortgesetzt. Mehr als 15
       Prozent der globalen CO2-Emissionen gehen auf das Konto des
       Straßenverkehrs, heißt es bei der IEA. E-Fahrzeuge seien eine
       Schlüsseltechnologie, um den Verkehr klimafreundlicher zu machen.
       
       29 Jul 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.zsw-bw.de/mediathek/datenservice.html
 (DIR) [2] /Biden-pampert-Antriebswende/!6023235
 (DIR) [3] /Verkauf-von-E-Autos-stuerzt-ab/!5996987
 (DIR) [4] /Verbaende-kritisieren-Haushaltsentwurf/!6021011
 (DIR) [5] https://www.iea.org/reports/global-ev-outlook-2024
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nanja Boenisch
       
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