# taz.de -- Klimaneutralität in der Luftfahrt: Näher am grünen Fliegen
       
       > Die Firma Ineratec will bei Frankfurt 30 Millionen Euro in eine Anlage
       > investieren, die E-Kerosin produziert – erst einmal nur als Pilotprojekt.
       
 (IMG) Bild: Grünes Fliegen: noch ein Traum
       
       BERLIN taz | Beim Frankfurter Flughafen soll die weltgrößte
       Produktionsanlage für E-Kerosin entstehen. Der Konzern Ineratec plant,
       dort rund 30 Millionen Euro in die Anlage zu investieren. Der Bau soll noch
       in diesem Jahr beginnen.
       
       Für die Herstellung des E-Kerosins will Ineratec die Infrastruktur des
       Chemie-Industrieparks in Frankfurt-Höchst nutzen. In der Produktionsanlage
       soll das Kerosin aus dem dort anfallenden CO2 und aus Wasserstoff
       entstehen, der zuvor mit grünem Strom hergestellt wurde. Für den
       Flugverkehr gilt [1][E-Kerosin als klimaneutrale Alternative] zum
       Verbrennen fossiler Kraftstoffe. Brennstoffzellen und Batterien kommen
       aufgrund zu geringer Leistungsfähigkeit oder zu hohen Gewichts noch nicht
       infrage.
       
       Ein Pilotprojekt dieser Produktionsweise existiert bereits [2][im
       niedersächsischen Werlte], ebenfalls von Inseratec betrieben. Hier entsteht
       das Kerosin aus Wasser, erneuerbarem Strom aus Windrädern sowie CO2 aus
       Lebensmittelresten einer Biogasanlage. Die neue Anlage in Höchst wird mit
       einer geplanten Jahreskapazität von 3.500 Tonnen zehnmal so groß sein wie
       das Pilotprojekt in Werlte.
       
       Die Anlage wird nicht den Kraftstoffbedarf des Frankfurter Flughafens
       decken können, der einen Viertel des hessischen Energieverbrauchs ausmacht.
       Dafür müsste die Anlage im Jahr 4,7 Millionen Tonnen E-Kerosin produzieren.
       Laut Tarek Al-Wazir (Grüne), dem hessischen Wirtschafts- und
       Verkehrsminister, geht es aber gar nicht darum, den Bedarf vollständig zu
       decken.
       
       ## Ein Schritt nach dem anderen
       
       Stattdessen wolle man Erfahrungen für die Massenproduktion sammeln: „Jede
       nachhaltig hergestellte Tonne nicht fossilen Kraftstoffs ist in mehrfacher
       Hinsicht wertvoll“, erklärte der Minister. Hessen gehe mit der Anlage einen
       großen Schritt voran, „um Klimaneutralität auch im Verkehrssektor zu
       ermöglichen“.
       
       Ineratec-Geschäftsführer Philipp Engelkamp zufolge soll die Produktion
       perspektivisch auf andere Regionen ausgeweitet werden. Angedacht sind Orte,
       in denen erneuerbare Energie zu geringen Kosten und in großen Mengen zur
       Verfügung steht. Dadurch soll E-Kerosin preiswerter werden: Ziel ist ein
       Literpreis von 1 Euro.
       
       29 Apr 2022
       
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